23.06.2015 13:17:47

MÄRKTE EUROPA/Rückflüsse treiben Aktienrally weiter an

   Von Herbert Rude

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Rally an den europäischen Aktienmärkten setzt sich am Dienstag fort. Der Dax steigt am Mittag um 1,0 Prozent auf 11.578 Punkte. Seit dem Viermonatstief vom vergangenen Donnerstag hat er damit bereits wieder 7 Prozent gewonnen. Der Euro-Stoxx-50 legt um 1,1 Prozent zu. Die Anleger an den Börsen setzen auch am Dienstag auf eine Rettung Griechenlands. Der Athener Leitindex sattelt auf das Montagsplus von 9 Prozent noch einmal 4,4 Prozent.

   Weil nun alles auf eine Einigung im Schuldenstreit hinauszulaufen scheint, fließt Geld zurück in europäische Aktien. Wegen der Krise waren die Barreserven der Europa-Fonds zuletzt auf den höchsten Stand seit sechs Jahren gestiegen. "Wenn ein 'Deal' gemacht wird, stocken wir unsere Aktienpositionen auf", sagt Wouter Sturkenboom, Anlagestratege bei Russell Investments, einer Kapitalanlagegesellschaft, die derzeit 270 Milliarden Dollar verwaltet.

   Goldman Sachs wartete in einer jüngst veröffentlichten Studie damit auf, dass die europäischen Märkte in den kommenden zwölf Monaten 15 Prozent gewinnen dürften, der US-Markt dagegen keine Gewinne mehr abwerfe. Für Japan sagt die Studie ein Plus von 9 Prozent voraus. Der Nikkei-Index stieg am Morgen auf den höchsten Stand seit 2000, und zu dem damaligen Zwischenhoch fehlen ihm nur noch wenige Punkte. Auch aus den USA kommen gute Vorlagen, dort hat der Nasdaq Composite neue Rekordstände erzielt und die 2000er Hochs weiter hinter sich gelassen.

   Unterstützung erhalten Aktien auch von der Konjunktur. Umfragen unter Einkäufern in Europa haben sowohl für das produzierende als auch für das Dienstleistungsgewerbe bessere Ergebnisse zutage gefördert als von Volkswirten erwartet. "Die Anzeichen für eine konjunkturelle Erholung Frankreichs mehren sich. Die deutschen Werte überzeugen ebenfalls", kommentiert Ulrich Wortberg von der Helaba. Der Index für das produzierende Gewerbe Frankreichs liege erstmals seit mehr als einem Jahr über 50 und deute damit Wachstum an.

   Der Euro profitiert weder von diesen soliden Konjunkturdaten noch von der Zuversicht am Aktienmarkt in Sachen Griechenland. Die Gemeinschaftswährung ist zum US-Dollar von Höchstkursen um 1,1350 im asiatischen Handel bis auf 1,1220 gefallen. Aktuell liegt der Euro mit 1,1240 Dollar nur geringfügig über dem Tagestief. Goldman Sachs sieht den Euro im Verlauf der kommenden zwölf Monate bis auf 0,95 Dollar abwerten, belastet von der Entwicklung Griechenlands und der Geldpolitik der EZB.

   Erklärt wird der schwache Euro aber auch mit dem Einstieg ausländischer Investoren am Aktienmarkt in Europa. Denn um nicht in das Währungsrisiko zu laufen, verkauften sie auf der anderen Seite den Euro. Eine solche Wechselwirkung sei bereits im ersten Quartal zu beobachten gewesen, als der Euro mit dem 20-Prozent-Anstieg im DAX in die Knie gegangen sei.

   Angeführt wird der Aufschwung an den Börsen von den Medienaktien, deren Branchenindex 1,9 Prozent gewinnt. Vivendi ziehen um 2,4 Prozent an. Der Konzern will größter Anteilseigner bei Telecom Italia werden. Deren Aktien legen um 0,6 Prozent zu. Der Index der Telekomwerte gewinnt 1,4 Prozent, Nomura hat den Sektor von "Neutral" auf "Bullish" erhöht. Die Barometer der Auto- und Technologie-Aktien stiegen um je 1,5 Prozent.

   Daneben bewegen vor allem Empfehlungen von Analysten die Kurse. So steigen Aktien der Deutschen Post um 2,2 Prozent, nachdem equinet die Aktie auf "Akkumulieren" hoch gestuft hat. Hochstufungen auf "Kaufen" durch Nomura lassen Deutsche Telekom um 1,8 Prozent steigen und Vodafone um 1,2 Prozent.

   Die DZ Bank hat die Bilfinger-Aktie um zwei Stufen von "Verkaufen" auf "Kaufen" erhöht, was den zuletzt arg gebeutelten Kurs des Baudienstleisters um 3,9 Prozent zulegen lässt.

INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.637,03 +1,14% Stoxx-50 3.445,39 +1,22% DAX 11.578,69 +1,03% FTSE 6.840,03 +0,21% CAC 5.059,99 +1,23% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 150,54 +13

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.29 Uhr Mo, 17.43 Uhr EUR/USD 1,1229 -0,15% 1,1245 1,1387 EUR/JPY 138,82 -0,22% 139,13 140,40 EUR/CHF 1,0464 0,23% 1,0440 1,0465 USD/JPY 123,68 -0,04% 123,74 123,29 GBP/USD 1,5787 0,09% 1,5773 1,5816 Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com

   DJG/hru/gos

   (END) Dow Jones Newswires

   June 23, 2015 06:47 ET (10:47 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 06 47 AM EDT 06-23-15

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Bilfinger SE 65,40 -3,54% Bilfinger SE
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Telecom Italia S.p.A. (Risp.) 0,30 4,70% Telecom Italia S.p.A. (Risp.)
Vivendi S.A. 2,94 -0,37% Vivendi S.A.
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