MÄRKTE EUROPA/Schwäche bei Technologieaktien löst Kursrutsch aus

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Stimmung an den europäischen Aktienmärkten trübte sich zum Wochenausklang deutlich ein. China hat in Reaktion auf die angeordnete Schließung seiner Botschaft in Houston nun die Schließung des US-Konsulats in Chengdu verfügt. Zuvor hatte US-Außenminister Pompeo dem Land Tyrannei vorgeworfen. Beobachter befürchten eine Eskalationsspirale, die sich auch auf den Handelsstreit auswirken könnte, zumal US-Präsident Donald Trump das Handelsabkommen mit China nun "viel weniger" bedeutet, wie er sagte. Hintergrund sei die Rolle Chinas bei der Verbreitung des Coronavirus.

Der DAX verlor 2 Prozent auf 12.838 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 1,8 Prozent auf 3.311 nach unten. Damit lösten sich die Gewinne einer ganzen Handelswoche innerhalb eines Tages in Luft auf. Dabei war zu beobachten, dass Anleger aus den zyklischen in die defensiven Sektoren umschichteten. Gold setzte seinen Anstieg ungebremst fort, der Preis pro Feinunze näherte sich zwischenzeitlich bis auf 16 Dollar dem Allzeithoch aus dem Jahr 2011 bei 1.922 Dollar.

Technologieaktien stark unter Druck

Tagesverlierer waren Technologieaktien, deren Subindex um 3,8 Prozent absackte. Seit Jahresbeginn liegt er damit noch 8 Prozent im Plus. Besonders hochbewertete Technologiewerte standen global unter Druck und belasteten wegen ihrer hohen Gewichtung auch die übergreifenden Indizes, hieß es im Handel. Einen Auslöser lieferte Intel, die Aktie brach an der Wall Street um rund 15 Prozent ein. Infineon und SAP rutschten um jeweils rund 4 Prozent ab, ASMI um 4,7 und ASML um 4,9 Prozent. Dialog Semiconductor gaben um 7,6 Prozent nach.

Der Umsatz von Vodafone wurde im ersten Quartal durch geringere Roaming-Erträge belastet, so die Analysten von Interactive Investor. Zudem hätten Unternehmen aufgrund der Coronapandemie Projekte verschoben. In London ging die Aktie 5,2 Prozent tiefer aus den Handel. Vodafone plant den vor einem Jahr angekündigten Börsengang seines Geschäfts mit Mobilfunktürmen unter dem Namen Vantage Towers für Anfang des nächsten Jahres in Frankfurt.

Als negative Überraschung bezeichnete ein Marktteilnehmer den Zwischenbericht von Thales. "Die Auftragseingänge haben sich weiter verschlechtert", sagte er. Das Minus des ersten Quartals von 15 Prozent habe sich im Halbjahr auf 23 Prozent ausgeweitet. Die Aktie verlor in Paris 6,3 Prozent.

Aber es gibt auch Gewinner

Equinor legten um 4,6 Prozent zu. Das bereinigte operative Ergebnis der ehemaligen Statoil lag mit 354 Millionen Dollar deutlich über den Erwartungen, prognostiziert worden war ein Minus. Der Ölsektor stellte mit einem Minus von 0,3 Prozent den "Gewinner" unter den Branchen. Die Stimmung in der Branche hat sich zuletzt mit anziehenden Ölpreisen erholt.

Positiv für Centrica wurde der erzielte Verkaufspreis für Direct Energy gewertet. Für die Jefferies-Analysten liegt er mit 2,85 Milliarden Pfund rund 1 Milliarde über der eigenen Bewertung. Damit kann das britische Energieversorgungsunternehmen die Nettoverschuldung deutlich reduzieren sowie in die Pensionsverpflichtungen einzahlen. Das Unternehmen will sich wieder stärker auf den Heimatmarkt konzentrieren und trennt sich daher von Randgeschäften. Die ebenfalls veröffentlichten Zahlen für das erste Halbjahr zeigen, dass der Lockdown zu einem niedrigeren Energiebedarf geführt hat. Für die Analysten der UBS ist der Gewinn wie auch der Cashflow besser als erwartet ausgefallen. Für die Aktie ging es um 16,8 Prozent nach oben.

Gut kam auch die Ertragsentwicklung von Signify an der Börse an, die Aktie stieg um 5,7 Prozent. Die frühere Philips Lighting hat ein EBITDA von 133 Millionen Euro erlöst, die Konsensschätzung der Analysten lag bei nur 69 Millionen. ING rechnet in der Folge mit einigen Hochstufungen von Analysten.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 3.310,89 -60,85 -1,8% -11,6%

Stoxx-50 3.009,91 -54,36 -1,8% -11,6%

Stoxx-600 367,29 -6,36 -1,7% -11,7%

XETRA-DAX 12.838,06 -265,33 -2,0% -3,1%

FTSE-100 London 6.140,76 -70,68 -1,1% -17,6%

CAC-40 Paris 4.956,43 -77,32 -1,5% -17,1%

AEX Amsterdam 563,95 -12,72 -2,2% -6,7%

ATHEX-20 Athen 1.531,06 -19,27 -1,2% -33,4%

BEL-20 Bruessel 3.435,43 -56,62 -1,6% -13,2%

BUX Budapest 35.107,97 -463,75 -1,3% -23,8%

OMXH-25 Helsinki 4.174,70 -31,50 -0,7% -1,1%

ISE NAT. 30 Istanbul 134.848,95 +27,80 +0,0% -2,9%

OMXC-20 Kopenhagen 1.304,27 -22,37 -1,7% +14,8%

PSI 20 Lissabon 4.538,69 -46,39 -1,0% -13,8%

IBEX-35 Madrid 7.294,70 -90,20 -1,2% -23,6%

FTSE-MIB Mailand 20.075,27 -379,19 -1,9% -13,0%

RTS Moskau 1.255,98 -5,64 -0,4% -18,9%

OBX Oslo 746,19 -0,92 -0,1% -11,5%

PX Prag 915,87 -18,20 -1,9% -17,9%

OMXS-30 Stockholm 1.750,24 -30,86 -1,7% -1,2%

WIG-20 Warschau 1.810,33 -9,92 -0,5% -15,8%

ATX Wien 2.257,36 -39,51 -1,7% -27,1%

SMI Zuerich 10.214,21 -169,17 -1,6% -3,8%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,45 0,03 -0,69

US-Zehnjahresrendite 0,58 -0,01 -2,10

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:30 Do, 17:20 % YTD

EUR/USD 1,1631 +0,30% 1,1610 1,1588 +3,7%

EUR/JPY 123,08 -0,65% 123,55 124,00 +1,0%

EUR/CHF 1,0731 -0,02% 1,0731 1,0729 -1,2%

EUR/GBP 0,9102 -0,03% 0,9110 0,9094 +7,5%

USD/JPY 105,82 -0,95% 106,41 107,01 -2,7%

GBP/USD 1,2779 +0,34% 1,2744 1,2740 -3,6%

USD/CNH (Offshore) 7,0257 +0,23% 7,0209 7,0062 +0,9%

Bitcoin

BTC/USD 9.544,01 -0,72% 9.522,26 9.488,76 +32,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 40,71 41,07 -0,9% -0,36 -29,5%

Brent/ICE 42,84 43,31 -1,1% -0,47 -31,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.900,95 1.887,30 +0,7% +13,65 +25,3%

Silber (Spot) 22,65 22,63 +0,1% +0,03 +26,9%

Platin (Spot) 921,28 905,50 +1,7% +15,78 -4,5%

Kupfer-Future 2,88 2,93 -1,7% -0,05 +2,2%

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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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(END) Dow Jones Newswires

July 24, 2020 12:23 ET (16:23 GMT)