02.12.2013 18:59:31
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MÄRKTE EUROPA/Spanien überschattet solide Daten aus der Eurozone
Von Benjamin Krieger
Solide Konjunkturdaten aus der Eurozone konnten Europas Börsen am Montag nicht mehr befeuern. Obwohl Umfragen unter Einkäufern im verarbeitenden Gewerbe Italiens, Deutschlands und Frankreichs die Erwartungen übertroffen hatten, gaben die Aktienkurse überwiegend nach. Der Dax verlor 4 Punkte auf 9.402. Im frühen Handel hatte der DAX noch das Rekordhoch vom Freitag bei 9.425 Punkten eingestellt. An den anderen europäischen Börsen fielen die Kurse etwas stärker zurück. Der Euro-Stoxx-50 verlor 0,3 Prozent auf 3.077 Punkte.
Mit Enttäuschung wurde an Europas Aktienmärkten der Rückgang des spanischen Einkaufsmanagerindex aufgenommen. Nach leichten Verbesserungen im September und Oktober ging der Index im November überraschend wieder zurück und deutete nun nicht mehr auf eine Belebung der wirtschaftlichen Aktivitäten hin. "Das hat die europäischen Aktienmärkte belastet und andere, positivere Daten überschattet", sagte Alastair McCaig vom Londoner Broker IG.
Kursverluste meldete nach dem Rückgang des spanischen Einkaufsmanagerindex die Börse in Madrid. Der Leitindex IBEX-35 gab um 0,9 Prozent nach. Verkauft wurden dort vor allem die Aktien von Stromversorgern und Baukonzernen. Die Börse in Athen legte dagegen um 2,4 Prozent zu. Die Ratingagentur Moody's hatte die Bonität des Landes hoch gestuft und begründete den Schritt damit, dass die Wirtschaft allmählich einen Boden finde.
Ein Kursdebakel erlitten die Aktien von ThyssenKrupp. Das Unternehmen erlebte beim Verkauf seines Edelstahlgeschäfts ein Fiasko. Es sieht sich gezwungen, einen Teil des zu Jahresbeginn an den finnischen Metallhersteller Outokumpu verkauften Edelstahlgeschäfts wieder zurückzunehmen. Während Thyssen-Aktien um 8,5 Prozent einbrachen, schossen in Helsinki die Papiere von Outokumpu um 23 Prozent nach oben.
Auch die anstehende Kapitalerhöhung drückte laut Händlern auf den ThyssenKrupp-Kurs. Zudem hat der Konzern in den USA ein Stahlwerk an ein Konsortium aus den Konkurrenten ArcelorMittal und Nippon Steel für 1,55 Milliarden US-Dollar verkauft. Das ist weniger als von vielen Beobachtern erwartet. Zahlreiche Banken stuften die Thyssen-Aktie ab.
Im Devisenhandel konzentrierte man sich auf den schwachen Einkaufsmanagerindex aus Spanien, dieser lastete auf dem Euro. Die Gemeinschaftswährung rutschte zum US-Dollar auf 1,3540 ab, nachdem sie vor Veröffentlichung der Umfrage aus Spanien noch über 1,36 Dollar gehandelt hatte. "Spanien hat im November einen Rückschlag hinnehmen müssen", sagte Christian Schulz von der Berenberg-Bank. Die Kurse spanischer Anleihen gaben nach. Der Dollar wertete nicht nur zum Euro, sondern auch zum Yen auf - letzterer bewegte sich Richtung Fünfjahrestief.
Ein unerwartet robuster Einkaufsmanagerindex in den USA lastete am Nachmittag auf Bundesanleihen. Der viel beachtete ISM-Index war im November stärker gestiegen als Volkswirte prognostiziert hatten. Zehnjährige Bundesanleihen fielen daraufhin auf den niedrigsten Stand seit einer Woche. Spekulationen um eine Reduzierung der Anleihekäufe der US-Notenbanken dürften angesichts dieser guten Daten zunehmen, sagte Ralf Umlauf von der Helaba. Kauft die Federal Reserve weniger Anleihen, könnte das auch Bundesanleihen belasten.
Am deutschen Aktienmarkt litten Papiere des Chemieproduzenten LANXESS unter einem negativen Analysten-Kommentar. Die Deutsche Bank hat die Aktie auf "Hold" von "Buy" gesenkt. Sie waren hinter ThyssenKrupp der größte Verlierer im DAX.
Aktien des Düngemittelproduzenten K+S setzten die jüngste Kurserholung fort und stiegen um 2,5 Prozent. Beobachtern zufolge wetten spekulative Akteure bei K+S in großem Stil mit geliehenen Aktien auf fallende Kurse. Geht diese Wette nicht auf, müssen die Short-Verkäufer die leer verkauften Aktien zurückkaufen, was den Kurs nach oben treibt.
Bei den Nebenwerten fielen Aktien von Sky Deutschland mit einem Kursgewinn von 5,5 Prozent auf. Der Pay-TV-Anbieter gewährt Mitgliedern des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands Rabatt. Darüber hinaus erhalten sie einen Abo-Freimonat und andere Vorteile.
Eine Abstufung auf "Untergewichten" durch HSBC drückte den Kurs des britischen Einzelhändlers Tesco um 1,9 Prozent. Fallende Rohstoffpreise ließen den Sektor der Rohstoffproduzenten um 0,7 Prozent sinken. Vor allem die Aktien der in London gelisteten großen Bergwerkskonzerne mussten Federn lassen.
Europäischen Schlussstände von Montag, den 2. Dezember 2013:
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 3.079,39 -7,25 -0,2% 16,8 Stoxx-50 2.895,79 -5,60 -0,2% 12,3 Stoxx-600 324,30 -0,86 -0,3% 16,0 Frankfurt XETRA-DAX 9.401,96 -3,34 -0,0% 23,5 London FTSE-100 6.595,33 -55,24 -0,8% 11,8 Paris CAC-40 4.285,81 -9,40 -0,2% 17,7 Amsterdam AEX 395,99 -0,56 -0,1% 15,5 Athen ATHEX-20 404,33 9,13 +2,3% 30,6 Brüssel BEL-20 2.858,11 -12,78 -0,4% 15,4 Budapest BUX 18.790,70 -19,06 -0,1% 3,4 Helsinki OMXH-25 2.808,96 -7,40 -0,3% 27,1 Istanbul ISE NAT. 30 91.326,87 -1037,21 -1,1% -6,6 Kopenhagen OMXC-20 601,47 -0,16 -0,0% 21,2 Lissabon PSI 20 6.537,77 1,54 +0,0% 15,6 Madrid IBEX-35 9.745,50 -92,10 -0,9% 19,3 Mailand FTSE-MIB 18.732,56 -288,92 -1,5% 15,1 Moskau RTS 1.398,74 -4,19 -0,3% -8,4 Oslo OBX 497,95 -0,30 -0,1% 21,4 Prag PX 1.021,46 -10,80 -1,0% -1,7 Stockholm OMXS-30 1.305,47 -2,24 -0,2% 18,2 Warschau WIG-20 2.535,69 -48,99 -1,9% -2,1 Wien ATX 2.630,38 -15,29 -0,6% 9,5 Zürich SMI 8.257,32 -6,88 -0,1% 21,0DEVISEN zuletzt '+/- % Mo, 8.29 Uhr Fr, 17.30 Uhr EUR/USD 1,3546 -0,43% 1,3604 1,3610 EUR/JPY 139,6153 0,16% 139,3885 139,4093 EUR/CHF 1,2302 -0,08% 1,2313 1,2305 USD/JPY 103,0845 0,59% 102,4800 102,4290 GBP/USD 1,6361 -0,28% 1,6408 1,6380 === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com
DJG/bek/flf
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December 02, 2013 12:26 ET (17:26 GMT)
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LANXESS AG | 23,70 | -0,59% | |
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thyssenkrupp AG | 4,07 | -1,00% |
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