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15.04.2014 18:55:33

MÄRKTE EUROPA/Ukraine-Krise sorgt für Verkaufswelle in Aktien

   Von Thomas Leppert

   Die Sorgen um die Entwicklung im Konflikt zwischen der Ukraine und Russland löste eine Verkaufswelle an Europas Börsen aus. Die Nachricht, dass der ukrainische Übergangspräsident eine Militäroperation im Osten des Landes gegen die prorussischen Separatisten begonnen hat, ließ die Risikoaversion unter Anlegern steigen. Hoffnung wird auf die geplanten Gespräche zwischen der Ukraine, Russland, den USA und der Europäischen Union in Genf gesetzt, die am Donnerstag beginnen sollen. Ob das Treffen allerdings stattfindet, hängt zum Teil von der Entwicklung in den kommenden 48 Stunden ab.

   Auch ein schwächer als erwartet ausgefallener ZEW-Index aus Deutschland trübte die Stimmung. Der Abverkauf verstärkte sich am Nachmittag, als die US-Indizes nach anfänglichen Gewinnen ins Minus drehten. Während der Dax am Mittag noch bei 9.330 Punkten notierte, brach er am Nachmittag ein. Der Index schloss 1,8 Prozent leichter bei 9.174 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 ging bei 3.092 Punkten aus dem Handel, das war ein Minus von 1,3 Prozent.

   Die Entwicklung in der Ukraine ist zum Teil auch für den schwachen ZEW-Index in Deutschland verantwortlich. Die Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren haben sich im April stärker als erwartet eingetrübt. Das dürfte nach Einschätzung der Konjunkturforscher vor allem am Konflikt zwischen der Ukraine und Russland gelegen haben. Der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung erhobene Index der Konjunkturerwartungen fiel auf den niedrigsten Stand seit August 2013.

   Gewinner der gestiegenen Risikoaversion war einmal mehr der Anleihemarkt in Europa. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen fiel um 6 Basispunkte auf 1,47 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit Mai 2013. Die Rendite der französischen Staatsanleihen fiel deutlich unter die 2-Prozentmarke. Kräftig nach unten ging es zudem in Italien, dort sank die Rendite um 6 Basispunkte auf nur noch 3,11 Prozent.

   Zu den Verlierern gehörte auch der Goldpreis. Die Feinunze fiel vom Tageshoch bei 1.328 Dollar auf 1305,50 Dollar. Einer der Gründe liegt darin, dass die Nachfrage nach Gold aus China demnächst stagnieren könnte. Das schwächere Wirtschaftswachstum und die geknebelte Kreditvergabe scheinen ihren Tribut zu fordern. Zudem hatte Goldman Sachs erst am Montag die düstere Prognose für Gold bestätigt. Bis zum Ende des Jahres sieht die Bank einen Preis von mageren 1.050 Dollar je Feinunze - das wäre ein Minus von fast 19 Prozent.

   Schwach tendierte die Börse in Mailand, die um 2,3 Prozent einbrach. Ein überraschend hoher Kapitalbedarf der Banca Monte dei Paschi lastete schwer auf der Aktie (minus 10,5 Prozent) und zog auch die Kurse anderer italienischer Geldhäuser nach unten. Dem Wall Street Journal zufolge will die Bank mit einer Kapitalerhöhung nun 5 statt 3 Milliarden Euro einsammeln.

   "Die Wettbewerber sehen mittlerweile besser als die Banca Monte dei Paschi aus. Mit 5 Milliarden Euro frischem Kapital könnte die Bank einen Staatskredit in voller Höhe zurückzahlen", sagt ein Händler. Auch die Kurse von UniCredit, Intesa Sanpaolo, Banca Popolare Emilia Romagna und UBI Banca verloren zwischen 3 und 5 Prozent.

   L'Oréal, Roche und Nestlé lieferten derweil Umsatzzahlen für das erste Quartal ab. Gut hielten sich die nichtzyklischen Konsumwerte dank L'Oréal. Die Aktien des Kosmetikkonzerns legten um 1 Prozent zu, der Sektorindex notierte nur 0,2 Prozent leichter. Der französische Konzern hat wegen ungünstiger Wechselkurse in wichtigen Märkten zwar 2,2 Prozent weniger erlöst. Unter Ausklammerung der Währungseffekte kann sich das erste Quartal durchaus sehen lassen. Auf bereinigter Basis kletterte der Umsatz in den drei Monaten um 3,5 Prozent. Zudem haben sich die Franzosen verhalten optimistisch zum weiteren Jahresverlauf geäußert.

   Nestlé schlossen kaum verändert bei 66,85 Franken. Der schweizerische Nahrungsmittel- und Getränkekonzern sieht sich nach den ersten drei Monaten im Plan, seine Ziele für 2014 zu erfüllen. Die Gesellschaft steigerte den Umsatz trotz schwieriger Marktbedingungen vor allem dank der fortlaufenden Einführung neuer Produkte organisch um 4,2 Prozent. Deutlich besser lief das Geschäft unter anderem mit Nescafé, Smarties und Mövenpick-Eis in Schwellenländern, wo der Umsatz um 8,5 Prozent zunahm.

   Auch der schweizerische Pharmariese Roche hat unter dem starken Franken gelitten, was allerdings erwartet worden ist. Trotz steigenden Umsatzes der wachstumsstarken Krebsmittelsparte ging der Gesamtumsatz im ersten Quartal um 1 Prozent zurück.

   Umstufungen sorgen für teils heftige Kursbewegungen. Die größten Verluste im DAX mußte die Aktie der Commerzbank (minus 3,6 Prozent) einstecken, nachdem die Analysten der UBS die Aktie erneut zum Verkauf empfohlen hatten. Aktien von HOCHTIEF stiegen dagegen im MDAX um 3,2 Prozent, nachdem Bank of America-Merrill Lynch die Kaufempfehlung laut Händlern bekräftigte.

=== Europäische Schlussbörsen vom Dienstag, 15. April . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 3.091,52 -40,05 -1,3% -0,6 . Stoxx-50 2.879,58 -25,48 -0,9% -1,4 . Stoxx-600 326,58 -3,21 -1,0% -0,5 Frankfurt XETRA-DAX 9.173,71 -165,46 -1,8% -4,0 London FTSE-100 6.541,61 -42,15 -0,6% -3,1 Paris CAC-40 4.345,35 -39,21 -0,9% 1,1 Amsterdam AEX 392,66 -2,88 -0,7% -2,3 Athen ATHEX-20 382,82 -6,20 -1,6% -0,5 Brüssel BEL-20 3.047,11 -17,26 -0,6% 4,2 Budapest BUX 17.345,60 -452,11 -2,5% -6,6 Helsinki OMXH-25 2.740,28 -30,31 -1,1% -3,3 Istanbul ISE NAT. 30 88.658,93 -1763,90 -2,0% 7,5 Kopenhagen OMXC-20 669,13 -4,22 -0,6% 8,7 Lissabon PSI 20 7.310,83 -122,53 -1,7% 9,6 Madrid IBEX-35 10.103,50 -84,70 -0,8% 1,9 Mailand FTSE-MIB 20.817,49 -497,07 -2,3% 9,8 Moskau RTS 1.142,96 -37,01 -3,1% -20,7 Oslo OBX 498,94 0,50 +0,1% -0,9 Prag PX 996,01 2,06 +0,2% 0,7 Stockholm OMXS-30 1.329,28 -18,94 -1,4% -0,3 Warschau WIG-20 2.407,32 -33,33 -1,4% 0,3 Wien ATX 2.440,40 -29,22 -1,2% -4,2 Zürich SMI 8.280,53 -32,37 -0,4% 0,9

DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 8.40 Uhr Mo., 17.50 Uhr EUR/USD 1,3814 -0,02% 1,3817 1,3822 EUR/JPY 140,3302 -0,31% 140,7679 140,7371 EUR/CHF 1,2154 -0,10% 1,2166 1,2145 USD/JPY 101,5950 -0,27% 101,8680 101,8260 GBP/USD 1,6734 0,18% 1,6704 1,6742 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   April 15, 2014 12:23 ET (16:23 GMT)

   Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 23 PM EDT 04-15-14

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Commerzbank 15,33 -1,92% Commerzbank
Goldman Sachs 578,40 1,49% Goldman Sachs
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