05.09.2016 16:50:48
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MÄRKTE EUROPA/Umsatzschwacher und bewegungsarmer Nachmittag
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten kommt das Geschäft am Montagnachmittag nahezu zum Erliegen. Dabei kommen die Kurse von den Tageshochs zurück. Der Dax rutscht ins Minus und verliert 0,1 Prozent auf 10.674 Punkte, der Euro-Stoxx-50 fällt ebenfalls geringfügig zurück. Grund für die Umsatzschwäche ist vor allem der US-Feiertag "Labor Day". Damit fehlen nicht nur die Vorlagen, sondern auch die Teilnehmer aus den USA.
Gewinne halten können die Öltitel, deren Branchenindex um 1,1 Prozent anzieht. Die Ölpreise selbst haben die deutlichen Gewinne vom Mittag allerdings zu mehr als der Hälfte abgegeben und liegen nur noch ein bis eineinhalb Prozent im Plus. Vorübergehend hatten sie stark von der Ankündigung profitiert, nach der Saudi-Arabien und Russland über Maßnahmen zur Stabilisierung der Preise sprechen wollen. Dabei hieß es aus OPEC-Kreisen auch, Russland könnte am nächsten OPEC-Treffen teilnehmen, obwohl es kein Mitglied der Organisation ist.
Auch die Stahlwerte gehören europaweit zu den Gewinnern. ArcelorMittal und Outokumpu legen um 3,8 bzw 3 Prozent zu, Voestalpine, thyssenkrupp und Salzgitter um gut 1 bis gut 2 Prozent. Auslöser war der Wunsch des G20-Wirtschaftsgipfels, schärfer gegen die Überproduktion beim Stahl vorgehen zu lassen. Dazu soll bei der OECD ein globales Forum für Stahlüberkapazitäten gebildet werden. Der Branchenindex der Basic Resources, zu denen auch die Stahlwerte zählen, steigt um 0,5 Prozent.
Gute Chancen für Ende des Seitwärtsmarkts Über den Tag hinaus bleibt die Stimmung gut. Die Marktteilnehmer setzen auf die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag: "Die Erwartungshaltungen an die EZB sind hoch", so Marktanalyst Jens Klatten in einer Einschätzung für JFD Brokers. "Aber wenn sie liefert, dann sind neue Jahreshochs, sogar ein deutlicher Lauf über 11.000 Punkte reine Formsache", meint er.
Vom Umfeld kommen zu Wochenbeginn ebenfalls keine Impulse: Die Langläufer am Rentenmarkt bewegen sich nur wenig, und am Devisenmarkt verharrt der Euro deutlich unter 1,12 Dollar. Laut Ralf Umlauf von der Helaba "sind es widerstreitende Einflüsse einer noch immer zögerlichen Fed-Zinspolitik und den anhaltenden geldpolitischen Aktivitäten der EZB, die den Euro lähmen". Ein Ende dieses "Patts" bei diesem Währungspaar zeichne sich kurzfristig nicht ab.
Konzentration im Immobiliensektor treibt Kurse hoch Die Konsolidierung auf dem deutschsprachigen Immobilienmarkt geht weiter. Der DAX-Konzern Vonovia will die österreichische conwert per Aktientausch übernehmen. Conwert steigen an der Wiener Börse um 5,6 Prozent. Großaktionär von Conwert ist wiederum die Adler Real Estate, die auf das Angebot von Vonovia eingeht. Adler Real Estate steigen um 5,5 Prozent. Vonovia handeln 2,2 Prozent im Minus.
Prosieben notieren mit dem Kauf von Parships 0,7 Prozent leichter. "Der Kauf passt in die Expansion des Digitalgeschäfts, was der Markt auch immer wieder sehen will", sagt ein Händler. Der Kaufpreis für 50 Prozent des Unternehmens für 100 Millionen Euro sei keine Belastung für den TV-Sender, daher dürfte er uneingeschränkt positiv gesehen werden. Schwierig sei lediglich die Bewertung der Partnervermittlung, da es keine offiziellen belastbaren Zahlen gebe. "Aber das Lonely-Hearts-Geschäft läuft gut, insofern dürfte eine ordentliche Marge bei Parship drin sein", so der Händler.
Daneben sorgen Analystenkommentare für Bewegung. So verlieren HUGO BOSS 2,6 Prozent, nachdem UBS zum Verkauf geraten hat. Eine Hochstufung der Linde-Aktie von "Verkaufen" auf "Neutral" durch die Citigroup lässt den Linde-Kurs dagegen 0,2 Prozent zulegen.
Der Autozulieferer Knorr-Bremse fährt dem Rivalen ZF Friedrichshafen bei der geplanten Übernahme der schwedischen Haldex in die Parade. Knorr-Bremse hat eine Offerte von 110 Schwedischen Kronen je Haldex-Aktie oder insgesamt 4,86 Milliarden Kronen (rund 508 Millionen Euro) unterbreitet. ZF hatte für den Hersteller von Bremssystemen für Nutzfahrzeuge 100 Kronen je Titel auf den Tisch gelegt und damit bereits SAF-Holland überboten. Die Bieterschlacht um die Schweden lässt den Kurs von Haldex in Stockholm um knapp 10 Prozent auf 114,00 Kronen steigen, über den von Knorr-Bremse gebotenen Preis hinaus.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.078,05 -0,05 -1,69 -5,80 Stoxx-50 2.921,91 -0,02 -0,66 -5,75 DAX 10.674,23 -0,09 -9,59 -0,64 MDAX 21.742,34 0,04 9,03 4,66 TecDAX 1.755,69 0,10 1,78 -4,10 SDAX 9.418,94 0,28 25,96 3,52 FTSE 6.875,03 -0,28 -19,57 10,14 CAC 4.543,42 0,03 1,25 -2,02Bund-Future 167,21 0,03 7,83
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7.55 Uhr Fr, 17.30 Uhr % YTD EUR/USD 1,1147 -0,27% 1,1177 1,1153 +2,6% EUR/JPY 115,2733 -0,19% 115,4890 116,27 -20,4% EUR/CHF 1,0927 -0,10% 1,0938 1,0941 +0,5% EUR/GBP 0,8363 -0,28% 0,8398 1,1921 +13,6% USD/JPY 103,42 +0,10% 103,31 104,25 -11,9% GBP/USD 1,3325 +0,10% 1,3311 1,3296 -9,7%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,03 44,44 +1,3% 0,59 +5,0% Brent/ICE 47,26 46,83 +0,9% 0,43 +9,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.326,46 1.325,01 +0,1% +1,45 +25,1% Silber (Spot) 19,48 19,58 -0,5% -0,10 +41,0% Platin (Spot) 1.070,40 1.062,60 +0,7% +7,80 +20,1% Kupfer-Future 2,07 2,07 -0,1% -0,00 -3,8% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/ros
(END) Dow Jones Newswires
September 05, 2016 10:18 ET (14:18 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 18 AM EDT 09-05-16
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Aktien in diesem Artikel
Haldex AB | 65,90 | 0,15% | |
HUGO BOSS AG | 41,14 | 2,24% | |
Outokumpu Oyj | 2,82 | -0,60% | |
ProSiebenSat.1 Media SE Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-4th Sh | 1,30 | 0,00% | |
Salzgitter | 15,79 | 1,09% | |
thyssenkrupp AG | 4,08 | -0,90% | |
voestalpine AG | 18,14 | -0,87% | |
Vonovia SE (ex Deutsche Annington) | 29,73 | -0,17% |