05.10.2018 16:14:45
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MÄRKTE EUROPA/US-Arbeitsmarktdaten bringen keine Entscheidung
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen notieren am Freitagnachmittag weiter mit deutlichen Abgaben. "Die Anleger sind nach den US-Arbeitsmarktdaten so schlau wie zuvor", sagt ein Händler. Die Zahl der neugeschaffenen Stellen im September ist zwar mit 134.000 Stellen deutlich unter der Prognose von 180.000 geblieben. Allerdings wurde der August massiv nach oben revidiert. Wichtiger noch: Der Anstieg der Stundenlöhne ist mit 0,29 Prozent gegenüber dem Vormonat wie erwartet ausgefallen. Eine Abweichung der Stundenlöhne - als Indikator für die zukünftige Preisentwicklung - in die eine oder andere Richtung hätte vermutlich schärfere Reaktionen an den Finanzmärkten ausgelöst.
Der DAX verliert 1,1 Prozent auf 12.115 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,9 Prozent auf 3.346 nach unten. Der Euro zieht nach den US-Daten leicht an auf 1,1535 Dollar. Auch an den Anleihemärkten fällt die Reaktion moderat aus. Kräftig nach oben geht es indes mit den Renditen an den italienischen Anleihemärkten, was allerdings nichts mit den US-Daten, sondern mit der anhaltenden Unsicherheit rund um den Haushaltsentwurf für 2019 zu tun hat. Rom geht damit nicht nur auf Konfrontationskurs mit Brüssel, sondern könnte damit auch die Ratingagenturen herausfordern. An der Mailänder Börse geben die Kurse 1,2 Prozent nach.
RWE mit unerwarteter Gewinnwarnung
RWE brechen nach einer Gewinnwarnung ein und verlieren 6,6 Prozent. Wie der Versorger mitteilte, wird der Rodungsstopp im Hambacher Forst das EBITDA ab 2019 jährlich mit einem niedrigen dreistelligen Millionen Betrag belasten. Die Aktie stand bereits vor der Gewinnwarnung wegen des Rodungsstopps unter Druck. Eine Gewinnwarnung hatten aber offenbar nur die wenigsten Marktteilnehmer auf den Radarschirmen. Die Richter begründeten ihren Beschluss mit dem Naturschutz, unter anderem weil zwei Fledermausarten im Hambacher Forst siedeln.
Intu Properties haussieren dagegen an der Londoner Börse mit Aufschlägen von 25,5 Prozent auf 186 Pence. Ein Konsortium aus Brookfield Property, Olayan und Peel Group erwägt eine Offerte für den Betreiber von Einkaufszentren. Intu leidet unter dem strukturellem Wandel im Einzelhandel, insbesondere der zunehmenden Bedeutung des Online-Geschäfts. Nach Einschätzung von Peel Hunt dürfte jedes Gebot deutlich unter dem Nettovermögenswert von Intu liegen. Die Analysten glauben, dass ein Gebot von 190 bis 200 Pence dem Konsortium ausreichend Potenzial nach oben biete. Ein Gegengebot hält Peel Hunt für unwahrscheinlich.
Die deutliche Niederlage des italienischen Erstligisten Lazio Rom in der Europa League gegen Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt drückt auf den Aktienkurs der Italiener. Die Titel des Klubs aus der italienischen Serie A geben in Mailand 5,5 Prozent nach. Die Hessen hatten am Vorabend im zweiten Spiel der Gruppe H mit 4:1 gegen Lazio Rom gesiegt. Die Juve-Aktie verliert sogar 8,3 Prozent. Hier belasten die Vergewaltigungsvorwürfe gegen Fußballstar Cristiano Ronaldo. Die Vorwürfe sind nicht neu, nun zeigen sich allerdings die Sponsoren beunruhigt.
Technologieaktien von zwei Seiten unter Druck
An den europäischen Börsen geht es für den Technologiesektor um 1,9 Prozent nach unten. STMicroelectronics verlieren 3,7 Prozent. Im DAX gehören Infineon mit minus 2,3 Prozent zu den größeren Verlierern. Dialog Semiconductor geben um 3,9 Prozent nach, Siltronic verlieren 4,3 Prozent. Angesichts steigender Zinsen und wegen Berichten über angebliche chinesische Spionage-Chips entwickle sich die Nachrichtenlage für den Sektor zu einem "Giftcocktail", heißt es. In Hongkong brachen die Aktien des Computerherstellers Lenovo zeitweise um bis zu 20 Prozent ein.
Der Index der Rohstoffaktien gibt nach der zuletzt starken Entwicklung in Europa sogar um 2,3 Prozent nach, im MDAX fallen Aurubis um 5,1 Prozent auf 57,40 Euro, nachdem Goldman Sachs das Kursziel auf 60 von 61 Euro gesenkt hat.
Danske geben weiter nach
Danske Bank werden weiter abverkauft und verlieren 7,2 Prozent. Wie am Vortag bekannt wurde, hat das US-Justizministerium (DoJ) in einem Auskunftsersuchen Informationen über die Filiale in Estland angefordert. Damit wollen nun auch die USA wissen, warum die kleine Filiale in Estland von 2007 bis 2015 Transaktionen über bis zu 233 Milliarden US-Dollar aus Russland und anderen früheren Sowjetrepubliken abgewickelt hat.
Kräftig unter Druck stehen die Aktien von Stratec Biomedical. Im Sog einer Gewinnwarnung bricht der Kurs um 25,6 Prozent ein. Nach Einschätzung von Warburg kommt die Gewinnwarnung nicht ganz unerwartet. Das Ausmaß - insbesondere mittelfristig - sei allerdings deutlich ausgeprägter als zuvor geahnt.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.346,10 -0,86 -28,98 -4,51
Stoxx-50 3.033,08 -0,71 -21,67 -4,56
DAX 12.114,73 -1,06 -129,41 -6,22
MDAX 25.269,74 -1,40 -359,36 -3,55
TecDAX 2.746,56 -2,08 -58,26 8,60
SDAX 11.574,93 -1,92 -227,06 -2,62
FTSE 7.338,87 -1,07 -79,47 -3,50
CAC 5.357,28 -0,99 -53,56 0,84
Bund-Future 157,85% -0,20 1,06
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7.50 Uhr Do, 17.28 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1527 +0,12% 1,1501 1,1513 -4,1%
EUR/JPY 131,08 -0,05% 130,99 131,07 -3,1%
EUR/CHF 1,1430 +0,09% 1,1423 1,1418 -2,4%
EUR/GBP 0,8816 -0,29% 0,8842 0,8843 -0,8%
USD/JPY 113,69 -0,18% 113,89 113,84 +0,9%
GBP/USD 1,3075 +0,41% 1,3008 1,3019 -3,2%
Bitcoin
BTC/USD 6.590,72 +0,2% 6.562,16 6.573,56 -51,7%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 Jahre -0,53 -0,53 0,09
Deutschland 10 Jahre 0,55 0,53 0,12
USA 2 Jahre 2,89 2,86 0,99
USA 10 Jahre 3,21 3,18 0,80
Japan 2 Jahre -0,12 -0,12 0,02
Japan 10 Jahre 0,15 0,15 0,10
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 74,80 74,33 +0,6% 0,47 +28,1%
Brent/ICE 84,83 84,58 +0,3% 0,25 +33,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.205,25 1.199,84 +0,5% +5,42 -7,5%
Silber (Spot) 14,66 14,59 +0,5% +0,07 -13,4%
Platin (Spot) 823,90 826,00 -0,3% -2,10 -11,4%
Kupfer-Future 2,78 2,78 +0,1% +0,00 -17,0%
===
Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/flf
(END) Dow Jones Newswires
October 05, 2018 10:15 ET (14:15 GMT)
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