07.06.2016 18:29:00
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MÄRKTE EUROPA/US-Notenbankchefin gibt Startschuss für Sommerrally
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Mit Aktienkäufen haben Anleger an Europas Börsen auf nachlassende Zinsspekulationen in den USA reagiert. Der Dax gewann am Dienstag 1,6 Prozent auf 10.288 Punkte, und der Euro-Stoxx-50 zog um 1,3 Prozent an. Die Präsidentin der US-Notenbank, Janet Yellen, hat in einer Rede am Montagabend eine frühere Aussage zu Zinserhöhungen abgeschwächt. Laut einem Händler ist daraufhin am US-Geldmarkt die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung im Juli von 27 auf nur noch 22 Prozent gesunken. Der S&P-500 stieg auf den höchsten Stand seit November. "Die Chancen sind gut, dass Frau Yellen den Startschuss für eine Sommerrally gegeben hat", sagt ein Händler.
Gestützt wurde die Stimmung auch von guten Konjunkturdaten. Die deutsche Industrieproduktion ist im Mai um 0,8 Prozent gestiegen und damit stärker als erwartet. Und in der Eurozone ist die Wirtschaft im ersten Quartal um 1,7 Prozent gewachsen und damit noch stärker als es zunächst errechnet worden war. Der Euro wertete zum Dollar leicht auf und kostete zum Handelsschluss an den Aktienmärkten rund 1,1350 Dollar.
"Fat Finger" drückt Euro zum Pfund kurz und heftig Für Aufsehen im Währungshandel hat am Morgen ein kurzer, aber umso heftigerer Einbruch des Euro zum britischen Pfund gesorgt. Gegen 6.10 Uhr MESZ fiel der Euro in kürzester Zeit von 0,7846 auf 0,7752 Pfund, also um fast genau einen Pence. Anschließend hat sich die Gemeinschaftswährung zwar schnell wieder erholt. Die britsche Währung handelte später aber wieder deutlich fester als am Montag, als neue Umfragen die Brexit-Befürworter vorne gesehen hatten.
Marktbeobachter erklärten die kurzzeitig starken Kursverluste des Euro zum Pfund mit einem "Fat Finger Trade", also mit einer Fehleingabe eines Händlers bei einer Order. Dafür spreche sowohl das Ausmaß des Rücksetzers als auch die darauf folgende rasche Kurskorrektur nach oben. "Das war heute früh ein Aufreger. Die Nervosität beim Euro/Pfund ist wegen des EU-Referendums natürlich groß", sagte Ralf Umlauf von der Helaba. Dementsprechend dürften auch die Ausschläge des Pfunds am Devisenmarkt hoch bleiben.
Rendite auf deutsche Staatsschulden negativ - Ölwerte vorn Das Niedrigstzinsumfeld in der Eurozone hat ein Novum zur Folge: Am Montag ist die durchschnittliche Rendite auf deutsche Staatsschulden erstmals seit Beginn der Berechnung durch die deutsche Bundesbank in den negativen Bereich gerutscht. Dabei blieb es auch am Dienstag: Sie lag bei minus 0,01 Prozent, am Montag waren es minus 0,02 Prozent gewesen. In die Berechnung der Umlaufrendite fließen Bundeswertpapiere mit einer Laufzeit von mehr als 3 bis zu 30 Jahren ein, gewichtet nach deren Volumina.
Ganz oben auf der Gewinnerliste standen die Ölwerte. Ihr Branchenindex stieg um 2,7 Prozent. Damit profitierte er vom steigenden Ölpreis, aber auch von Royal Dutch Shell.
In London verteuerten sich Royal Dutch Shell um 3,2 Prozent. Auf dem Kapitalmarkttag des Ölmultis hat dieser das Ziel für Synergien aus der 50 Milliarden Dollar schweren Übernahme von British Gas von 3,5 auf 4,5 Milliarden Dollar erhöht bis Ende 2018. Im Fahrwasser legten auch TOTAL mehr als 3 Prozent zu.
Gefragt waren auch die Autoaktien mit einem Index-Plus von 2,1 Prozent. Hier stiegen Fiat um gut 4 Prozent und Peugeot um gut 3 Prozent.
In Paris fielen Vivendi um 1,7 Prozent, nachdem die Barclays Bank die Aktie auf "Untergewichten" gesenkt hatte.
Adidas auf Allzeithoch Auf der Gewinnerseite im DAX ganz oben standen Bayer, die mit einem Plus von 3,1 Prozent auf 91,97 Euro ihre Erholung fortsetzten. Entgegen kursierender Befürchtungen hat der Leverkusener Konzern das Übernahmeangebot für den US-Agrargiganten Monsanto immer noch nicht nachgebesssert.
Gefragt waren auch BASF mit einem Plus von 2,7 Prozent auf 70,69 Euro. HeidelbergCement gewannen 2,6 Prozent.
adidas stiegen um 1,7 Prozent auf 119,60 Euro, das ist der höchste Kurs aller Zeiten. Damit haben die Aktien des Sportartikelherstellers pünktlich vor der EM die Verschnaufpause der vergangenen fünfeinhalb Wochen beendet. Die Aktie profitierte laut Marktteilnehmern nicht nur von der EM, bei der Adidas einer der Hauptsponsoren ist. Marktteilnehmer verwiesen auch auf die Chance auf eine Aufnahme in den Euro-Stoxx-50-Index, in den wichtigsten Index der Eurozone im September.
Erleichterung bei K+S - ElringKlinger sehr stark Im MDAX zogen K+S um 4,2 Prozent an. Ein Gericht hat keine Anhaltspunkte für eine illegale Gewässerverschmutzung erkennen können. "Damit ist die Gefahr einer erneuten Produktionsstillegung oder eines -ausfalls gebannt", sagte ein Händler.
Im SDAX profitierten Elringklinger mit einem Plus von 6,3 Prozent von einem Auftrag für Türmodule. Auch die Aktien des Autozulieferers LEONI zogen kräftig an. Allerdings konnte die zweite Reihe dem DAX nicht ganz folgen: Der MDAX stieg um 1,2 Prozent, und der TecDax gewann 0,8 Prozent.
Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.040,69 +38,79 +1,3% -6,9% Stoxx-50 2.896,86 +34,64 +1,2% -6,6% Stoxx-600 346,26 +3,85 +1,1% -5,3% XETRA-DAX 10.287,68 +166,60 +1,6% -4,2% FTSE-100 London 6.279,61 +6,21 +0,1% +0,6% CAC-40 Paris 4.475,86 +54,08 +1,2% -3,5% AEX Amsterdam 451,58 +6,27 +1,4% +2,2% ATHEX-20 Athen 180,94 +5,64 +3,2% -1,3% BEL-20 Bruessel 3.546,81 +56,26 +1,6% -4,1% BUX Budapest 27.394,19 +305,19 +1,1% +14,5% OMXH-25 Helsinki 3.293,47 +39,34 +1,2% -2,0% ISE NAT. 30 Istanbul 95.979,08 -575,84 -0,6% +7,4% OMXC-20 Kopenhagen 1.003,57 +7,80 +0,8% -1,0% PSI 20 Lissabon 4.775,20 +82,24 +1,7% -8,6% IBEX-35 Madrid 8.894,50 +71,00 +0,8% -6,8% FTSE-MIB Mailand 17.975,49 +350,49 +2,0% -16,1% RTS Moskau 948,87 +25,96 +2,8% +25,3% OBX Oslo 557,00 +6,86 +1,2% +3,3% PX-GLOB Prag 1.163,01 +4,59 +0,4% -6,3% OMXS-30 Stockholm 1.367,15 +21,72 +1,6% -5,5% WIG-20 Warschau 1.832,79 +35,52 +2,0% -1,4% ATX Wien 2.263,84 +30,18 +1,4% -5,6% SMI Zuerich 8.215,78 +49,80 +0,6% -6,8%
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:18 Mo, 18:25 % YTD EUR/USD 1,1354 -0,08% 1,1363 1,1352 +4,6% EUR/JPY 121,85 -0,39% 122,33 121,87 -4,4% EUR/CHF 1,0969 -0,57% 1,1033 1,1033 +0,9% GBP/EUR 1,2830 +0,35% 1,2785 1,2730 -5,5% USD/JPY 107,33 -0,29% 107,65 107,36 -8,6% GBP/USD 1,4566 +0,30% 1,4522 1,4452 -1,2%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,98 49,69 +0,6% 0,29 +20,9% Brent/ICE 51,11 50,55 +1,1% 0,56 +21,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.241,82 1.248,00 -0,5% -6,19 +17,1% Silber (Spot) 16,38 16,60 -1,3% -0,22 +18,5% Platin (Spot) 996,50 996,00 +0,1% +0,50 +11,8% Kupfer-Future 2,05 2,12 -3,2% -0,07 -4,5% DJG/hru/cln
(END) Dow Jones Newswires
June 07, 2016 11:58 ET (15:58 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 11 58 AM EDT 06-07-16
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adidas ADRs | 116,00 | 1,75% | |
BASF AGShs Sponsored American Deposit.Receipt Repr.1 Sh | 10,80 | 1,89% | |
Bayer AG (spons. ADRs) | 4,68 | -0,43% | |
ElringKlinger AG | 4,06 | -1,10% | |
Heidelberg Materials | 124,15 | 3,46% | |
K+S AG (spons. ADRs) | 5,25 | 0,96% | |
Royal Dutch Shell PLC ADR Cert Deposito Arg Repr 0.5 ADRs | 35 250,00 | -1,74% | |
TotalEnergies | 54,24 | 1,23% | |
Vivendi S.A. | 8,49 | -1,53% |