04.06.2015 18:54:47
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MÄRKTE EUROPA/Volatilität bleibt an Fronleichnam hoch
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Auch der Donnerstag ist nichts für Anleger mit schwachen Nerven gewesen. Nach einer Berg- und Talfahrt schlossen Europas Börsen mit Abgaben. Der Euro-Stoxx-50 verlor 0,8 Prozent auf 3.557 Punkte, für den Dax ging es 0,7 Prozent auf 11.341 nach unten. Bei den Verhandlungen zwischen Griechenland und den Gläubigern gab es noch immer keinen Durchbruch. Am Freitag wird eine Kredittranche an den IWF von rund 300 Millionen Euro fällig.
Die Kursschwankungen an den Börsen waren einmal mehr sehr ausgeprägt. Der DAX notierte im Tagestief bei 11.187 Punkten und im -hoch bei 11.450. Für eine gewisse Stabilisierung sorgten leichte Kursgewinne am Anleihemarkt nach dem Ausverkauf des Vortages. EZB-Präsident Mario Draghi hatte vor einer Phase erhöhter Volatilität an den Bondmärkten gewarnt. Etwas stützend wirkten Forderungen des IWF an die US-Notenbank, die Leitzinsen nicht vor 2016 zu erhöhen.
Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel 5 Basispunkte auf 0,83 Prozent. Im Tageshoch war der Zins fast auf 1 Prozent gestiegen. Die Analysten der Commerzbank sehen die Gefahr eines "perfekten Sturms" aufgrund der schneller als erwartet steigenden Inflation. Diese Entwicklung zeige Parallelen zum globalen Ausverkauf der Bondmärkte des Jahres 2003. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen könnte schnell wieder auf 1 Prozent steigen.
Der Euro zeigte sich ebenfalls sehr volatil. Mit den zunächst steigenden Renditen am Anleihemarkt kletterte die Einheitswährung zunächst Richtung Tageshochs um 1,1370, kam dann aber mit dem Richtungswechsel bei den Marktzinsen auf 1,1270 Dollar zurück. Die Wechselkurse von Euro und Dollar hatten zuletzt eine starke Korrelation zur Zinsdifferenz zwischen Bundesanleihen und US-Staatsanleihen ausgebildet.
Die starke Volatilität an den Märkten lag zum Teil auch an "Fronleichnam". Die ausdünnenden Umsätze führten dazu, dass die Kursausschläge höher ausfielen. Mit dem Feiertag in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen fielen die für deutsche Aktien relevanten Bundesländer aus. In Österreich blieb die Börse ganz geschlossen.
Spekulationen um ein Gegengebot für Syngenta führten zu Abgaben von 1,3 Prozent bei der BASF-Aktie. Bislang bietet Monsanto 45 Milliarden Dollar für den schweizerischen Agrochemiekonzern. Für BASF wäre dies also kein kleiner Fisch: schließlich beträgt die BASF-Marktkapitalisierung nur rund 77 Milliarden Euro. Ein Gegengebot von BASF erhöhte die Wahrscheinlichkeit eines Bieterkrieges, so Vontobel. Die Syngenta-Aktionäre freute es: Die Aktie stieg um 1,2 Prozent.
Kursgewinner im DAX waren Deutsche Telekom mit einem Plus von 1,3 Prozent. Hier stützten angebliche Fusionsverhandlungen zwischen T-Mobile US und dem US-Satelliten-TV-Anbieter Dish Network. Die Aktie der Deutschen Börse stieg nach einer Kaufempfehlung durch Warburg um 1 Prozent. Die Analysten äußerten sich positiv zu dem jüngsten Investorentag des Börsenbetreibers in London.
Am Mittwochabend hatte die Deutsche Börse Index-Änderungen bekannt gegeben. Unter anderem fallen BB Biotech aus dem TecDAX. Zalando werden in den MDAX aufgenommen. Der Reifenhändler Delticom muss unterdessen den SDAX verlassen. Während Zalando anzogen, gaben BB Biotech und Delticom ab.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.556,38 -27,44 -0,8% +13,0% Stoxx-50 3.374,54 -29,89 -0,9% +12,3% Stoxx-600 392,65 -3,28 -0,8% +14,6% XETRA-DAX 11.340,60 -79,02 -0,7% +15,7% FTSE-100 London 6.859,24 -91,22 -1,3% +4,5% CAC-40 Paris 4.987,13 -47,04 -0,9% +16,7% AEX Amsterdam 485,29 -2,45 -0,5% +14,3% ATHEX-20 Athen 247,88 -4,10 -1,6% -6,4% BEL-20 Brüssel 3.692,07 -29,69 -0,8% +12,4% BUX Budapest 22.303,77 -86,06 -0,4% +34,1% OMXH-25 Helsinki 3.361,51 -35,47 -1,0% +12,5% ISE NAT. 30 Istanbul 100.978,25 -1038,15 -1,0% -4,9% OMXC-20 Kopenhagen 977,94 -6,61 -0,7% +31,4% PSI 20 Lissabon 5.936,78 -63,80 -1,1% +22,4% IBEX-35 Madrid 11.146,10 -121,50 -1,1% +8,4% FTSE-MIB Mailand 23.336,50 -272,33 -1,2% +22,7% RTS Moskau 922,63 -24,65 -2,6% +16,7% OBX Oslo 586,24 -5,86 -1,0% +11,9% PX Prag 1.018,76 +1,45 +0,1% +7,6% OMXS-30 Stockholm 1.625,02 -16,68 -1,0% +11,0% WIG-20 Warschau Feiertag ATX Wien Feiertag SMI Zürich 9.233,65 -19,65 -0,2% +2,8%DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.23 Uhr Mi, 17.12 Uhr EUR/USD 1,1263 -0,01% 1,1264 1,1269 EUR/JPY 140,31 0,18% 140,06 139,96 EUR/CHF 1,0522 0,01% 1,0522 1,0538 USD/JPY 124,59 0,17% 124,37 124,17 GBP/USD 1,5356 0,24% 1,5320 1,5330 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com
DJG/mpt/flf
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June 04, 2015 12:24 ET (16:24 GMT)
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