07.10.2016 13:16:48

MÄRKTE EUROPA/Warten auf US-Arbeitsdaten - Innogy kommen zurück

   (Wiederholung)

   Von Manuel Priego-Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen notieren auch am Freitagmittag im Minus. Die Anleger warten auf die Bekanntgabe des US-Arbeitsmarktberichts. Kaum ein Investor will vor einem so bedeutsamen Termin noch Positionen aufbauen, heißt es im Handel. In Deutschland steht derweil der Börsenstart der RWE-Tochter Innogy im Blick. Mit 37,30 Euro sind die Aktien zwar deutlich über dem Ausgabekurs von 36 Euro gestartet, können dieses Niveau aber nicht behaupten und notieren aktuell nur noch knapp über dem Ausgabepreis.

   Der Dax verliert 0,8 Prozent auf 10.485 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,6 Prozent auf 3.003 Punkte nach unten. Die Wetten der Marktteilnehmer tendieren in Richtung starker Zahlen. Denn schließlich habe der ISM-Service-Index am Mittwoch einen Sprung nach oben in seiner Beschäftigungs-Komponente gezeigt. Die Entwicklung am US-Arbeitsmarkt dürfte daher der US-Notenbank genügende Argumente für eine Zinsanhebung in diesem Jahr liefern. Prognostiziert werden für den Bericht deutlich mehr als die offiziell erwarteten 170.000 Stellen außerhalb der Landwirtschaft. Der Dollar dürfte daher dank der steigenden Zinserwartung gegenüber dem Euro und anderen Währungen zulegen.

Pfund-Absturz stützt Börse in London Ein Einbruch im britischen Pfund über Nacht treibt den Londoner Aktienmarkt an die Spitze in Europa. Für den FTSE-100-Index geht es gegen den Trend um 1 Prozent nach oben. Auch die Minenwerte profitieren davon und machen den Sektor-Index der Rohstoffwerte mit einem Plus von 1,3 Prozent zum größten Gewinner in Europa. Mit einem sogenannten Flash-Crash war das Pfund kurzfristig über 6 Prozent abgestürzt. Aktuell handelt es mit 1,2333 Dollar noch immer rund 3 Prozent leichter gegenüber dem Vortag.

   Auslöser für den Pfund-Absturz könnten Kommentare des französischen Präsidenten Hollande gewesen sein, der harte Verhandlungen mit Großbritannien über den Brexit forderte. Die Aussagen seien auf einen dünnen Handel gestoßen und hätten eine verstärkte Eigendynamik im Computerhandel ausgelöst. Die Reaktion zeigt laut der Commerzbank, dass der britische EU-Austritt das Potenzial hat, die Märkte gehörig in Unordnung zu bringen. Vor allem, sollte es keinen vernünftigen Deal zwischen der EU und Großbritannien geben. Schwache britische Konjunkturdaten sorgen am Vormittag zudem für weiteren Druck auf das Pfund.

RWE fallen nach Innogy-Börsendebüt - EON legen zu Die RWE-Aktie gerät mit dem Börsendebüt von Innogy unter Druck und stellt mit einem Minus von 5,1 Prozent den größten DAX-Verlierer. "Die frühen Innogy-Kurse sind alles andere als ein Kurstreiber für RWE", sagt ein Händler. Vom ersten Innogy-Kurs von 37,30 Euro sei es zügig abwärts gegangen. Zudem könne noch immer der eine oder andere Investor aus RWE in Innogy umschichten. Aktuell gehen Innogy bei 36,01 Euro um.

   Umgekehrt liegen Eon mit plus 2,1 Prozent an der DAX-Spitze. Denn die "neue Eon" ist das Pendant zu Innogy, da dort unter dem alten Namen die neuen Energien stecken. Die fossilen Energien wurden dagegen bei der Tochter Uniper untergebracht, die ebenfalls 1,9 Prozent im Minus notieren. Zudem profitieren Eon auch von einem Bericht der Rheinischen Post, wonach der schwedische Investor Cevian, der auch bei Thyssenkrupp und ABB aktiv ist, einen Einstieg mit 10 Prozent bei Eon prüfe.

Gute Nachrichten für Deutsche Bank Deutsche Bank zeigen sich weiter auf Erholungskurs und legen 0,6 Prozent zu. Hier würden weitere Short-Positionen geschlossen, nachdem die Financial Times vermeldete, die Bank erwäge einen Börsengang des Asset Managers DWS. Analysten bezifferten dessen Wert auf 8 Milliarden Euro. Mit Marshall Wace und Discovery Capital hätten zudem zwei Hedgefonds ihre Short-Positionen in Deutsche Bank abgebaut.

   Zudem treibt ein Bericht des Handelsblatts, wonach DAX-Konzerne prüfen, ob der Kauf von Aktien der Deutschen Bank möglich ist, sollte sie zu einer Kapitalerhöhung gezwungen sein. An der Eurex waren am Vortag Call-Optionen auf Deutsche Bank Spitzenreiter beim Umsatz, was auf weiter steigende Kurse schließen lässt.

Delta Lloyd hoffen auf versüßtes Angebot Nach der Ablehnung des Übernahmeangebots der NN Group für DELTA LLOYD steigt der Kurs Letzterer um 2,1 Prozent. "Wir betrachten die Ablehnung von Delta Lloyd zum jetzigen Stand der Verhandlungen als Versuch, einen höheren Preis zu erzielen", sagt Albert Ploegh von ING. Das Angebot könne durchaus "versüßt" werden, der Analyst hält aus Bewertungsgründen einen Übernahmepreis von 5,80 bis 6,10 Euro je Delta-Aktie für möglich. Die NN Group bietet 5,30 Euro je Delta-Lloyd-Aktie.

   Dialog Semiconductor im TecDax steigen um 2,6 Prozent, hier hat Morgan Stanley die Aktien auf "Overweight" nach zuvor "Equalweight" hochgestuft. Evonik fallen hingegen um 2,8 Prozent auf 30,06 Euro nach einer Aktienplatzierung durch BofA-Merrill Lynch. Hier wurden 12,8 Millionen Aktien zum Preis von 30,08 Euro platziert, heißt es im Handel.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.002,76 -0,62 -18,82 -8,10 Stoxx-50 2.834,52 -0,57 -16,39 -8,57 DAX 10.485,13 -0,79 -83,67 -2,40 MDAX 21.351,74 -0,96 -207,34 2,78 TecDAX 1.798,60 -0,55 -9,92 -1,76 SDAX 9.277,09 -0,05 -4,21 1,96 FTSE 7.060,58 0,87 60,62 13,11 CAC 4.453,41 -0,60 -26,69 -3,96

Bund-Future 164,01 -0,13 7,79

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:16 Do, 17:38 Uhr % YTD EUR/USD 1,1134 +0,09% 1,1124 1,1169 +2,5% EUR/JPY 115,4637 -0,13% 115,6139 116,23 -26,2% EUR/CHF 1,0931 +0,08% 1,0923 1,0945 +0,5% EUR/GBP 0,9029 +2,19% 0,8923 1,1326 +22,6% USD/JPY 103,70 -0,24% 103,95 104,04 -11,7% GBP/USD 1,2333 -1,07% 1,2467 1,2652 -16,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 50,23 50,44 -0,4% -0,21 +15,9% Brent/ICE 51,98 52,51 -1,0% -0,53 +16,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.256,89 1.254,70 +0,2% +2,19 +18,5% Silber (Spot) 17,35 17,31 +0,2% +0,04 +25,5% Platin (Spot) 965,50 964,20 +0,1% +1,30 +8,3% Kupfer-Future 2,15 2,16 -0,2% -0,00 -0,1% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   October 07, 2016 06:46 ET (10:46 GMT)

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Deutsche Bank AG 16,03 1,86% Deutsche Bank AG
E.ON sp. ADRs 11,90 -1,65% E.ON sp. ADRs
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NN Group N.V. 43,70 0,34% NN Group N.V.
RWE AG (spons. ADRs) 31,40 0,00% RWE AG  (spons. ADRs)