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01.09.2015 22:41:48

MÄRKTE USA/Aktien taumeln mit Angst um China abwärts

   NEW YORK (Dow Jones)--Nach einem tiefroten Start haben sich die US-Aktienmärkte am Dienstag im Verlauf immer weiter abwärts geschraubt. Neue Schwächesignale aus der chinesischen Industrie verdarben den Anlegern jegliche Kauflust und lösten eine neue Verkaufswelle aus, die sich im späten Geschäft nochmals beschleunigte. Der Anlass war wenig spektakulär, denn die August-Daten aus China signalisierten zwar eine Kontraktion, fielen aber letztlich exakt so aus wie erwartet.

   27 der 30 Werte im Dow verloren 2 Prozent oder mehr. Der Dow-Jones-Index fiel um 2,8 Prozent auf 16.058 Punkte, der S&P-500 gab 3 Prozent nach auf 1.914 Punkte und der Nasdaq-Composite verlor 2,9 Prozent auf 4.636 Punkte. Das Umsatzvolumen stieg auf 1,15 (Montag: 1,11) Milliarden Aktien. Auf 444 (1.388) Kursgewinner kamen 2.749 (1.774) -verlierer. Unverändert gingen 62 (97) Titel aus dem Handel.

   Auch amerikanische Daten konnten nicht überzeugen. Zwar entsprach der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende US-Gewerbe genau den Erwartungen, doch der Index des Institute for Supply Management (ISM) enttäuschte, fiel er doch auf den tiefsten Stand seit über zwei Jahren. Hinweise auf die Terminierung der avisierten Zinserhöhung in den USA ließen sich daraus indes kaum ableiten.

   Schon etwas mehr Information lieferte hierzu am Dienstag der Präsident der Fed von Boston, Eric Rosengren, der angesichts der weltweiten Verwerfungen ein sachtes Herangehen an die Zinswende favorisiert. Spannend wird es am Freitag, wenn der offizielle Arbeitsmarktbericht für August kommt - der letzte vor der nächsten Zinsentscheidung.

   Die gegenwärtige Marktschwäche zeige, "dass wir überhaupt noch nicht aus dem Gröbsten raus sind", sagte Jonathan Corpina von Meridian Equity Partners. Zu den chinesischen Daten meinte er: "Unter normalen Umständen würden die Märkte diese Informationen nicht so ernst nehmen, aber die Reaktion zeigt uns, dass der Markt sehr fragil ist." Chefstratege Joe Smith von CLS Investments sagte, "die aktuelle Lage dürfte nicht langfristig anhalten, doch wir müssen einige Monate mit erhöhter Volatilität rechnen". Und Stratege Michael Every von der Rabobank erwartet "weitere negative Überraschungen".

   Der Ölpreis fiel nach dem kräftigen Anstieg vom Montag nun wieder deutlich zurück. Auch hier ging die Angst um, dass das rohstoffhungrige China aufgrund seiner schwächelnden Wirtschaft weniger Öl abnimmt. Unterdessen wird in Amerika über eine Aufhebung des Ölexportverbots diskutiert. Ein Bericht der Energy Information Administration geht davon aus, dass dies nicht zu steigenden, sondern möglicherweise sogar zu niedrigeren Preisen führen dürfte. Das Barrel der US-Sorte WTI ermäßigte sich um 7,7 Prozent auf 45,41 Dollar. Damit wurde ein Großteil der Vortags-Rally wieder zunichte gemacht. Energiewerte gehörten zu den schwächsten Sektoren. Exxon verloren 4,2 Prozent und Chevron 3,5 Prozent.

   Bei den übrigen Einzelwerten standen Valeant Pharmaceuticals im Fokus, nachdem die Kanadier ein Abkommen mit dem Pharmariesen AstraZeneca über die Rechte zum Verkauf des Medikaments Brodamulab gegen Schuppenflechte eingegangen sind. Valeant nimmt damit quasi den Platz von Amgen ein. Amgen hatte sich aus dem Projekt mit AstraZeneca verabschiedet wegen Zweifeln an der Wirksamkeit des Präparats. Die Valeant-Aktie notierte 2,9 Prozent niedriger, Amgen 2,8 Prozent.

   Vorbörslich veröffentlichte Geschäftszahlen von Dollar Tree kamen bei den Anlegern nicht gut an. Die Aktie verlor 8,7 Prozent. Das Unternehmen ist aufgrund der Übernahme von Family Dollar im zweiten Quartal in die Verlustzone gerutscht, obwohl der Umsatz um 48 Prozent stieg. Den konsolidierten Umsatz im dritten Quartal sieht das Unternehmen um einen niedrigen einstelligen Prozentsatz steigen, eine Prognose für das Ergebnis je Aktie wollte Dollar Tree wegen des laufenden Integrationsprozesses und verschiedener Veräußerungen nicht geben.

   Anleger gingen in die vermeintliche Sicherheit von Gold und Staatsanleihen, doch die Aufschläge hielten sich in Grenzen. Die Feinunze Gold kostete 1.140 Dollar, das waren 7 Dollar mehr als am Vortag. Am Anleihemarkt drückten steigende Kurse die Rendite zehnjähriger Treasurys um einen Basispunkt auf 2,17 Prozent.

   Der Euro legte nach einem wechselhaften Verlauf zum Dollar wieder zu. Dabei drückten die schwachen ISM-Daten den Greenback. Der Euro wurde mit 1,13 bezahlt.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.057,68 -2,85 -470,35 S&P-500 1.913,90 -2,96 -58,28 Nasdaq-Comp. 4.636,11 -2,94 -140,40 Nasdaq-100 4.142,63 -3,09 -131,95

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-jähr. 99 26/32 +1/32 0,716% -2,3Bp 1% 3-jähr. 99 30/32 +3/32 1,016% -3,5Bp 1 3/8% 5-jähr. 99 12/32 +6/32 1,502% -3,9Bp 1 7/8% 7-jähr. 99 27/32 +7/32 1,897% -3,4Bp 2 1/8% 10-jähr. 98 15/32 +8/32 2,174% -2,8Bp 2 1/2% 30-jähr. 98 28/32 +1/32 2,933% -0,1Bp

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.42 Uhr Mo, 17.15 Uhr EUR/USD 1,1301 0,17% 1,1282 1,1201 EUR/JPY 135,29 -0,51% 135,98 135,79 EUR/CHF 1,0856 0,26% 1,0828 1,0843 USD/JPY 119,69 -0,70% 120,53 121,25 GBP/USD 1,5308 -0,63% 1,5404 1,5368 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/raz/sha

   (END) Dow Jones Newswires

   September 01, 2015 16:11 ET (20:11 GMT)

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