21.01.2020 18:10:45
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MÄRKTE USA/Angst vor Pandemie belastet Aktienmarkt nur mäßig
NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street stabilisiert sich am Dienstag im Handelsverlauf, nachdem die Kurse zunächst dem globalen Abwärtstrend gefolgt waren. Die Furcht vor einer gefährlichen Pandemie drückte die Börsen weltweit - mit nachlassender Dynamik. Ausgerechnet während der Reisewelle anlässlich des chinesischen Neujahrsfests breitet sich das neuartige Virus in der Volksrepublik sprunghaft aus. Mit diesem Coronavirus, das mitunter lebensgefährliche Atemwegserkrankungen verursacht, haben sich dort mittlerweile fast 300 Menschen angesteckt - sechs von ihnen starben. Die Zahl der Verdachtsfälle liegt wesentlich höher. Infektionen werden aber auch aus Thailand, Japan und Südkorea gemeldet. Inzwischen wurde zudem bestätigt, dass das neue Virus auch von Mensch zu Mensch übertragen wird. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will sich am Mittwoch in einem Krisentreffen mit der neuartigen Krankheit befassen.
Gegen Mittag (Ortszeit New York) zeigt sich der Dow-Jones-Index 0,1 Prozent leichter bei 29.315 Punkten. Der S&P-500 liegt 0,1 Prozent im Minus, während der Nasdaq-Composite um 0,1 Prozent zulegt. "Die ökonomischen Konsequenzen könnten extrem besorgniserregend werden", warnt Chefvolkswirt Rajiv Biswas für die Region Asien-Pazifik von IHS Markit. Der internationale China-Tourismus boome und die Risiken einer Epidemie, die an jene mit SARS erinnere, seien ungleich größer. Auch der internationale Warenverkehr sei unter Umständen gefährdet. Doch es gibt auch beschwichtigende Töne: So erklärt ein Händler die moderaten Abgaben mit dem Umstand, dass die Ängste vor SARS und Ebola in der Vergangenheit übertrieben gewesen seien. Dies könnte nun auch der Fall sein.
Konjunkturhoffnung und -sorge
Händler erinnern in diesem Zusammenhang an die am Vortag leicht gesenkte Wachstumsprognose des IWF für die Weltwirtschaft, aber auch für die Vereinigten Staaten. Das am Dienstag beginnende Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Donald Trump dürfte wenig Einfluss auf die Finanzmärkte haben. Solange die Republikaner im Senat hinter Trump stünden, habe die Initiative keine Erfolgsaussichten, heißt es im Handel. In Davos auf dem Weltwirtschaftsforum lobte Trump indes die Fassung der US-Konjunktur, ließ sich darüber hinaus aber nichts Neues entlocken. Etwas Unterstützung für die Wall Street kommt von Fondsverwaltern: Umfragen belegen, dass diese so optimistisch zum Wirtschaftswachstum gestimmt sind wie seit rund zwei Jahren nicht mehr.
Mit der Befürchtung einer Pandemie in Asien ist der vermeintlich sichere Hafen des US-Rentenmarkts gesucht. Steigende Notierungen drücken die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um 4,1 Basispunkte auf 1,78 Prozent. Auch die Bonitätsabstufung der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong durch Moody's stützt US-Renten etwas.
Neben US-Renten sind auch andere Fluchtanlagen gesucht, der japanische Yen zieht zum Dollar an. Der ICE-Dollar gibt 0,1 Prozent nach. Der Goldpreis profitiert indes nicht von den Sorgen. Da China einer der wichtigsten Absatzmärkte für das gelbe Edelmetall in physischer Form sei, müsse mit Nachfrageeinbußen gerechnet werden, sollte sich das Virus weiter ausbreiten, heißt es im Handel. Die Feinunze verbilligt sich um 0,3 Prozent auf 1.557 Dollar.
Konjunktursorgen im Zuge des China-Virus dämpfen auch die Stimmung am Ölmarkt. US-Leichtöl der Sorte WTI geht 0,4 Prozent günstiger pro Fass um bei 58,29 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent wird 0,9 Prozent niedriger mit 64,64 Dollar gehandelt. Selbst ein verringertes Angebot aus Libyen, wo fünf Verladeterminals wegen der Bürgerkriegswirren geschlossen wurden, stützt Erdöl nicht.
Am Aktienmarkt sind die Titel von Fluggesellschaften von den Virussorgen besonders betroffen: American Airlines und Delta Air Lines verlieren 2,5 bzw. 3,3 Prozent. Halliburton gewinnen 1,2 Prozent, nachdem der Ausrüster der Erdölindustrie Quartalszahlen vorgelegt hat. Diese seien leicht positiv, urteilen die Analysten von Evercore ISI. Stärkster Wert im Dow sind Intel. Die Analysten von Jefferies haben die Titel auf "Hold" von "Underperform" hochgestuft.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 29.315,02 -0,11 -33,08 2,72
S&P-500 3.327,66 -0,06 -1,96 3,00
Nasdaq-Comp. 9.394,41 0,06 5,47 4,70
Nasdaq-100 9.183,53 0,11 9,80 5,16
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 1,55 -1,2 1,56 34,5
5 Jahre 1,58 -3,5 1,62 -33,9
7 Jahre 1,70 -3,6 1,73 -55,2
10 Jahre 1,78 -4,1 1,82 -66,4
30 Jahre 2,24 -4,4 2,28 -83,0
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:42 Mo, 17.20 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1093 -0,03% 1,1097 1,1083 -1,1%
EUR/JPY 121,98 -0,23% 122,01 122,08 +0,1%
EUR/CHF 1,0746 +0,03% 1,0739 1,0742 -1,0%
EUR/GBP 0,8506 -0,29% 0,8530 0,8527 +0,5%
USD/JPY 109,95 -0,21% 109,96 110,16 +1,1%
GBP/USD 1,3044 +0,27% 1,3009 1,2998 -1,6%
USD/CNH (Offshore) 6,9070 +0,57% 6,8963 6,8689 -0,9%
Bitcoin
BTC/USD 8.614,76 -0,46% 8.600,51 8.652,26 +19,5%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 58,29 58,66 -0,4% -0,25 -4,5%
Brent/ICE 64,64 65,20 -0,9% -0,56 -2,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.557,38 1.562,82 -0,3% -5,45 +2,6%
Silber (Spot) 17,85 18,10 -1,4% -0,25 -0,0%
Platin (Spot) 1.006,30 1.021,00 -1,4% -14,70 +4,3%
Kupfer-Future 2,80 2,85 -1,6% -0,05 +0,1%
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/cln/flf
(END) Dow Jones Newswires
January 21, 2020 12:10 ET (17:10 GMT)
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IBM Corp. (International Business Machines) | 217,05 | -0,37% | |
Intel Corp. | 18,71 | -3,47% | |
Netflix Inc. | 856,00 | -2,06% |