16.04.2015 16:52:47

MÄRKTE USA/Anleger halten sich kurz vor Rekordhochs zurück

   Von Florian Faust

   NEW YORK (Dow Jones)--Gute Quartalszahlen von Goldman Sachs und Citigroup lösen am Donnerstag im frühen Handel an Wall Street keine positiven Impulse aus. Zum einen habe J.P. Morgan bereits gute Geschäftszahlen vorgelegt und damit die Sektorrichtung vorgegeben, zum anderen würden nach dem Heranlaufen nahe an die Rekordhochs Gewinne mitgenommen. Alle großen Indizes zeigen sich knapp behauptet. Der Dow-Jones gibt um 0,1 Prozent auf 18.095 Punkte nach. Der Bankensektor verliert 0,4 Prozent und damit etwas stärker als der Gesamtmarkt.

   Laut Händlern suchen die Anleger nach Orientierung. Zuletzt befeuerten schwache Konjunkturdaten eher Hoffnungen auf eine späte Zinswende und stützen die Aktien, als dass sie Konjunktursorgen auslösten. Auch am Donnerstag gemeldete Immobilien- und Arbeitsmarktdaten überzeugen nicht. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und auch die Baubeginne im März fielen zum Teil deutlich schlechter als erwartet aus. Mögliche Impulsgeber stehen mit dem Philadelphia-Fed-Index und Aussagen von gleich vier Mitgliedern der US-Notenbank noch aus.

   Stimmungsbelastend wirken die jüngste Abstufung der griechischen Bonität und die offenbar festgefahrenen Verhandlungen zwischen Athen und den internationalen Geldgebern. Die Wahrscheinlichkeit eines griechischen Staatsbankrotts scheint zu steigen. Der IWF hat einem Zeitungsbericht zufolge den Wunsch Griechenlands nach einer Stundung anstehender Zahlungen abgeblockt. Vertreter der griechischen Regierung seien an den IWF herangetreten, um die Möglichkeit eines Zahlungsaufschubs auszuloten, berichtet die Financial Times in ihrer Online-Ausgabe.

   Unter den Einzelaktien fallen Goldman Sachs um 0,6 Prozent. Die Bank hat die Markterwartungen dank eines starken Investmentbankings deutlich übertroffen, Händler tun sich daher mit Erklärungen für die Abgaben schwer. Auch die Citigroup glänzte zum Jahresauftakt trotz sinkender Einnahmen mit einem Gewinn über den Markterwartungen, der Kurs zieht um 1,2 Prozent an. Auch der Krankenversicherer UnitedHealth ist gut durch das erste Quartal gekommen und traut sich deshalb im laufenden Jahr einen höheren Gewinn zu. Die Aktie gewinnt 3,2 Prozent und ist klarer Sieger im Dow.

   Philip Morris ziehen um 7,2 Prozent an. Der Tabakkonzern hat im Auftaktquartal 2015 zwar die Folgen ungünstiger Wechselkursbedingungen zu spüren bekommen, ist für das Gesamtjahr dennoch zuversichtlicher als bisher.

   Netflix schießen um 14,1 Prozent in die Höhe. Der Streamingdienstleiter überraschte mit deutlichen Zuwächsen bei den Abonnentenzahlen. SanDisk fallen dagegen um 6,7 Prozent, nachdem der Speichermedienanbieter einen Gewinneinbruch im ersten Quartal gemeldet hat.

   Am Rentenmarkt steigen die Kurse nach den schwachen US-Wirtschaftsdaten, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen gibt zwei Basispunkte auf 1,88 Prozent ab. Der Dollar wertet dazu passend weiter ab, der Euro steigt auf 1,0733 Dollar nach einem Tagestief von 1,0625 und einem Vortagestief von 1,0576. Sollte sich die Serie schwacher US-Daten fortsetzen, könnte dies zu einer zeitlichen Verlagerung der ersten Zinserhöhung nach hinten führen, heißt es auch am Devisenmarkt. Das mache Anlagen im Dollar weniger attraktiv. Die Dollarschwäche stützt unterdessen den Goldpreis, der sich weiter um die 1.200er Marke bewegt.

   Nach den Gewinnen der Vortage werden beim Öl Gewinne mitgenommen. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 1,0 Prozent auf 55,84 Dollar. Dass das Erdölkartell Opec einen steigenden Bedarf 2015 erwartet, ähnlich wie bereits am Vortag die Internationale Energieagentur, werten einige Marktbeobachter als Rechtfertigungsversuch, die Förderung nicht zu senken, so dass davon kein positiver Impuls ausgeht.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 18.077,76 -0,19 -34,85 S&P-500 2.101,02 -0,27 -5,61 Nasdaq-Comp. 5.004,57 -0,13 -6,45 Nasdaq-100 4.419,63 -0,11 -4,90

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 08.25 Uhr Mi, 17.36 Uhr EUR/USD 1,0734 0,45% 1,0685 1,0610 EUR/JPY 127,78 0,24% 127,47 126,42 EUR/CHF 1,0328 0,20% 1,0307 1,0305 USD/JPY 119,06 -0,21% 119,30 119,15 GBP/USD 1,4922 0,62% 1,4829 1,4786 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

   DJG/DJN/flf/gos

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   April 16, 2015 10:22 ET (14:22 GMT)

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Goldman Sachs 576,00 -0,36% Goldman Sachs
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Philip Morris Inc. 124,52 -0,10% Philip Morris Inc.
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