09.10.2023 22:10:40

MÄRKTE USA/Freundlich - Krieg in Israel belastet nur anfangs

Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones)--Der Angriff der radikalen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel hat am Montag nur anfangs die Stimmung an der Wall Street getrübt. m Handelsverlauf galt das Interesse wieder mehr der Geldpolitik und der Zinsentwicklung und der Anstieg der Kurse vom Freitag setzte sich fort. Dafür sorgte unter anderem die Aussage von Lorie Logan, Präsidentin der Fed-Filiale von Dallas. Ihr zufolge könnte der Anstieg der langfristigen Anleiherenditen bedeuten, dass die US-Notenbank weniger Bedarf an weiteren Zinserhöhungen habe. Noch weiter ging es mit den Kursen nach oben, nach ähnlichen Äußerungen von Fed-Vizechef Philip Jefferson.

Neue Erkenntnisse erhofft sich der Markt nun von neuen Preisdaten: Am Mittwoch und Donnerstag stehen die US-Erzeuger- und Verbraucherpreise auf der Agenda. Am Freitag hatten viel besser als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktdaten nicht etwa neue Inflationssorgen geschürt, sondern steigende Aktienkurse zur Folge. Dazu hatte maßgeblich beigetragen, dass das Lohnwachstum moderat ausgefallen war.

Der Dow-Jones-Index gewann 0,6 Prozent auf 33.605 Punkte. Der breitere S&P-500 verbesserte sich um 0,6 Prozent, die Nasdaq-Indizes um ein halbes Prozent. Nach ersten Zählungen gab es 1.946 (Freitag: 1.898 ) Kursgewinner und 930 (988) -verlierer. Unverändert gingen 74 (71) Titel aus dem Handel.

Anfangs hatten Sorgen vor negativen Folgen des Krieges in Israel für die Konjunktur für sinkende Aktienkurse gesorgt. Sollte die Gewalteskalation länger andauern oder sich auf andere Länder ausweiten, könne dies über höhere Ölpreise die Inflation antreiben, die ohnehin schon zu hoch ist, so eine Spekulation. Aber auch auf Probleme mit Ressourcen oder bei den Lieferketten wurde verwiesen.

"Die globalen Risiken sind eindeutig gestiegen, aber kurzfristig bleiben die USA angesichts der Schwäche der Volkswirtschaften Chinas und Europas der globale sichere Hafen, was zu Mittelzuflüssen in unsere Richtung führen dürfte.....", kommentierte Louis Navellier von Navellier & Associates die Widerstandsfähigkeit des Marktes.

Ölpreise steigen kräftig - Anleihehandel ruht - Zinsterminmarkt reagiert

Die Befürchtung von Förderausfällen in der Region oder Sanktionen gegen das Ölförderland Iran, einen Unterstützer der Hamas, trieb die Ölpreise kräftig um über 4 Prozent nach oben.

Gesucht waren sichere Häfen, am Devisenmarkt vor allem der Dollar, wobei hier im Handelsverlauf die Nachfrage auch wieder abebbte. Der Dollarindex legte so nur minimal zu. Das Gold, das ebenfalls als sicherer Hafen gilt, verteuerte sich um 1,6 Prozent bzw. 29 Dollar auf 1.862 je Feinunze. Marktteilnehmer sprachen hier zudem von einer Erholung von den kräftigen Abgaben der Vorwoche, als das Edelmetall auf den niedrigsten Stand seit März gefallen war.

Am US-Anleihemarkt, der zuletzt übergeordnet stark unter Druck gestanden hatte angesichts der weltweit falkenhaften geldpolitischen Ausrichtung, fand wegen des "Columbus Day" kein Handel statt. Am Zinsterminmarkt sank derweil die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung im November auf 13 von am Freitag noch 27 Prozent und für den Dezember-Termin auf 24 von 37 Prozent.

Rüstungswerte gesucht - auch Öl- und Energiewerte steigen

Am Aktienmarkt waren mit der Nachrichtenlage aus Israel Rüstungswerte in der Favoritenrolle. RTX, Lockheed Martin und General Dynamics gewannen zwischen 4,4 und 8,9 Prozent. Öl- und Energietitel zogen mit den steigenden Ölpreisen an. Der S&P-Subindex der Ölaktien stieg um 3,5 Prozent.

Bei Fluglinienaktien sorgten die steigenden Ölpreise umgekehrt für deutliche Verluste. American Air Lines und Delta Air Lines gaben um über 4 Prozent nach.

Royal Caribbean verloren 2,9 Prozent. Das Unternehmen hat wegen des Krieges in Israel zwei Kreuzfahrten abgesagt, die in dieser Woche vom israelischen Hafen Haifa aus hätten starten sollen. Die Aktie des Wettbewerbers Carnival Group (-4,3%) wurde ebenfalls verkauft.

Walt Disney gewannen 2,1 Prozent. Der aktivistische Investor Nelson Peltz, mit einer Beteiligung von mehr als 2,5 Milliarden Dollar größter Disney-Aktionär, plant einen neuen Vorstoß für Sitze im Board, nachdem der Aktienkurs stark gefallen ist, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichteten.

Bristol Myers Squibb gaben um 0,1 Prozent nach, Mirati Therapeutics um 5,3 Prozent. Hier bewegte die Nachricht, dass Bristol Myers Squibb den Krebsmedizinspezialisten in einem Deal im Wert von bis zu 5,8 Milliarden Dollar übernimmt. Das Übernehmen bietet dafür 58 Dollar pro Aktie und eine bedingte Barkomponente.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 33.604,65 +0,6% 197,07 +1,4%

S&P-500 4.335,66 +0,6% 27,16 +12,9%

Nasdaq-Comp. 13.484,24 +0,4% 52,90 +28,8%

Nasdaq-100 15.047,16 +0,5% 73,91 +37,6%

US-Anleihen

Kein Handel wegen Feiertag "Columbus Day".

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:00 Uhr Fr, 17:21 % YTD

EUR/USD 1,0571 +0,1% 1,0555 1,0563 -1,2%

EUR/JPY 156,97 -0,3% 157,48 157,65 +11,8%

EUR/CHF 0,9576 -0,3% 0,9605 0,9628 -3,3%

EUR/GBP 0,8635 -0,2% 0,8648 0,8650 -2,4%

USD/JPY 148,49 -0,4% 149,21 149,24 +13,2%

GBP/USD 1,2243 +0,3% 1,2200 1,2214 +1,2%

USD/CNH (Offshore) 7,2912 -0,2% 7,2977 7,3058 +5,2%

Bitcoin

BTC/USD 27.637,41 -1,1% 27.888,98 27.669,43 +66,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 86,33 82,79 +4,3% +3,54 +11,0%

Brent/ICE 88,12 84,58 +4,2% +3,54 +7,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.862,83 1.833,08 +1,6% +29,75 +2,1%

Silber (Spot) 21,89 21,61 +1,3% +0,29 -8,7%

Platin (Spot) 891,03 881,10 +1,1% +9,93 -16,6%

Kupfer-Future 3,66 3,63 +0,9% +0,03 -4,0%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos

(END) Dow Jones Newswires

October 09, 2023 16:10 ET (20:10 GMT)

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