01.09.2023 22:06:39

MÄRKTE USA/Günstige US-Arbeitsmarktdaten verpuffen - Öl auf Jahreshoch

Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen haben am Freitag die zuvor im Wochenverlauf erzielten Gewinne leicht ausgebaut oder gehalten. Marktbeobachter sprachen von vereinzelten Gewinnmitnahmen. Dazu hätten viele Akteure vor dem verlängerten Wochenende keine neuen Positionen mehr aufbauen wollen. Am Montag ruht der Handel wegen des "Labor Day".

Der Dow-Jones-Index stieg um 0,3 Prozent auf 34.838 Punkte. Der S&P-500 machte 0,2 Prozent gut, die Nasdaq-Indizes schlossen kaum verändert. Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 1.839 (Donnerstag: 1.462) Gewinner, 1.067 (1.440) Verlierer und 95 (101) unveränderte Titel.

Die US-Arbeitsmarktdaten für August hatten die jüngst bereits gestiegenen Hoffnungen auf nicht weiter steigende Zinsen untermauert: Zwar wurden mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet, doch wurden die für Juli und Juni gemeldeten Zahlen zugleich merklich nach unten korrigiert. Dazu stieg wider Erwarten die Arbeitslosenquote und die Stundenlöhne erhöhten sich weniger als angenommen.

Der sich offenbar etwas abkühlende Arbeitsmarkt dürfte auch den Inflationsdruck lindern, hieß es dazu. Damit lasse der Druck auf die US-Notenbank zu weiteren Zinserhöhungen nach. Am US-Zinsterminmarkt sanken die Wahrscheinlichkeiten für eine Zinserhöhung im September wie auch im November weiter.

Dass am Anleihemarkt die Renditen dennoch etwas anzogen, werteten Marktteilnehmer als eine Gegenbewegung auf den jüngsten tagelangen Rückgang. Einige verwiesen aber auch auf den ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende US-Gewerbe. Er war im August stärker gestiegen als erwartet. liegt allerdings weiter im Schrumpfung anzeigenden Bereich. Wieder andere Akteure erklärten die anziehenden Marktzinsen mit einem Kommentar von Cleveland-Fed-Präsidentin Loretta Mester. Sie sagte, dass trotz einiger Fortschritte die Inflation zu hoch bleibe.

Der Dollar zog mit den Zinsen deutlich an, der Euro fiel von rund 1,0850 vor den Arbeitsmarktdaten auf zuletzt 1,0776 Dollar. Der Dollarindex legte um 0,6 Prozent zu.

Ölpreise im Einbahnstraßenmodus auf Jahreshoch

Die Ölpreise stiegen bereits den siebten Tag in Folge, diesmal um bis zu 2,7 Prozent. Mit 85,88 Dollar je Barrel erreichte US-Öl ein Jahreshoch. Jüngster Treiber war die Spekulation, dass wichtige Mitgliedsländer der Opec+ ihre Fördermengen noch stärker kürzen könnten. Dazu kamen jüngst deutliche Rückgänge der US-Ölvorräte. Angdesichts der Gewinnstrecke warnten einige Analysten, dass schon aus technischer Sicht ein Rückgang bevorstehen dürfte.

Bei den S&P-500-Subindizes am Aktienmarkt avancierten Energieaktien zum Tagesgewinner mit einem Anstieg von 2,1 Prozent. Ganz am Ende mit einem Minus von 4,6 Prozent landeten Autoaktien, die auch in Europa klar größter Verlierer waren. Tesla gaben um 5,7 Prozent nach. Der Elektroautobauer hatte die Preise für das Model S und das Model X in China erneut gesenkt.

Dell haussieren - Walgreen klar Schlusslicht im Dow

Am Aktienmarkt schossen Dell um 21,2 Prozent nach oben. Der Umsatz des Computerbauers sank zwar im zweiten Quartal um 13 Prozent auf 22,9 Milliarden Dollar, fiel damit aber immer noch deutlich über der Konsenserwartung von 20,9 Milliarden aus. Auch der bereinigte Gewinn fiel viel besser aus als Analysten geschätzt hatten. Erst am Vortag hatte der Chef des Chipriesen Intel (+4,2%) von einem starken PC-Markt gesprochen.

Broadcom drehten nach einem festen Start ins Minus, sie verloren 5,5 Prozent. Das Halbleiter- und Softwareunternehmen hatte zwar über den Erwartungen liegende Zahlen vorgelegt, der Ausblick fiel aber nur im Rahmen der Markterwartungen aus.

Klares Schlusslicht im Dow waren Walgreens Boots Alliance mit einem Minus von über 7 Prozent. Die Chefin der größten US-Apothekenkette gibt ihren Posten auf, nachdem die Walgreens-Aktie im August den stärksten monatlichen Rückgang seit fast fünf Jahren erlitten hatte und einen Monat nach dem überraschenden Rücktritt des Finanzchefs. Dazu teilte Walgreens mit, für 2023 einen bereinigten Gewinn zu erwarten, der am oder nahe am unteren Ende der bisherigen Prognose liegt.

Amgen schlossen wenig verändert, während Horizon Therapeutics 2,3 Prozent zulegten. Die US-Handelsbehörde hatte sich mit Amgen im Streit um die Übernahme des irischen Pharmakonzerns Horizon Therapeutics auf einen Vergleich geeinigt.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 34.837,71 +0,3% 115,80 +5,1%

S&P-500 4.515,77 +0,2% 8,11 +17,6%

Nasdaq-Comp. 14.031,82 -0,0% -3,15 +34,1%

Nasdaq-100 15.490,86 -0,1% -10,21 +41,6%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,88 +1,1 4,87 45,9

5 Jahre 4,30 +4,9 4,25 29,6

7 Jahre 4,26 +5,1 4,21 28,9

10 Jahre 4,18 +7,1 4,11 30,0

30 Jahre 4,29 +8,1 4,21 32,4

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:39 Do, 17:20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0776 -0,6% 1,0836 1,0847 +0,7%

EUR/JPY 157,51 -0,2% 157,74 157,98 +12,2%

EUR/CHF 0,9545 -0,3% 0,9572 0,9592 -3,6%

EUR/GBP 0,8560 +0,1% 0,8568 0,8560 -3,3%

USD/JPY 146,17 +0,4% 145,57 145,65 +11,5%

GBP/USD 1,2589 -0,7% 1,2648 1,2670 +4,1%

USD/CNH (Offshore) 7,2688 -0,1% 7,2677 7,2805 +4,9%

Bitcoin

BTC/USD 25.595,78 -1,6% 25.978,75 27.148,55 +54,2%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 85,88 83,63 +2,7% +2,25 +9,7%

Brent/ICE 88,81 86,83 +2,3% +1,98 +8,2%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 36,88 35,03 +5,3% +1,85 -56,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.940,67 1.940,21 +0,0% +0,46 +6,4%

Silber (Spot) 24,19 24,43 -1,0% -0,24 +0,9%

Platin (Spot) 965,85 972,38 -0,7% -6,53 -9,6%

Kupfer-Future 3,82 3,79 +0,8% +0,03 +0,1%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos

(END) Dow Jones Newswires

September 01, 2023 16:07 ET (20:07 GMT)

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