02.10.2018 16:02:46

MÄRKTE USA/Italien-Schlagzeilen bremsen Wall Street

NEW YORK (Dow Jones)--An der Wall Street lässt die Erleichterung über die Einigung auf ein neues Freihandelsabkommen in Nordamerika schon wieder nach. Bereits am Vortag schmolzen die Aufschläge während des Handels dahin, nachdem S&P-500 und Nasdaq-Composite in Reichweite ihrer Rekordhochs geklettert waren. Nun startet der Kassamarkt wenig verändert in den Dienstag. Der Dow-Jones-Index gewinnt 0,1 Prozent auf 26.678 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite zeigen sich kaum verändert.

Mit Italien beunruhigt ein europäischer Krisenherd zunehmend auch die Anleger an der Wall Street und bremst die Indizes. Dazu gesellen sich kritische Stimmen, die auf den weiter ungelösten Handelskonflikt zwischen den USA und China hinweisen. Hauptbelastungsfaktor ist jedoch, dass die Eurokrise mit Italien an der Spitze eine Neuauflage finden könnte.

Aussagen des italienischen Lega-Politikers und Vorsitzenden des Haushaltsausschusses Claudio Borghi belasten Aktienmärkte und Euro. Laut Borghi könnte Italien seine Fiskalprobleme besser mit einer eigenen Währung bewältigen. Anschließend ruderte er etwas zurück und ließ verlautbaren, die Regierung in Rom hege keine Absicht, den Euro zu verlassen. Mit den Aussagen werden Verluste an der Wall Street verhindert, die sich zunächst abgezeichnet hatten.

"Es gibt zwei Elemente in Bezug auf die Marktreaktion und Italien: Die Defizitdaten überraschten sehr negativ und auf der anderen Seite wurde das politische Signal ausgesandt, dass der (Wirtschafts- und Finanz-) Minister die Haushaltsentwicklung nicht im Griff hat", sagt Chefanlagestrategin Isabelle Mateos y Lago von Blackrock.

Pepsico überzeugt nicht in Gänze

Unter den Einzelaktien geben die Titel des Getränkeherstellers Pepsico um 1,3 Prozent nach. Der Konzern schnitt im dritten Quartal besser als erwartet ab. Gleichzeitig warnte das Unternehmen aber davor, dass der starke Dollar wieder einen Prozentpunkt Wachstum beim unbereinigten Umsatz kosten werde.

Amazon liegen 0,5 Prozent im Minus. Der Online-Händler will den Mindestlohn in den USA anheben.

Die Aktie von Stitch Fix bricht um 26,5 Prozent ein. Zwar verdiente der Online-Bekleidungshändler unter dem Strich deutlich mehr als erwartet, dafür blieb aber der Umsatz leicht unter den Analystenschätzungen. Teilnehmer verweisen zudem darauf, dass die Aktie im laufenden Jahr bereits 73 Prozent gutgemacht habe, was Gewinnmitnahmen begünstige.

Dagegen laufen Seaworld um 3,3 Prozent nach oben. Der Betreiber von Themenparks berichtete über einen anhaltenden Zustrom der Besucher.

Euro mit Italien-Krise unter Druck

Am Devisenmarkt zählt der Euro mit den Italien-Schlagzeilen zu den Verlierern. Die Gemeinschaftswährung fällt auf 1,1538 Dollar nach Wechselkursen um 1,1577 am Vorabend. Die Commerzbank sieht in der Fiskalpolitik Italiens einen dauerhaften und deutlichen Belastungsfaktor für den Euro.

Mit der Italien-Krise sind auch die als sicher geltenden US-Rentenpapiere gesucht. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen verliert mit den steigenden Notierungen 1,9 Basispunkte auf 3,06 Prozent.

Auch Gold steigt in der Gunst der Anleger, die Feinunze des Edelmetalls verteuert sich trotz der Stärke des Dollar um 1,2 Prozent auf 1.203 Dollar.

Am Ölmarkt tut sich nicht viel, die wichtigsten Sorten WTI und Brent zeigen sich knapp im Plus. Zuvor waren die Ölpreise auf Vierjahreshochs geklettert. Sinkende Iran-Exporte dürften die Lagerbestände gesenkt haben, so die Spekulation am Markt. Daten über die Aktivität von Öltankern lassen vermuten, dass die Iran-Sanktionen bereits aktuell Wirkung zeigen und die persischen Exporte sinken.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 26.677,81 0,10 26,60 7,92

S&P-500 2.924,68 0,00 0,09 9,39

Nasdaq-Comp. 8.034,61 -0,03 -2,70 16,39

Nasdaq-100 7.646,83 0,02 1,37 19,55

US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 2,81 -0,4 2,82 161,3

5 Jahre 2,95 -1,5 2,96 102,2

7 Jahre 3,02 -1,7 3,03 77,0

10 Jahre 3,06 -1,9 3,08 61,8

30 Jahre 3,21 -2,6 3,24 14,3

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.45 Uhr Mo, 17.31 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1537 -0,32% 1,1546 1,1570 -4,0%

EUR/JPY 131,21 -0,57% 131,40 131,80 -3,0%

EUR/CHF 1,1350 -0,32% 1,1373 1,1386 -3,1%

EUR/GBP 0,8899 +0,23% 0,8870 0,8873 +0,1%

USD/JPY 113,73 -0,23% 113,82 113,93 +1,0%

GBP/USD 1,2965 -0,56% 1,3017 1,3040 -4,1%

Bitcoin

BTC/USD 6.574,52 -0,4% 6.600,46 6.560,51 -51,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 75,42 75,30 +0,2% 0,12 +29,2%

Brent/ICE 85,03 84,98 +0,1% 0,05 +34,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.202,73 1.188,47 +1,2% +14,26 -7,7%

Silber (Spot) 14,85 14,50 +2,5% +0,36 -12,3%

Platin (Spot) 833,65 824,00 +1,2% +9,65 -10,3%

Kupfer-Future 2,83 2,78 +1,8% +0,05 -15,5%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/ros

(END) Dow Jones Newswires

October 02, 2018 10:03 ET (14:03 GMT)

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