13.06.2013 23:01:31
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MÄRKTE USA/Kauflust sorgt für rasante Rally
Der Mut ist an die Wall Street zurückgekehrt. Nach drei Tagen Abwärtsfahrt bot sich den Anlegern am Donnerstag offenbar ein attraktives Kaufniveau. Dabei halfen auch gute Konjunkturdaten aus Amerika. So wiesen die Daten vom Arbeitsmarkt in die richtige Richtung: die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosengeld ist auf 334.000 gefallen, während Volkswirte mit 350.000 gerechnet hatten. Auch die Umsätze der US-Einzelhändler sind im Mai stärker als von den Ökonomen erwartet gestiegen. In jüngster Zeit waren gute Daten wegen der Angst vor einem Schwenk der US-Notenbank eher schlecht angekommen.
Doch diese Furcht trat am Donnerstag eher in den Hintergrund. Die Investoren setzen wohl darauf, dass die Federal Reserve auf ihrer Mittwochssitzung keinen drastischen Kurswechsel vollzieht. So meint Annalisa Piazza von Newedge, ein Zurückfahren der Anleihekäufe sei jetzt noch nicht zu erwarten: "Dazu sind die Risiken durch die schwache weltweite Nachfrage zu groß. Zudem rechtfertigen die jüngsten Inflationsdaten und die Inflationsprojektionen einen solchen Schritt nicht".
Der Dow-Jones-Index gewann 1,2 Prozent auf 15.176 Punkte. Der S&P-500 stieg um 1,5 Prozent auf 1.636 Punkte, der Nasdaq-Composite kletterte um 1,3 Prozent auf 3.445 Punkte. Alle drei Indizes befinden sich auf Monatsbasis wieder im Plus. Das Umsatzvolumen stieg auf 0,76 (Mittwoch: 0,69) Milliarden Aktien. Auf die 2.645 (605) Kursgewinner kamen 471 (2.514) -verlierer. 56 (69) Titel schlossen unverändert.
Noch am Morgen sah es zappenduster aus. In Japan brach der Nikkei um über sechs Prozent ein und ging in einen Bärenmarkt über. Auch an Europas Börsen ging es zunächst steil abwärts, doch im Verlauf setzte sich eine freundlichere Sicht durch. Der Euro-Stooxx-50 verlor am Ende gerade mal 0,2 Prozent.
Deutliche Bewegungen gab es auch am Devisenmarkt. So befand sich der Yen zwar weiterhin auf Erholungskurs. Mit den guten US-Daten konnte der Greenback allerdings wieder etwas Boden gutmachen. Er notierte bei 95,34 Yen. Der Dollar war zuvor unter 94 Yen gefallen und damit auf den tiefsten Stand seit Anfang April. Im Mai hatte er noch bei über 103 Yen gelegen. Der Euro zeigte sich weiter von seiner starken Seite und stand nach einem vorübergehenden Schwächeanfall bei 1,3363 Dollar. In der Spitze hatte die Gemeinschaftswährung sogar schon 1,3386 Dollar gekostet.
Am Anleihemarkt gab es ein wechselhaftes Auf und Ab. Die besser als erwartet ausgefallenen Konjunkturdaten drückten zunächst die Notierungen ins Minus. Nach einer Zwischenerholung ging es mit einer schwach verlaufenden Auktion dreißigjähriger Treasurys erneut abwärts, bevor es nochmals aufwärts ging. Die Rendite für zehnjährige Titel fiel schließlich um fünf Basispunkte auf 2,15 Prozent. Auch hier stützte die Hoffnung, dass die Fed ihren bisherigen Kurs noch länger beibehalten wird. Zudem half eine pessimistische Einschätzung der weltweiten Wirtschaft durch die Weltbank.
Öl und Gold liefen in unterschiedliche Richtungen. Für ein Barrel Öl der US-Sorte WTI wurden 96,69 Dollar gezahlt, ein Plus von 0,8 Prozent und zudem das höchste Settlement seit drei Wochen. Die guten Konjunkturdaten weckten die Erwartung einer steigenden Nachfrage nach Öl. Die gleichen Daten drückten dagegen auf den Goldpreis, der um 0,3 Prozent auf 1.384 Dollar je Feinunze fiel. Hier spielte nach Meinung von Händlern - im Gegensatz zum Aktienmarkt - die Erwartung eine Rolle, die Fed könnte ihre Anleihekäufe reduzieren.
Die Aktien von Coty zeigten sich an ihrem ersten Handelstag leichter. Der Titel des Parfumkonzerns startete zum Emissionspreis von 17,50 Dollar in den Handel, notierte aber am Ende nur bei 17,36 Dollar, ein Minus von 0,8 Prozent. Im Fokus stand auch die Supermarktkette Safeway. Das Unternehmen trennt sich von seinen kanadischen Aktivitäten und streicht dafür 5,68 Milliarden US-Dollar ein. Mit den Verkaufserlösen sollen Schulden getilgt und ein Aktienrückkauf finanziert werden. Für die Aktie ging es deutlich 7,3 Prozent nach oben. Die Papiere von DuPont verloren dagegen 0,7 Prozent. Das Unternehmen hat die Gewinnprognose für das zweite Quartal gesenkt.
Die Titel von Spreadtrum legten knapp elf Prozent zu. Der Hersteller von Halbleitern für den Mobilfunk begründete die verbesserte Unternehmensprognose mit einem florierenden Geschäft mit preiswerten Smartphones. Morgan Stanley will im Geschäft mit vermögenden Kunden künftig noch profitabler werden. Investoren könnten bis zum Jahr 2015 in der Sparte mit einer Marge von 20 bis 22 Prozent vor Steuern rechnen, kündigte Chairman und CEO James Gorman an. Für die Aktie ging es 3,1 Prozent nach oben.
=== Index Schlussstand Bewegung % Bewegung abs. Dow Jones Industrial 15.176,08 +1,2% +180,85 S&P-500 1.636,36 +1,5% +23,84 Nasdaq-Composite 3.445,37 +1,3% +44,93 Nasdaq-100 2.962,90 +1,3% +36,76DEVISEN zuletzt '+/- % Do, 8.54 Uhr Mi, 17.39 Uhr EUR/USD 1,3368 -0,06% 1,3377 1,3333 EUR/JPY 127,3526 1,16% 125,8894 127,7692 EUR/CHF 1,2324 0,67% 1,2242 1,2285 USD/JPY 95,2570 1,24% 94,0940 95,7750 GBP/USD 1,5709 0,27% 1,5667 1,5677 === Kontakt zum Autor: ralf.zerback@dowjones.com
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