07.06.2016 15:28:47

MÄRKTE USA/S&P-500 vor neuem Jahreshoch?

   NEW YORK (Dow Jones)--An den US-Börsen dürfte es am Dienstag abermals aufwärts gehen. Mit ihrer Rede vom Montag hat US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen zwar die Erwartungen an eine Zinserhöhung schon im laufenden Monat gedämpft, gleichzeitig aber Zweifel an der Erholung der Wirtschaft zerstreut. Der S&P-500 kletterte daraufhin auf den bisher höchsten Stand in diesem Jahr, und Beobachter halten es für durchaus möglich, dass der Index am Dienstag ein neues Jahreshoch schafft. Vorbörslich zeigt sich der Future auf den S&P-500 etwas fester.

   Die Agenda der Konjunkturdaten ist kurz: Veröffentlicht werden nur revidierte Daten zur Produktivität außerhalb der Landwirtschaft im ersten Quartal. Anleger dürften aber ohnehin hauptsächlich der Frage nachgehen, wie die Worte der US-Notenbankchefin vom Montag zu interpretieren seien.

   Die Federal Reserve hatte im vergangenen Dezember erstmals seit fast einem Jahrzehnt die Zinsen wieder erhöht, seither aber stillgehalten. Die lange Pause hat bei vielen Marktteilnehmern den Verdacht aufkommen lassen, dass die Fed selbst nicht recht von der Tragfähigkeit der Wirtschaftserholung überzeugt sei. Der überraschend schwache Arbeitsmarktbericht vom Freitag schien die Skeptiker zu bestätigen.

   Am Montag sagte Yellen aber, Anleger sollten den jüngsten Arbeitsmarktdaten nicht zu viel Bedeutung beimessen. Die übrigen Konjunkturdaten zeugten von einer aktuell starken Wirtschaft. Die Fed-Chefin sprach abermals von bevorstehenden graduellen Zinsschritten, der bisher von ihr benutzte Passus aber fehlte, dass Zinserhöhungen "in den kommenden Monaten" angebracht seien.

   Es sei sicher noch zu früh, aus der Yellen-Rede Rückschlüsse auf den Zeitpunkt der nächsten Zinserhöhung zu ziehen, meint Ipek Ozkardeskaya, Analystin bei London Capital Group. Ein Zinsschritt im Juni oder Juli könne nun aber wohl ausgeschlossen werden.

Starke Aktienmärkte locken Anleger aus "sicheren Häfen" Starke Vorgaben vor allem von den europäischen Aktienmärkten machen die Anleger risikofreudiger. Sie wagen sich heraus aus "sicheren Häfen" wie US-Staatsanleihen und Gold. Am Anleihemarkt treiben sinkende Kurse die Rendite zehnjähriger Titel um 1 Basispunkt auf 1,73 Prozent nach oben. Der Preis für die Feinunze Gold sinkt um 0,8 Prozent auf 1.238 Dollar.

   Auf den Devisenmarkt haben die Worte Yellens wenig Eindruck gemacht. Zwar kommt der Euro aktuell von seinen Tageshochs zurück, mit etwa 1,1340 Dollar behauptet er sich aber auf dem erhöhten Niveau, das er am Freitag in Reaktion auf die schwachen US-Arbeitsmarktdaten erreicht hatte. Mit einer Fed-Zinserhöhung im Juni hatte nach Angaben von Händlern schon vor der Yellen-Rede niemand mehr ernsthaft gerechnet. Nun mehrten sich sogar die Zweifel an einer Erhöhung im Juli.

   Der schwächere Dollar treibt die Ölpreise nach oben, denn er verbilligt Öl für Käufer aus anderen Währungsgebieten. Ein niedrigeres Angebot nigerianischen Öls, bedingt durch Angriffe militanter Gruppen auf Einrichtungen der Ölindustrie, stützt die Preise zusätzlich. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 0,9 Prozent auf 50,16 Dollar.

   Unter den Einzelwerten an der Börse scheinen Yahoo nicht von einer Kaufofferte zu profitieren; die Aktien fallen vorbörslich um gut 1 Prozent. Verizon will 3 Milliarden Dollar für den Kerngeschäftsbereich Yahoos, die Internetsparte, zahlen. Eine Dividendenerhöhung verhilft der Aktie von FedEx zu einem Plus von 1,4 Prozent. Der Logistikdienstleister hat die Quartalsdividende auf 40 von 25 Cent angehoben.

   Eine enttäuschende Medikamentenstudie lässt den Kurs von Biogen um über 9 Prozent einbrechen. Ein Mittel zur Behandlung von Multipler Sklerose hat in einer Studie nicht die gewünschten Ergebnisse gebracht. Valeant stürzen um fast 16 Prozent ab, nachdem das Unternehmen für das erste Quartal einen Verlust gemeldet und seine Jahresziele gesenkt hat.

   LDR Holding schießen um über 62 Prozent nach oben. Zimmer Biomet zahlt 1 Milliarde Dollar für das Unternehmen. Die Zimmer-Aktie zeigt sich kaum verändert.

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:18 Mo, 18:25 % YTD EUR/USD 1,1347 -0,15% 1,1363 1,1352 +4,5% EUR/JPY 122,16 -0,13% 122,33 121,87 -4,2% EUR/CHF 1,0983 -0,45% 1,1033 1,1033 +1,0% GBP/EUR 1,2846 +0,48% 1,2785 1,2730 -5,4% USD/JPY 107,67 +0,02% 107,65 107,36 -8,3% GBP/USD 1,4576 +0,37% 1,4522 1,4452 -1,2%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 50,16 49,69 +0,9% 0,47 +21,4% Brent/ICE 51,18 50,55 +1,2% 0,63 +21,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.237,92 1.248,00 -0,8% -10,08 +16,7% Silber (Spot) 16,27 16,60 -1,9% -0,32 +17,8% Platin (Spot) 987,00 996,00 -0,9% -9,00 +10,7% Kupfer-Future 2,07 2,12 -2,2% -0,05 -3,5% Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   June 07, 2016 08:58 ET (12:58 GMT)

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