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05.06.2013 22:52:30

MÄRKTE USA/Schwache Daten belasten die Wall Street

Von Thomas Rossmann Schwache US-Konjunkturdaten und ein "Kaufstreik" der Investoren im Vorfeld der wichtigen US-Arbeitsmarktdaten haben zu Wochenmitte für ein deutliches Minus an der Wall Street gesorgt. In den vergangenen Monaten seien fallende Kurse immer wieder für Zukäufe genutzt worden, doch im Vorfeld der Arbeitsmarktdaten sei dies nun ausgeblieben. "Immer mehr Anleger sind besorgt, dass die Rally an den Aktienmärkten kurzfristig vorbei sein könnte und verkaufen daher in größerem Umfang", so Analyst Sean Kelly von Knight Capital. Die Arbeitsmarktdaten dürften einen Hinweis darauf geben, ob die US-Notenbank an ihrer ultralockeren Geldpolitik weiter festhält.

   Einen Hinweis lieferte der Arbeitsmarktbericht des privaten Dienstleisters ADP. Dieser wies für Mai einen geringeren Stellenzuwachs aus als erwartet. Der Bericht gilt als Indikator für den offiziellen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung am Freitag. Der ISM-Bericht für den Dienstleistungssektor in den USA für Mai fiel zwar etwas besser aus als erwartet, doch auch hier verschlechterte sich die Komponente Beschäftigung im Vergleich zum April.

   Da die US-Notenbank eine deutliche Belebung des Arbeitsmarktes zur Bedingung für ein Wiederanziehen der geldpolitischen Zügel gemacht hat, dürfte das von vielen Anlegern gefürchtete Ende der lockeren Geldpolitik doch noch etwas länger auf sich warten lassen. Auch das "Beige Book" der US-Notenbank gab keine weiteren Hinweise über die künftige Marschroute der US-Notenbank. Die US-Wirtschaft befindet sich weiter auf stetem Wachstumskurs, wenn auch die Konjunktur im historischen Vergleich nur gemächlich läuft, hieß es in dem jüngsten Konjunkturbericht der Federal Reserve. Der Arbeitsmarkt setze seinen "gemäßigten" Aufschwung fort.

   Die Aussichten auf eine anhaltende Liquiditätsflut hätten die Kurse eigentlich stützen müssen, doch die Zurückhaltung vor den Arbeitsmarktdaten überwog. So ging es für den Dow-Jones-Index um 1,4 Prozent auf 14.961 Punkte nach unten. Der Index fiel damit erstmals seit einem Monat wieder unter die Marke von 15.000 Punkten. Der S&P-500 verzeichnete ein Minus von 1,4 Prozent auf 1.609 Punkte, der Nasdaq-Composite fiel um 1,3 Prozent auf 3.401 Punkte. Das Umsatzvolumen reduzierte sich auf 0,74 (Dienstag: 0,78) Milliarden Aktien. Auf 583 (1.139) Kursgewinner kamen dabei 2.510 (1.917) -verlierer. 74 (98) Titel schlossen unverändert.

   Wenig überzeugend fielen auch die Daten zur Produktivität außerhalb der Landwirtschaft und zum Auftragseingang der Industrie aus. In zweiter Bekanntgabe fiel die Produktivität zwar etwas höher aus als erwartet. Dafür wurden die Lohnstückkosten aber kräftig nach oben revidiert. Die Auftragseingänge legten im April weniger stark zu als erwartet.

   Am Devisenmarkt gab der Dollar zu Euro und Yen nach dem ADP-Bericht deutlicher nach. In der Spitze mussten für einen Euro 1,3116 Dollar gezahlt werden. Allerdings konnte die Gemeinschaftswährung dieses Niveau nicht ganz verteidigen. Im späten US-Handel kostete der Euro 1,3092 Dollar. Der Goldpreis legte leicht zu, konnte sich aber nicht über der Marke von 1.400 Dollar je Feinunze etablieren. Zum Settlement notierte er bei 1.398,50 Dollar, ein Plus von 0,1 Prozent gegenüber dem Vortag. Die schwächeren ADP-Daten hätten den Preis für das Edelmetall leicht gestützt, hieß es.

   Ein überraschend starker Rückgang bei den wöchentlichen US-Lagerbestandsdaten sorgte für einen Anstieg des Ölpreises. Hier wurde ein Rückgang um 6,3 Millionen Barrel vermeldet, während Analysten lediglich mit einem Minus von 400.000 Barrel gerechnet hatten. Begründet wurde dies unter anderem mit der verstärkten Produktion der Raffinerien zu Beginn der Reisesaison in den USA. Zum Settlement stieg der Preis für ein Barrel der Sorte WTI um 0,5 Prozent auf 93,74 Dollar und damit den höchsten Stand seit einer Woche.

   Von den überwiegend schwachen US-Konjunkturdaten profitierten die US-Anleihen. Die Investoren hätten wieder verstärkt den "sicheren Hafen" gesucht, hieß es von einem Teilnehmer. Aber auch hier ist der Fokus ganz auf den US-Arbeitsmarktbericht gerichtet. Die Rendite zehnjähriger Papiere reduzierte sich um sechs Basispunkte auf 2,09 Prozent.

   Im Dow-Jones-Index verloren die Aktien von Microsoft 0,6 Prozent nachdem die Analysten der Deutschen Bank die Titel auf "Hold" von "Buy" zurückgestuft haben. Die Aktien von General Motors fielen um 2,7 Prozent zurück. Das US-Finanzministerium hat bekannt gegeben, sich von 30 Millionen Aktien des Autoherstellers zu trennen.

   Ansonsten waren Unternehmensnachrichten rar und kamen eher aus der zweiten Reihe. Die Aktien von Ambarella verzeichneten einen Aufschlag von drei Prozent, nachdem das Halbleiterunternehmen im ersten Geschäftsquartal überraschend gut abgeschnitten hat. Mattress Firm meldete trotz eines Umsatzrückgangs eine Gewinnsteigerung um 23 Prozent. Für die Aktie des Anbieters von Bettwaren ging es um 5,5 Prozent nach oben.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 14.960,59 -1,43 -216,95 S&P-500 1.608,90 -1,38 -22,48 Nasdaq-Comp. 3.401,48 -1,27 -43,78 Nasdaq-100 2.937,14 -1,23 -36,55

DEVISEN zuletzt '+/- % Mi, 7.38 Uhr Di, 17.45 Uhr EUR/USD 1,3092 0,02% 1,3089 1,3075 EUR/JPY 129,8045 -0,32% 130,2174 130,9346 EUR/CHF 1,2338 -0,40% 1,2387 1,2396 USD/JPY 99,1585 -0,33% 99,4850 100,1360 GBP/USD 1,5403 0,45% 1,5333 1,5314 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com

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   June 05, 2013 16:21 ET (20:21 GMT)

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