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12.09.2016 22:43:46

MÄRKTE USA/Taube Brainard hilft Aktien wieder auf die Sprünge

   Von Steffen Gosenheimer

   NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen haben den kräftigen Rücksetzer zum Vorwochenausklang gut weggesteckt. Nach dem höchsten Absturz seit dem Brexit-Votum der Briten Ende Juni ist es mit den Kursen am Montag auf breiter Front wieder deutlich bergauf gegangen.

   Die Diskussion, ob oder ob nicht es schon im September eine Zinserhöhung in den USA geben wird, dominierte zwar weiter das Geschehen; nachdem aber am Freitag ein falkenhafter Kommentar von US-Notenbanker Eric Rosengreen die Anleger noch auf die Verkaufsseite getrieben hatte, sorgte nun Lael Brainard für Entspannung. Die als geldpolitische Taube bekannte stimmberechtigte Fed-Gouverneurin sprach sich gegen eine verfrühte Straffung der Geldpolitik ausgesprochen. Zur Stimmungsaufhellung trugen daneben wieder anziehende Ölpreise bei.

   Dow-Jones-Index und Co. bauten nach einem verhalten positiven Start ihre Gewinne kontinuierlich aus. Am Ende betrug das Plus im Dow 1,3 Prozent auf 18.325 Punkte, der S&P-500 zog um 1,5 Prozent und die Nasdaq-Indizes, die am Freitag am stärksten verloren hatten, erholten sich um etwa 1,7 Prozent. Umgesetzt wurden an der NYSE 1,02 (Freitag: 1,08) Milliarden Aktien. Dabei standen 2.204 (173) Kursgewinnern 844 (2.951) -verlierer gegenüber, 79 (28) Titel zeigten sich unverändert.

   "Die größte Hoffnung der Anleger ruht auf der Fed-Taube Brainard, deren Rede heute mehr Bedeutung zukommt, weil man hofft, dass sie ihre taubenhafte Auffassung bekräftigt und die Sorgen über die Fed-Sitzung in der kommenden Woche besänftigt", hatte Marktstrategin Rebecca O'Keeffe von Interactive Investor vor dem Auftritt Brainards am frühen Nachmittag in den USA gesagt.

   Vor Brainard hatte sich mit Dennis Lockhart ein nicht stimmberechtiger US-Notenbanker zu Wort gemeldet, ehe am Dienstag die Schweigephase vor der anstehenden Sitzung am 20. und 21. September beginnt. Laut Lockhart rückt die US-Notenbank näher an eine Zinserhöhung heran. Allerdings bescheinigte er der Fed auch, bei Zinserhöhungen keine Eile zu haben.

   Daten der CME Group zufolge sank am Zinsterminmarkt die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung am 21. September von 24 Prozent am Freitag auf 21 Prozent.

Praxair von geplatzter Fusion unbeeindruckt Bei den Einzwelwerten am Aktienmarkt fiel der stabile Kurs von Praxair auf. Er legte um 1 Prozent zu, nachdem die Gespräche der beiden Industriegasekonzerne Linde und Praxair über einen möglichen Zusammenschluss gescheitert sind. In Deutschland war der Linde-Kurs dagegen um 7 Prozent eingeknickt. Allerdings hatte der Linde-Kurs Anfang August, als die Gespräche bekannt wurden, auch deutlich positiver reagiert als der Praxair-Kurs. Vor allem über den Sitz der Konzernzentrale sowie die Postenverteilung soll es zwischen beiden Unternehmen Unstimmigkeiten gegeben haben.

   Auf dem Düngemittelmarkt ist die 36-Milliarden Dollar schwere Fusion zwischen den kanadischen Konzernen Agrium und Potash nun beschlossene Sache. Allerdings rechnen Fachleute damit, dass die Wettbewerbsbehörden hier womöglich noch Einwände haben werden und Auflagen erteilen könnten. Potash gaben um 1,2 Prozent nach, Agrium um 2,7 Prozent.

   American Airlines verloren 0,4 Prozent, belastet von einem Rückgang des Passagierverkehrs im August. Delta Air Lines gewannen dagegen 1,8 Prozent. Im Einzelhandelssektor legten Wal-Mart um 2,3 Prozent zu, angetrieben von einer Hochstufung durch Cowen, während Target nach einer Herunterstufung aus dem gleichen Haus um 0,4 Prozent stiegen.

   Perrigo profitierten davon, dass der aktivistische Investor Starboard Value bei dem Pharmahersteller eingestiegen ist. Der Kurs legte um 7,3 Prozent zu.

   AutoZone legten um 2,5 Prozent überdurchschnittlich zu, befeuert von einer Kaufempfehlung der UBS. Die Analysten sehen den 10-prozentigen Kursverfall der Aktie vom Hoch im Juli als Chance, weiter Bestände an dem Autoteilehändler aufzubauen im Vorfeld der Viertquartalszahlen in der kommenden Woche.

   Für Tesla ging es um 2,0 Prozent voran. Der Elektroautobauer hatte nach jüngsten Unfällen eine Verbesserung seines Fahrassistenzssystems angekündigt.

Ölpreise wieder auf dem Weg nach oben Einen Richtungswechsel gab es im Tagesverlauf bei den Ölpreisen. Setzten sie zunächst ihre Talfahrt vom Freitag nach fort lagen zuletzt deutlich im Plus. Auslöser waren Angaben des Datendienstes Genscape, wonach die Vorräte in den Tanks am Öldrehkreuz Cushing in der Vorwoche um 1,2 Millionen Barrel gesunken sind. "Ich kann diese Zahl kaum glauben, aber sie ist 'bullisch'", sagte Marktexperte Bob Yawger von Mizuho Securities USA. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuerte sich um 0,4 Prozent auf zuletzt 46,06 Dollar, nachdem zwischenzeitlich höhere Gewinne im späten Geschäft wieder verlorengegangen waren. Zur Hilfe kam den Ölpreisen wie den Rohstoffen allgemein der leicht schwächelnde Dollar.

   Die anhaltenden Zinserhöhungsspekulationen und der etwas nachgebende Dollar hielten sich beim Gold die Waage. Die Feinunze kostete zuletzt mit 1.327 Dollar knapp so viel wie am Freitag. Die US-Rentenkurse zogen nach den taubenhaften Aussagen von Brainard an, die Renditen sanken also. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen lag zuletzt bei 1,66 Prozent, einen Basispunkt niedriger. Am Devisenmarkt tendierte der Dollar passend dazu zu leichter Schwäche - sowohl gegenüber dem Euro wie vor allem dem Yen. Von frühen Tageshochs über 102,50 fiel er auf 101,80 Yen zurück.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.325,07 1,32 239,62 5,17 S&P-500 2.159,04 1,47 31,23 5,63 Nasdaq-Comp. 5.211,89 1,68 85,98 4,08 Nasdaq-100 4.764,65 1,78 83,12 3,73

ANLEIHEN Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/4% 2 Jahre 99 31/32 +1/32 0,774% -1,59 Bp 3/4% 3 Jahre 99 17/32 +2/32 0,913% -1,58 Bp 1 1/8% 5 Jahre 99 20/32 +3/32 1,203% -2,10 Bp 1 3/8% 7 Jahre 99 6/32 +3/32 1,498% -1,41 Bp 1 1/2% 10 Jahre 98 14/32 unv. 1,671% +0,01 Bp 2 1/4% 30 Jahre 96 29/32 -4/32 2,396% +0,53 Bp

DEVISEN zuletzt +/- % 8:33 Uhr Fr, 17.23 Uhr % YTD EUR/USD 1,1232 -0,14% 1,1248 1,1216 +3,4% EUR/JPY 114,3888 -0,78% 115,2873 115,30 -21,6% EUR/CHF 1,0921 -0,42% 1,0968 1,0953 +0,4% EUR/GBP 0,8423 -0,55% 0,8474 1,1819 +14,4% USD/JPY 101,84 -0,66% 102,51 102,82 -13,3% GBP/USD 1,3336 +0,47% 1,3274 1,3256 -9,6%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,04 45,88 +0,3% 0,16 +7,4% Brent/ICE 48,15 48,01 +0,3% 0,14 +11,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.327,42 1.328,16 -0,1% -0,73 +25,1% Silber (Spot) 19,13 19,06 +0,4% +0,07 +38,4% Platin (Spot) 1.053,50 1.061,90 -0,8% -8,40 +18,2% Kupfer-Future 2,10 2,09 +0,6% +0,01 -2,4% === Mitarbeit: Florian Faust

   Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/gos

   (END) Dow Jones Newswires

   September 12, 2016 16:12 ET (20:12 GMT)

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