05.09.2018 22:26:45
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MÄRKTE USA/Technologiewerte an der Wall Street unter Druck
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Die Technologiewerte an der Wall Street haben zur Wochenmitte deutliche Abgaben verzeichnet. Der Nasdaq-Composite rutschte sogar unter die Marke von 8.000 Punkten. Auslöser für die negative Tendenz war nach Angaben von Marktteilnehmern die Anhörung von Facebook-COO Sheryl Sandberg und Twitter-CEO Jack Dorsey vor dem Geheimdienstausschuss des Senats. Bei den Investoren stieg die Sorge, dass die Technologie-Unternehmen künftig strengere Regulierungen verordnet bekommen könnten. Solche Sorgen hatten im Jahresverlauf schon einmal für kräftige Verkäufe gesorgt - danach war es allerdings zu einer Kurserholung gekommen.
Dazu kam die Fortsetzung der Handelsgespräche zwischen den USA und Kanada um ein neues Nafta-Abkommen. Dabei ist die drängende Frage, ob es zu einem "Deal" kommen wird. US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt klargemacht, dass er sich die nordamerikanische Freihandelszone Nafta auch ohne den nördlichen Nachbarn vorstellen kann. Offenbar hakt es bei den Verhandlungen unter anderem am Mechanismus zur Schlichtung von Streitfällen. Kanada pocht auf die Beibehaltung der bisherigen Regelung. Die USA hatten bei bilateralen Verhandlungen mit Mexiko jüngst einen Durchbruch erzielt.
Vor diesem Hintergrund hielten sich die Investoren zurück. Der Dow-Jones-Index schloss mit einem Plus von 23 Punkten bei 25.975 und erholte sich damit von zwischenzeitlichen Abgaben. Für den S&P-500 ging es um 0,3 Prozent auf 2.889 Punkte nach unten. Der Nasdaq-Composite büßte 1,2 Prozent auf 7.995 Punkte ein. Umgesetzt wurden an der Nyse 812 (Dienstag: 758) Millionen Aktien. Auf 1.316 (1.052) Kursgewinner kamen 1.626 (1.914) -verlierer. Unverändert schlossen 117 (97) Titel.
Technologiewerte unter Abgabedruck
Unter den Einzelwerten im Technologie-Sektor standen Twitter und Facebook im Fokus, die sich mit Abschlägen von 6,1 bzw. 2,3 Prozent zeigten. Für den Technologie-Sektor im S&P-500 ging es 1,5 Prozent nach unten. Aber auch andere Aktien standen unter Druck. So verloren Netflix 6,2 Prozent, Microsoft 2,9 Prozent, Alphabet 1,0 Prozent und Apple verzeichneten einen Abschlag von 0,7 Prozent.
Analysten taten sich mit einer genauen Erklärung der Abschläge schwer. "Ich sehe keinen eindeutigen Katalysator für die Abwärtsbewegung und es gibt auch keine entsprechenden News", sagte Analyst Douglas DePietro von Evercore ISI. "Es könnte sich um eine klassische Sektorrotation handeln", so der Teilnehmer. Der Sektor habe sich zuletzt stark entwickelt und es könnte nun zu Gewinnmitnahmen kommen. Auch sei der September ein eher schwieriger Börsenmonat, der diese Tendenz noch weiter verstärken könnte.
Handelsbilanz fast ohne Trump-Effekt
Eine Einigung der Nafta-Staaten ließe die Hoffnung steigen, dass der Handelskonflikt keine globalen Ausmaße annimmt, sondern sich möglicherweise auf China und die USA begrenzen lasse, so Marktteilnehmer. Bislang zeigt die Handelspolitik von Trump bei der US-Handelsbilanz kaum Erfolge. Das Defizit ist im Juli deutlich gestiegen, allerdings nicht ganz so stark wie befürchtet. Dennoch erreichte der Fehlbetrag der USA mit China und der EU Rekordniveau.
Am Devisenmarkt legte das britische Pfund gegenüber Dollar und Euro eine Berg- und Talfahrt hin. Zunächst ging es mit einem Bericht steil nach oben, dem zufolge Großbritannien und Deutschland offenbar auf wichtige Brexit-Forderungen verzichteten und auch ein weniger detailliertes Abkommen zwischen EU und Großbritannien akzeptieren könnten. Jedoch hat die Bundesregierung dies später zurückgewiesen. In der Spitze ging es für das Pfund bis auf 1.2983 Dollar aufwärts, nach einem Tagestief bei 1,2785 Dollar. Im späten US-Handel ging die Devise mit 1,2908 Dollar um. Auch der Euro zog zwischenzeitlich bis auf 1,1640 Dollar an und notierte im späten US-Geschäft wieder bei 1,1631 Dollar. Das Tagestief hatte bei 1,1542 Dollar gelegen.
Der Goldpreis profitierte etwas von der Verunsicherung am Finanzmarkt wegen der Handelsgespräche und der Dollar-Schwäche. Die Feinunze verteuerte sich zum US-Settlement um 0,2 Prozent auf 1.201 Dollar und übersprang damit wieder die Marke von 1.200 Dollar. Auch die Währungskrise bei einigen Schwellenländern kam dem Edelmetall zu Gute, hieß es.
Die Ölpreise fielen auf den tiefsten Stand seit einer Woche. Tropensturm Gordon, der über den Golf von Mexiko zieht, wird sich wohl nicht zu einem für die Erdölindustrie gefährlichen Wirbelsturm auswachsen. Diese Sorge hatte am Vortag zwischenzeitlich die Preise befeuert. Die Unwetterfront schwächt sich aber bereits wieder ab und trifft wohl auch nicht die Förderanlagen vor der US-Küste. Im Blick stehen auch die wöchentlichen US-Öllagerdaten, die am Donnerstag veröffentlicht werden. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel zum US-Settlement um 1,6 Prozent auf 68,72 Dollar. Brent verbilligte sich um 1,2 Prozent auf 77,27 Dollar.
Wenig Bewegung gab es am Rentenmarkt, auch wenn die Verunsicherung über die Nafta-Verhandlungen den US-Anleihen übergeordnet in die Karten spielt. Zudem hat das US-Handelsbilanzdefizit im Juli den größten monatlichen Anstieg seit fast dreieinhalb Jahren verzeichnet. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg um 0,4 Basispunkte auf 2,90 Prozent.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 25.974,99 0,09 22,51 5,08
S&P-500 2.888,60 -0,28 -8,12 8,04
Nasdaq-Comp. 7.995,17 -1,19 -96,07 15,82
Nasdaq-100 7.523,26 -1,30 -99,06 17,62
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,66 0,8 2,65 145,9
5 Jahre 2,77 -0,2 2,77 84,6
7 Jahre 2,85 0,1 2,85 60,2
10 Jahre 2,90 0,4 2,90 45,7
30 Jahre 3,07 1,2 3,06 0,6
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:51 Di, 18:17 % YTD
EUR/USD 1,1631 +0,38% 1,1571 1,1567 -3,2%
EUR/JPY 129,70 +0,43% 128,97 128,91 -4,1%
EUR/CHF 1,1304 +0,12% 1,1271 1,1286 -3,5%
EUR/GBP 0,9010 -0,05% 0,9011 0,9016 +1,4%
USD/JPY 111,52 +0,06% 111,44 111,46 -1,0%
GBP/USD 1,2908 +0,42% 1,2842 1,2830 -4,5%
Bitcoin
BTC/USD 6.945,78 -5,8% 7.369,50 7.373,66 -49,1%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 68,84 69,87 -1,5% -1,03 +17,2%
Brent/ICE 77,28 77,42 -1,1% -0,89 +20,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.197,13 1.191,35 +0,5% +5,78 -8,1%
Silber (Spot) 14,19 14,13 +0,4% +0,06 -16,2%
Platin (Spot) 785,25 778,50 +0,9% +6,75 -15,5%
Kupfer-Future 2,61 2,59 +0,6% +0,02 -22,1%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/ros
(END) Dow Jones Newswires
September 05, 2018 16:27 ET (20:27 GMT)
![](https://images.finanzen.at/images/unsortiert/wertpapierdepot-absichern-aktienchart-boerse-750493204-260.jpg)
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