01.09.2017 16:12:46

MÄRKTE USA/US-Arbeitsmarktbericht enttäuscht - Gold auf Jahreshoch

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Der mit Spannung erwartete US-Arbeitsmarktbericht ist deutlich hinter den Erwartungen geblieben und dürfte am Freitag das Geschehen an der Wall Street bestimmen. Es entstanden im August weniger Stellen als erwartet, zugleich stieg die Arbeitslosenquote. Auch das Lohnwachstum schwächte sich ab. Nach dem starken ADP-Jobbericht im Privatsektor, der als guter Indikator für die offiziellen Daten gilt, waren die Erwartungen an den August-Bericht zuletzt gestiegen. Der Dollar geriet mit den Daten zwischenzeitlich unter Druck, der Goldpreis klettert auf ein neues Jahreshoch.

   Der Dow-Jones-Index gewinnt kurz nach der Eröffnung 0,2 Prozent auf 21.990 Punkte. Für den S&P-500 geht es um 0,2 Prozent nach oben und der Nasdaq-Composite gewinnt 0,3 Prozent.

   Die Stellenzunahme lag im August bei 156.000, während die Ökonomen mit einem Plus von 179.000 gerechnet hatten. Auch die Angaben für die beiden Vormonate wurden nach unten revidiert. Die Arbeitslosenquote stieg leicht auf 4,4 Prozent, während hier ein unveränderter Wert von 4,3 Prozent prognostiziert worden war. Die mit erhöhtem Interesse betrachteten Stundenlöhne stiegen um lediglich 0,1 Prozent. Ökonomen hatten ein Plus von 0,2 Prozent erwartet.

   Allerdings neigt der US-Stellenmarkt dazu, im August zu enttäuschen. Ökonomen vermuten, dass viele Betriebe während der Sommerferien ihre Zahlen zu spät melden, um noch für die erste Schätzung berücksichtigt zu werden. Später werden die Zahlen für August meist nach oben revidiert.

   Sal. Oppenheim findet den Bericht nur mit Blick auf die Lohnentwicklung enttäuschend. "Die US-Wirtschaft operiert am Rande der Vollbeschäftigung, daher sind größere Zuwächse bei den Beschäftigtenzahlen kaum mehr zu erwarten gewesen", schreibt Analyst Martin Robynson in einem Kommentar. Weniger schön findet Robynson nach den schon einige Zeit schwachen Inflationszahlen, dass der Zuwachs bei den Stundenlöhnen enttäuschend geblieben ist. "Vom Arbeitsmarkt geht immer noch kein Druck auf die Inflation aus", konstatiert er.

Dollar gerät unter Druck - Euro gibt Gewinne schnell wieder ab Dagegen fallen die Reaktionen am Devisenmarkt sowie bei Gold und Anleihen deutlicher aus. Der Dollar geriet nach der Veröffentlichung zunächst unter Druck, im Gegenzug stieg der Euro auf ein Tageshoch bei 1,1979 Dollar. Vor der Bekanntgabe hatte er bei 1,1915 Dollar gelegen. Doch schon schnell lösten sich die Euro-Gewinne wieder in Luft auf, aktuell notiert die Devise mit 1,1903 Dollar kaum verändert zu vor den Daten.

   "Momentan macht ein Bericht die Runde, dass es innerhalb der EZB keine klare Meinung zum Beginn des Tapering gibt", sagt eine Devisenhändlerin. Als Zeitpunkt werde dort der Dezember - oder möglicherweise sogar später - angedacht. Ein mögliches späteres Zurückfahren der Anleihekäufe habe den kleinen Schwächeanfall im Euro ausgelöst.

   "Wenn man sich anschaut, welche Möglichkeiten die Fed hat, gibt es meiner Meinung nach wenig Raum für weitere Zinserhöhungen, angesichts der weiterhin sehr niedrigen Inflation", so Analyst Anish Chopra von Portfolio Management. "Damit dürfte die Erwartung an eine baldige Zinserhöhung der Fed weiter ausgepreist werden", so ein weiterer Marktteilnehmer nach der Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten.

   Daneben stehen mit dem ISM-Index und der zweiten Veröffentlichung des Markit-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe, der zweiten Lesung des Index der Verbraucherstimmung der Uni Michigan jeweils für August und den Bauausgaben für Juli nach der Eröffnung weitere wichtige Daten auf der Agenda.

Goldpreis steigt auf Jahreshoch Der Goldpreis klettert mit der Aussicht auf länger niedrige Zinsen in den USA zunächst auf ein neues Jahreshoch bei 1.328,94 Dollar. Aktuell legt der Preis für die Feinunze um 0,3 Prozent auf 1.326 Dollar zu. Vor der Veröffentlichung notierte die Feinunze bei 1.320 Dollar.

   Die US-Anleihen holen ihre moderaten Verluste auf und liegen nun leicht im Plus. Für die Rendite zehnjähriger Papiere geht es um 2 Basispunkte auf 2,14 Prozent nach oben.

   Die Ölpreise zeigen sich mit leichten Abgaben. Der Preis für WTI bewege sich weiterhin in der Spanne zwischen 46 und 48 Dollar, sagt ein Teilnehmer. Noch immer stünden die nun sichtbar werdenden Auswirkungen von Hurrikan "Harvey" im Fokus. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI gibt um 0,4 Prozent auf 47,05 Dollar nach. Für Brent geht es um 0,3 Prozent auf 52,71 Dollar nach unten.

Überzeugende Zahlen stützen Kurse von Nutanix, Lululemon und Palo Alto Unternehmensmeldungen gibt es vorwiegend aus der zweiten und dritten Reihe. Die Aktien des Cloud-Softwareanbieters Nutanix steigen um 6,2 Prozent. Das Unternehmen wies ein überzeugendes Umsatzwachstum aus und auch die Kundenbasis wurde verbreitert.

   Die Aktie von Lululemon legt um 5,8 Prozent zu. Der Hersteller von Yoga-Bekleidung hat mit den Ergebnissen für das zweite Quartal überzeugt: Er konnte sich gegen die schwache Umsatzentwicklung im Einzelhandelssektor stemmen, die zuletzt für starke Abgaben im Sektor gesorgt hatte. Zudem wurde der Ausblick angehoben.

   Palo Alto Networks schießen um 9,5 Prozent nach oben. Umsatz und Gewinn für das vierte Geschäftsquartal lagen über den Erwartungen der Analysten. Die Prognosen für das laufende Jahr wurden bestätigt.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 21.989,52 0,19 41,42 11,27 S&P-500 2.477,16 0,22 5,51 10,65 Nasdaq-Comp. 6.446,08 0,27 17,41 19,75 Nasdaq-100 6.005,99 0,29 17,38 23,49

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,31 -1,2 1,33 11,2 5 Jahre 1,71 1,0 1,70 -21,4 7 Jahre 1,96 1,6 1,94 -28,9 10 Jahre 2,14 1,7 2,12 -30,9 30 Jahre 2,74 1,9 2,73 -32,3

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:28 Do, 17:54 % YTD EUR/USD 1,1903 +0,07% 1,1895 1,1901 +13,2% EUR/JPY 130,80 -0,15% 130,99 130,94 +6,4% EUR/CHF 1,1403 -0,22% 1,1428 1,1429 +6,5% EUR/GBP 0,9164 -0,46% 0,9206 1,0828 +7,5% USD/JPY 109,90 -0,21% 110,13 110,01 -6,0% GBP/USD 1,2988 +0,51% 1,2921 1,2888 +5,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,05 47,23 -0,4% -0,18 -17,5% Brent/ICE 52,71 52,86 -0,3% -0,15 -10,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.325,59 1.321,23 +0,3% +4,37 +15,1% Silber (Spot) 17,69 17,58 +0,7% +0,11 +11,1% Platin (Spot) 1.005,25 998,85 +0,6% +6,40 +11,3% Kupfer-Future 3,09 3,08 +0,4% +0,01 +22,5% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/ros/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   September 01, 2017 09:42 ET (13:42 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 42 AM EDT 09-01-17

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