MÄRKTE USA/US-Payrolls sprechen für Zinserhöhung im Dezember

   NEW YORK (Dow Jones)--Nach der Verlustserie der vergangenen Tage zeichnen sich an der Wall Street nur geringe Kursbewegungen ab. Der Future auf den S&P-500 tendiert vorbörslich kaum verändert.

   Kurz vor den US-Präsidentschaftswahlen am kommenden Dienstag ist die Verunsicherung der Anleger groß. Seitdem das FBI neue Ermittlungen in der E-mail-Affäre gegen Hillary Clinton eingeleitet hat, hat Donald Trump in der Gunst der Wähler aufgeholt. Ein Präsident Trump ist allerdings nicht das, was sich die Börse wünscht, denn er gilt im Gegensatz zu Clinton als unberechenbar. "Im Fall eines Wahlsiegs von Trump wäre nur eines sicher, nämlich dass danach erst einmal große Unsicherheit herrschen würde", fasst Valentijn van Nieuwenhuijzen von NN Investment Partners die Stimmung der Anleger zusammen.

   Der normalerweise stark beachtete Arbeitsmarktbericht (Payrolls) der US-Regierung für Oktober dürfte vor diesem Hintergrund weniger Einfluss auf den Aktienmarkt haben als sonst. Außerhalb der Landwirtschaft wurden im vergangenen Monat 161.000 Stellen geschaffen. Volkswirte hatten mit 173.000 neuen Stellen gerechnet. Die Daten für September wurden allerdings deutlich nach oben revidiert: Demnach entstanden 191.000 statt der zunächst gemeldeten 156.000 Arbeitsplätze. Insgesamt dürften die Daten nichts an der vorherrschenden Erwartung ändern, dass die US-Notenbank im Dezember die Zinsen erhöhen wird.

   Die zeitgleich mit den Arbeitsmarktdaten veröffentlichte Handelsbilanz wies im September ein Defizit von 36,44 Milliarden Dollar auf. Hier hatten Ökonomen ein Defizit von 37,00 Milliarden Dollar erwartet.

Dollar erholt sich nach Arbeitsmarktdaten Während der Einfluss des Arbeitsmarktsberichts am Aktienmarkt gering ist, reagieren Anleihen und Devisen stärker. Der Dollar macht auf breiter Front Boden gut. Hatte die Unsicherheit um den Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen den Euro zunächst auf über 1,11 Dollar steigen lassen, so fällt die Gemeinschaftswährung nun auf etwa 1,1090 Dollar zurück. Zur japanischen Währung erobert der Dollar die Marke von 103 Yen zurück, die er zwischenzeitlich aufgegeben hatte.

   Am Anleihemarkt treiben sinkende Kurse die Rendite zehnjähriger Treasurys um 1 Basispunkt nach oben auf 1,82 Prozent.

   Der Goldpreis hatte sich in einer ersten Reaktion auf die Arbeitsmarktdaten kurz nach unten von der 1.300er Marke entfernt, das verlorene Terrain aber rasch wieder zurückerobert. Hier überwiegt wohl die Furcht vor einem Präsidenten Trump.

Spekulation um höhere Saudi-Fördermenge lässt Ölpreis abstürzen Am Ölmarkt stürzen die Preise regelrecht ab. Marktteilnehmer verweisen auf eine Meldung, die im Kurznachrichtendienst Twitter kursierte. Dort hieß es unter Berufung auf Opec-Kreise, Saudi-Arabien habe die Ölfördermenge erhöht, nachdem Iran sich kürzlich geweigert habe, seine Förderung zu begrenzen. Der festere Dollar lastet zusätzlich auf den Ölpreisen. Das Barrel WTI fiel in kurzer Zeit von rund 44,80 Dollar auf ein Tagestief bei 44,06 Dollar. Aktuell kostet WTI 44,37 Dollar und damit 0,6 Prozent weniger als zum Settlement am Donnerstag.

   Unter den Einzelwerten an der Börse dürften Starbucks gesucht sein. Das Unternehmen hat am Vorabend nach Börsenschluss überraschend gute Geschäftszahlen vorgelegt. Die Aktie steigt im vorbörslichen Handel auf nasdaq.com um 1,4 Prozent. Mit Enttäuschung werden dagegen die Drittquartalszahlen des Getränkeherstellers Monster Beverage aufgenommen. Die Aktie fällt um 6,7 Prozent.

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,37 44,66 -0,6% -0,29 +1,2% Brent/ICE 45,80 46,35 -1,2% -0,55 +0,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.300,89 1.302,93 -0,2% -2,04 +22,6% Silber (Spot) 18,34 18,37 -0,2% -0,03 +32,7% Platin (Spot) 998,00 996,65 +0,1% +1,35 +12,0% Kupfer-Future 2,25 2,25 +0,1% +0,00 +4,4% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   November 04, 2016 08:59 ET (12:59 GMT)

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