17.08.2018 14:40:45

MÄRKTE USA/Wall Street etwas schwächer erwartet

Von Thomas Rossmann

NEW YORK (Dow Jones)--Nach den deutlichen Vortagesgewinnen dürfte die Wall Street zum Wochenausklang mit Abgaben in den Handel starten. Weiter belasten die Türkei-Krise und der Handelskonflikt zwischen den USA und China. US-Präsident Donald Trump hat in Richtung Istanbul betont, sein Land werde sich nicht unter Druck setzen lassen. Zuvor hatte US-Finanzminister Steven Mnuchin mit weiteren Strafmaßnahmen gedroht, sollte der inhaftierte US-Pastor nicht bald freikommen.

Der S&P-500 deutet auf eine etwas leichtere Eröffnung am Kassamarkt hin. Der Dow-Jones-Index hatte am Vortag das größte Tagesplus seit rund vier Monaten verzeichnet, angetrieben von Aufschlägen bei Walmart und Boeing.

Die türkische Lira gibt nach der Erholung der vergangenen Tage wieder deutlicher gegenüber dem Dollar nach. Die Behörden haben nach Einschätzung von Analysten nach wie vor keine glaubhaften Maßnahmen zur Stabilisierung der Lira ergriffen. Das türkische Finanzministerium hat am Freitag lediglich versichert, dass die geplanten Maßnahmen für die heimischen Banken und den Einzelhandel in die Tat umgesetzt würden. Die Kreditkanäle würden offengehalten. Nach Einschätzung von Analysten sind allerdings Zinserhöhungen nötig. Der Dollar steigt aktuell auf 6,15 Lira von 5,85 Lira vor der Mitteilung.

Für Impulse könnten die anstehenden US-Konjunkturdaten sorgen. Eine halbe Stunde nach der Startglocke werden der Index der Frühindikatoren für Juli und der Index der Verbraucherstimmung der Uni Michigan für August veröffentlicht. Allerdings hatten zuletzt gute Daten den Markt kaum bewegt, da diese lediglich als Bestätigung für die gute Verfassung der US-Konjunktur gesehen wurden.

Applied Materials enttäuscht mit Zahlen und Ausblick

Die Aktie von Applied Materials verliert vorbörslich 3,7 Prozent. Der Chipausrüster hat im dritten Geschäftsquartal zwar mehr umgesetzt und verdient als am Markt erwartet, mit dem Ausblick für das laufende Quartal die Investoren aber enttäuscht.

Für die Deere-Aktie geht es um 3,9 Prozent abwärts. Der Land- und Baumaschinenhersteller hat im dritten Geschäftsquartal ein unerwartet kräftiges Wachstum verbucht. Auch im Gesamtjahr soll der Umsatz deutlich steigen. Allerdings hatten Analysten dem Konzern hier etwas mehr zugetraut.

Die Papiere des Chip-Herstellers Nvidia fallen um 2,7 Prozent. Das Unternehmen hat nach einem guten zweiten Quartal mit einem schwachen Ausblick enttäuscht. Belastet von einem wegbrechenden Geschäft mit Chips zur Generierung von Kryptowährungen wird der Umsatz im dritten Quartal unter den Erwartungen des Marktes liegen.

Ölpreise und Gold setzen Aufwärtstendenz fort

Für die Ölpreise geht es weiter nach oben. Hier stützen vor allem die Hoffnungen auf eine Entspannung im Konflikt zwischen den USA und China. Nächste Woche wollen beide Länder Verhandlungen wieder aufnehmen. Doch stehen bereits die nächsten Strafzölle vor der Tür, denn am 23. August treten neue US-Strafzölle auf chinesische Importe im Volumen von 16 Milliarden Dollar in Kraft. China hat bereits Gegenmaßnahmen angekündigt. Ein Barrel der US-Sorte WTI legt um 0,8 Prozent auf 65,99 Dollar zu, für Brent geht es um 1,3 Prozent auf 72,33 Dollar nach oben.

Auch der Goldpreis legt leicht zu. Auf Wochensicht dürfte aber ein kräftiges Minus zu Buche stehen. Die wichtige Marke von 1.200 Dollar ist zudem weiterhin nicht in Reichweite. Tendenziell belasten vor allem der feste Dollar und anziehende Zinsen. Auch wird das Edelmetall kaum als sicherer Hafen angesteuert. Die Feinunze verteuert sich um 0,3 Prozent auf 1.177 Dollar.

Am Devisenmarkt zeigt sich der Dollar mit leichten Abgaben gegenüber dem Euro. Dieser klettert wieder knapp an die Marke von 1,14 Dollar. Allerdings legt der Dollar vor allem gegenüber Schwellenlandwährungen teils deutlicher zu, allen voran der Lira.

Für die US-Anleihen geht es leicht nach oben. Händler verweisen auf die wieder fallende Lira. Dies sorge für eine steigende Risikoaversion und erhöhter Nachfrage nach dem "sicheren Hafen" der Anleihen. Die Rendite zehnjähriger Papiere fällt um einen halben Basispunkt auf 2,86 Prozent.

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US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 2,60 -1,7 2,62 140,2

5 Jahre 2,73 -1,0 2,74 80,9

7 Jahre 2,80 -0,7 2,81 55,5

10 Jahre 2,86 -0,5 2,86 41,4

30 Jahre 3,02 -0,5 3,03 -4,6

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.00 Uhr Do, 18.37 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1387 +0,11% 1,1380 1,1376 -5,2%

EUR/JPY 125,68 -0,40% 126,20 126,31 -7,1%

EUR/CHF 1,1335 -0,04% 1,1346 1,1333 -3,2%

EUR/GBP 0,8956 +0,12% 0,8944 0,8947 +0,7%

USD/JPY 110,38 -0,50% 110,89 111,02 -2,0%

GBP/USD 1,2716 -0,01% 1,2723 1,2715 -5,9%

Bitcoin

BTC/USD 6.474,48 +2,7% 6.464,81 6.414,28 -52,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 65,99 65,46 +0,8% 0,53 +11,7%

Brent/ICE 72,33 71,43 +1,3% 0,90 +12,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.177,41 1.174,19 +0,3% +3,22 -9,6%

Silber (Spot) 14,65 14,66 -0,1% -0,01 -13,5%

Platin (Spot) 775,95 779,75 -0,5% -3,80 -16,5%

Kupfer-Future 2,62 2,62 -0,1% -0,00 -21,7%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/kla

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August 17, 2018 08:41 ET (12:41 GMT)

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