20.11.2017 18:17:46
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MÄRKTE USA/Wall Street geht positiv in Thanksgiving-Woche
Von Barbara Kollmeyer, Victor Reklaitis und Florian Faust
NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street zeigt sich am Montagmittag mit leichten Gewinnen. Die Woche mit dem Erntedankfest am Donnerstag und dem "Black Friday" zum Wochenausklang - dem inoffiziellen Start in die Weihnachtssaison des US-Einzelhandels, ist geprägt von einem sich ausdünnenden Geschäft am Aktienmarkt. Der Dow-Jones-Index steigt am Mittag US-Ostküstenzeit um 0,4 Prozent auf 23.450 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite legen um jeweils 0,1 Prozent zu. Nach wie vor hoffen Anleger auf eine US-Steuerreform, deren Erfolg ein positives Signal für die Börsianer lieferte. Die Zustimmung des Senats steht aber noch aus. Eine Abstimmung dürfte aber erst nach Thanksgiving stattfinden.
"Mehrheitlich wurden zuletzt europäische Aktien US-Werten an der Wall Street vorgezogen. Dieser Handel setzt aber stabile politische Verhältnisse in Europa voraus. Als klar wurde, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel keine neue Koalition zusammenbekommt, sahen wir eine kurzzeitige Flucht in Sicherheit. Ergebnis-, vor allem aber Umsatzwachstum halten aber an und stützen US-Aktien", sagt Portfolioverwalterin Diane Jaffee von TCW zum Tagesgeschehen. Die Hoffnung auf weiter sprudelnde Gewinne der US-Unternehmen wird zudem gestärkt durch den Index der Frühindikatoren, der vor Oktober klar über den Marktschätzungen ausgefallen ist.
Teilnehmer weisen darauf hin, dass die in diesem Jahr stark gestiegenen Aktienkurse viele Investoren anfällig für Gewinnmitnahmen machen könnte. "Es war weltweit ein so gutes Jahr, so dass viele Teilnehmer ihre Performance retten wollen", sagt Kevin Nicholson von Riverfront Investment Group auch mit Blick auf die zunächst negative Marktreaktionen auf die Schlagzeilen aus Deutschland.
Deutsche Politik drückt EuroDie politische Unsicherheit in Deutschland spielt vor allem am Devisenmarkt eine Rolle, wo der Euro gegen Yen und Dollar zunächst nachgibt, sich anschließend aber zum Yen auf Erholungskurs begibt. Zum Greenback bleibt der Euro aber etwas unter Druck. Aktuell kostet der Euro 1,1749 Dollar nach Wechselkursen um 1,1795 am Freitagabend. Das Scheitern der Sondierungsgespräche einer Jamaika-Koalition in Deutschland wird aus Sicht der Teilnehmer weder die europäische Wirtschaft noch die Börsenkurse nachhaltig beeinflussen. Doch die herrschende Unsicherheit spreche dennoch nicht für die Gemeinschaftswährung, heißt es.
Der Goldpreis gibt einen Teil seiner kräftigen Freitagsgewinne ab. Teilnehmer machen den Anstieg des Dollar dafür verantwortlich, der das Edelmetall in anderen Währungsräumen verteuert. Aktuell verliert der Preis für die Feinunze 1,1 Prozent auf 1.280 Dollar.
Auch der andere vermeintlich sichere Hafen, der Rentenmarkt, ist nicht gefragt. Anleihen stehen im Schatten des Aktienmarkts. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt mit fallenden Notierungen um 2 Basispunkte auf 2,36 Prozent. Die Zinsdifferenz zwischen der zwei- und zehnjährigen Laufzeit ist zwischenzeitlich auf das tiefste Niveau seit einem Jahrzehnt gesunken. Anleger spielten damit weiter die Zinserhöhungskarte, hieß es. Denn zunächst waren die Renditen nur am kurzen Ende des Marktes gestiegen.
Die Ölpreise geben nach. Als entscheidender Termin für die weitere Preisbildung gilt das Treffen der Ölförderländer am 30. November, wenn über die zeitliche Streckung der Produktionskürzungen verhandelt werden soll. Teilnehmer zeigen sich skeptisch angesichts steigender US-Fördermengen. Im Handel wird zudem auf wachsende Spannungen zwischen Russland und Saudi-Arabien im Nahen Osten verwiesen. Doch ein Pakt zur Förderbegrenzung könne nur gelingen, wenn diese beiden Staaten bei der Ölpolitik an einem Strang zögen, heißt es. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI fällt um 1,1 Prozent auf 55,95 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 1,4 Prozent auf 61,87 Dollar.
Fusion in Technologie-Branche im BlickUnternehmensseitig steht die Übernahme des Chip-Herstellers Cavium durch Marvell Technology Group ins Haus. Die Transaktion hat einen Wert von rund 6 Milliarden US-Dollar. Aus dem Zusammenschluss geht den Angaben zufolge ein führendes Unternehmen im Bereich Infrastrukturlösungen mit einem Umsatz von etwa 3,4 Milliarden Dollar hervor. Cavium steigen um 8,2 Prozent, Marvell um 3,1 Prozent. Alibaba legen um 1,8 Prozent zu. Der Internetgigant will einen 36-Prozentanteil am chinesischen Supermarktbetreiber Sun Art Retail Group übernehmen.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 23.450,20 0,39 91,96 18,66 S&P-500 2.582,27 0,13 3,42 15,34 Nasdaq-Comp. 6.787,47 0,07 4,68 26,09 Nasdaq-100 6.311,56 -0,05 -2,95 29,77 US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,75 2,9 1,72 54,4 5 Jahre 2,08 2,5 2,06 15,6 7 Jahre 2,25 2,6 2,23 0,7 10 Jahre 2,36 2,1 2,34 -8,0 30 Jahre 2,79 0,9 2,78 -28,1 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:02 Mo, 9:56 % YTD EUR/USD 1,1739 -0,60% 1,1810 1,1802 +11,6% EUR/JPY 132,02 -0,64% 132,88 132,43 +7,4% EUR/CHF 1,1646 -0,59% 1,1716 1,1669 +8,7% EUR/GBP 0,8863 -0,65% 0,8921 0,8902 +4,0% USD/JPY 112,44 -0,06% 112,51 112,18 -3,8% GBP/USD 1,3246 +0,05% 1,3239 1,3264 +7,4% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 55,95 56,55 -1,1% -0,60 -2,0% Brent/ICE 61,87 62,72 -1,4% -0,85 +5,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.280,23 1.294,23 -1,1% -13,99 +11,2% Silber (Spot) 16,95 17,31 -2,1% -0,36 +6,4% Platin (Spot) 929,45 951,35 -2,3% -21,90 +2,9% Kupfer-Future 3,08 3,07 +0,3% +0,01 +22,1% ===Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com
DJG/DJN/flf/raz
(END) Dow Jones Newswires
November 20, 2017 12:18 ET (17:18 GMT)
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