20.04.2020 18:39:46

MÄRKTE USA/Wall Street mit leichten Abgaben - Ölpreise stürzen ab

NEW YORK (Dow Jones)--Mehrheitlich mit Abgaben, aber deutlich erholt von den Tagestiefs, zeigt sich die Wall Street am Montagmittag (Ortszeit). Bedenken in Bezug auf die jüngsten positiven Daten zur Ausbreitung des Coronavirus sowie die Turbulenzen am Ölmarkt belasten die Indizes. Die Stimmung schwankt zwischen der Hoffnung auf ein schnelles Wiederhochfahren der Wirtschaft und der Sorge, dies könnte zu früh kommen und eine neuerliche Infektionswelle nach sich ziehen. In den USA hat die Zahl der Coronavirus-Toten bereits die Schwelle von 40.000 überschritten.

US-Präsident Donald Trump schlägt sich derweil auf die Seite derer, die gegen die verhängten Ausgangsbeschränkungen protestieren und damit gegen seine eigenen Berater. "Solange der Scheitelpunkt der globalen Pandemie nicht erreicht ist und mehr Klarheit über das Wiederhochfahren der Wirtschaft herrscht, ist es zu früh, um auf einen Bullenmarkt zu setzen", sagt Portfolioverwalterin Candice Bangsund von Fiera Capital.

Für Ernüchterung sorgen zudem desaströse Handelsdaten aus Japan. Und auch Richtung China sind bange Blicke gerichtet: Zwar hat die chinesische Notenbank zum zweiten Mal in diesem Jahr ihre Leitzinsen für Kredite gesenkt, doch Volkswirte fürchten, dass die chinesische Wirtschaft möglicherweise länger als bislang erwartet braucht, um sich von den Folgen der Pandemie zu erholen.

Der Dow-Jones-Index verliert 0,8 Prozent auf 24.056 Punkte, nachdem er im Tagestief schon bei 23.735 Punkten gelegen hatte. Der S&P-500 büßt 0,3 Prozent ein. Marktteilnehmer verweisen auch auf leichte Gewinnmitnahmen nach den Aufschlägen der Vorwoche. Für den Nasdaq-Composite geht es dagegen um 0,3 Prozent nach oben.

Die Technologiewerte setzen damit ihre positive Entwicklung der vergangenen Wochen fort, heißt es zur Begründung. Für die Netflix-Aktie geht es um weitere 4,3 Prozent nach oben. Das Plus seit Jahresbeginn summiert sich nun schon auf rund 37 Prozent. Das Unternehmen gilt als Profiteur der weltweiten Ausgangsbeschränkungen. Gesucht bleiben auch Pharmawerte mit der anhaltenden Suche nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus. Die Aktien von Novavax steigen um 35,1 Prozent.

US-Ölpreise im freien Fall - WTI-Preis einstellig unter 10 USD

Belastet wird der US-Aktienmarkt auch von den Turbulenzen am US-Ölmarkt, wo der WTI-Preis kurz vor dem Kontraktwechsel am Dienstag auf das niedrigste Niveau seit über zwei Jahrzehnten stürzt. Der Einbruch der Nachfrage habe für derart volle Lager gesorgt, dass der Platz für neue Erdöllieferungen knapp werde, heißt es im Handel. Es gebe kaum noch Lagerraum für die Ölflut am Markt, daher werde die Lagerung des im Mai zur Lieferung anstehenden Erdöls richtig kostspielig.

Der bis Dienstag marktführende Mai-Kontrakt für US-Leichtöl der Sorte WTI bricht um 57,1 Prozent auf nur noch 7,84 US-Dollar je Fass ein. US-Öl zur Lieferung im Juni verbilligt sich um 8,7 Prozent auf 22,84 Dollar. Europäisches Öl der Referenz-Sorte Brent ist für 26,68 Dollar je Fass zu haben - ein Abschlag von 5,0 Prozent.

Mit der gestiegenen Risikoaversion sind US-Rentenpapiere gesucht. Die Rendite zehnjähriger US-Titel sinkt im Gegenzug um 1,2 Basispunkte auf 0,63 Prozent. Die heftigen Turbulenzen am Ölmarkt würden auf eine anhaltende Belastung der Konjunktur in den USA und auch global hindeuten, heißt es.

Der Dollar zog zwischenzeitlich leicht an und profitierte damit von seinem Status als sicherer Hafen. Im Verlauf hat er die Gewinne aber wieder vollständig abgegeben. Der Euro liegt aktuell bei 1,0878 Dollar, nach einem Tagestief bei 1,0840 Dollar.

Anders als Erdöl und Industrierohstoffe steigt der Goldpreis. Die Feinunze verteuert sich um 1,0 Prozent auf 1.700 Dollar. Die fallenden Preise für Industrierohstoffe deuteten ganz klar auf eine scharfe Rezession hin. Daher bleibe Gold als Krisenwährung gesucht, heißt es am Goldmarkt. Die Hoffnung auf einen Impfstoff gegen Covid-19 belaste den Goldpreis allerdings leicht.

Ölsektor folgt Preisen nach unten

Titel des Ölsektors stehen unter Druck - der Sektorindex verliert 1,1 Prozent, kann sich damit aber schon wieder von seinem Tagestief erholen. Händler verweisen auf den historischen Preisverfall am Ölmarkt. Der sinkende Bedarf treffe auf ein erhöhtes Angebot, heißt es. Occidental Petroleum verlieren 3,9 Prozent, Exxon Mobil 1,8 Prozent und Chevron 0,5 Prozent. Halliburton gewinnen nach anfänglichen Abgaben nun 4,1 Prozent. Hier stützen Erstquartalszahlen über Markterwartungen.

DuPont legen gegen den Markttrend um 5,1 Prozent zu. Die Gesellschaft betreibt Liquiditätssicherung durch eine Ausweitung des Kreditrahmens und einer Verschiebung von Ausgaben. Die kassierte Jahresprognose verzeihen Anleger.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 24.055,66 -0,77 -186,83 -15,71

S&P-500 2.864,76 -0,34 -9,80 -11,33

Nasdaq-Comp. 8.676,35 0,30 26,21 -3,30

Nasdaq-100 8.843,06 0,12 10,65 1,26

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,20 -0,0 0,20 -100,5

5 Jahre 0,36 -0,3 0,36 -156,8

7 Jahre 0,51 -1,0 0,52 -173,7

10 Jahre 0,63 -1,2 0,64 -181,5

30 Jahre 1,25 -1,5 1,26 -181,8

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:31 Fr, 17:25 % YTD

EUR/USD 1,0878 -0,00% 1,0848 1,0879 -3,0%

EUR/JPY 117,10 +0,12% 117,01 116,98 -4,0%

EUR/CHF 1,0517 -0,02% 1,0516 1,0519 -3,1%

EUR/GBP 0,8722 +0,28% 0,8707 0,8704 +3,1%

USD/JPY 107,66 +0,05% 107,87 107,52 -1,0%

GBP/USD 1,2471 -0,24% 1,2456 1,2499 -5,9%

USD/CNH (Offshore) 7,0813 +0,00% 7,0853 7,0834 +1,7%

Bitcoin

BTC/USD 7.089,26 -1,51% 7.162,51 7.039,01 -1,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 7,84 18,27 -57,1% -10,43 -86,9%

Brent/ICE 26,72 28,08 -4,8% -1,36 -58,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.699,74 1.683,63 +1,0% +16,11 +12,0%

Silber (Spot) 15,41 15,21 +1,3% +0,19 -13,7%

Platin (Spot) 786,70 775,30 +1,5% +11,40 -18,5%

Kupfer-Future 2,32 2,34 -1,0% -0,02 -17,4%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/flf

(END) Dow Jones Newswires

April 20, 2020 12:40 ET (16:40 GMT)

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