16.11.2016 15:32:47
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MÄRKTE USA/Wall Street nach Rekordjagd niedriger erwartet
Von Victor Reklaitis
NEW YORK (Dow Jones)--Nach vier Rekordhochs auf Schlusskursbasis in Folge und sieben Handelstagen nacheinander mit Aufschlägen scheint dem Dow-Jones-Index am Mittwoch endgültig die Puste auszugehen. Der Aktienterminmarkt suggeriert eine etwas leichtere Handelseröffnung am Kassamarkt. Investoren suchten immer stärker nach Signalen, die zeigten, was von den Versprechungen des designierten US-Präsidenten Donald Trump letztlich realpolitisch übrig bleibe. Doch von einem grundsätzlichen Stimmungsumschwung könne keine Rede sein, heißt es im Handel. Zwar bereiteten die protektionistischen Pläne Trumps Sorgen hinsichtlich des globalen Wachstums, gleichzeitig machten seine Vorhaben zu staatlichen Investitionen und Steuersenkungen Mut.
"Die Märkte sind aktuell optimistisch bezüglich der geplanten fiskalischen Expansion durch Trump im neuen Jahr, dadurch tritt die protektionistische Politik etwas in den Hintergrund. Dies scheint nachvollziehbar", sagt Analyst Rob Carnell von ING. "Mit einem bullischer werdenden Sentiment wegen eines steigenden Optimismus' hinsichtlich des US-Wachstums unter einem Präsidenten Trump könnte die Wall Street weiter steigen", ergänzt Analyst Lukman Otunuga von FXTM.
Allerdings gibt es auch mahnende Worte am Markt zum bisherigen Vorgehen von Trump. Händler mokieren sich über das Durcheinander im Übergangsteam des designierten US-Präsidenten und sprechen von offenen Machtkämpfen, die Trump offenbar kaum unter Kontrolle habe. Hinter den Kulissen befeuerten Trumps Weggefährten zudem Spekulationen über die Besetzung wichtiger Kabinettsposten. Diese Entwicklung könne die Risikoneigung unter Investoren bremsen, und so auch die Wall Street zurückwerfen, heißt es.
Inflation spricht nicht unmittelbar für Zinserhöhung Die Inflation auf Basis der Erzeugerpreise spricht indes nicht unmittelbar für die immer stärker für Dezember eingepreiste Leitzinserhöhung in den USA. Im Oktober stagnierten die Erzeugerpreise und bestätigten damit die Annahme steigender Preise nicht. In der Kernrate sanken die Preise sogar, während auch hier von einer zunehmenden Inflation ausgegangen worden war. Dessen ungeachtet plädiert der Präsident der US-Notenbankfiliale von St. Louis, James Bullard, weiter für eine Anhebung der US-Zinsen bei der Sitzung im Dezember. Er halte in den nächsten Jahren aber nur eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte für notwendig, eine Position, die von der anderer US-Notenbanker abweicht. Die ebenfalls noch vor der Startglocke anstehende Industrieproduktion könnte laut Händlern die Debatte weiter anheizen.
Am US-Rentenmarkt spielen Akteure weiter die Karte Zinserhöhung, denn die Renditen ziehen weiter an. Zehnjährige US-Staatsanleihen werfen mit 2,27 Prozent drei Basispunkte mehr als am Vortag ab, als sie bereits den höchsten Stand seit Januar erklommen hatten. Der Dollar zeigt sich von den Daten relativ unbeeindruckt, der Euro stagniert bei 1,0720 US-Dollar. Übergeordnet neigt der Greenback weiterhin zur Stärke und stützt damit das Zinserhöhungsszenario.
Ölpreise kommen vor Lagerdaten etwas zurück Nach der Vortagesrally kommen die Ölpreise etwas zurück. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 0,9 Prozent auf 45,40 Dollar je Fass, die global gehandelte Sorte Brent ermäßigt sich um 0,6 Prozent auf 46,64 Dollar. Der US-Branchenverband API hatte am Vorabend einen Lageraufbau für die Vorwoche in den USA ausgewiesen und damit das Signal für fallende Preise geliefert. Im Tagesverlauf stehen die offiziellen Rohölvorratsdaten der US-Regierung auf der Agenda, die dem Ölmarkt den entscheidenden Impuls liefern könnten.
Der Exekutivdirektor der Internationalen Energieagentur Fatih Birol warnte unterdessen, dass eine Förderbegrenzung durch das Erdölkartell Opec die Preise vermutlich nur kurzfristig beflügeln dürfte. Denn steigende Preise befeuerten den Ausstoß der US-Schieferölindustrie, so dass die Preise dann wieder fallen dürften. Die Entgelte für Erdöl sollten nicht durch Interventionen, sondern durch Angebot und Nachfrage bestimmt werden, so sein Appell.
Der Goldpreis gibt einen Tick nach und fällt um 0,2 Prozent auf 1.226 Dollar je Feinunze. Dollar-Stärke und Zinsfantasien setzen dem Edelmetall unverändert zu.
Einzelhändler im Blick Unter den Einzelaktien stehen zwei Einzelhandelswerte im Fokus, deren Kurse sich unterschiedlicher kaum entwickeln könnten. Die Aktie von Lowe's sinkt im vorbörslichen US-Handel um 4,4 Prozent. Der Baumarktbetreiber warnte bei Bekanntgabe seiner Drittquartalszahlen, dass das Umsatzwachstum niedriger als bislang veranschlagt ausfallen dürfte. Im Handel verweist man auf die Quartalszahlen unter Markterwartung. Target ziehen dagegen um 8,6 Prozent an. Das Unternehmen hat die ernüchternde Prognose vom August gewinnseitig in seinem neuesten Quartalsbericht locker übertroffen dank eines besser als erwartet ausgefallenen flächenbereinigten Umsatzrückgangs von lediglich 0,2 Prozent. Die Marge verbesserte sich parallel.
LinkedIn steigen um 1,2 Prozent. Laut einem Bericht soll der Softwaregigant Microsoft bei der geplanten Übernahme des Sozialen Netzwerks gegenüber europäischen Regulierungsbehörden zu Konzessionen bereit sein. Microsoft geben 0,1 Prozent nach. Boeing ziehen um 0,5 Prozent an. Der Flugzeugbauer will in den kommenden vier Jahren weitere 500 Stellen streichen.
=== DEVISEN zuletzt +/- % Mi,8.15 Uhr Di, 17.30 Uhr % YTD EUR/USD 1,0720 -0,26% 1,0748 1,0733 -1,3% EUR/JPY 117,1966 -0,10% 117,3134 116,86 -21,4% EUR/CHF 1,0750 +0,12% 1,0737 1,0742 -1,2% EUR/GBP 0,8611 -0,03% 0,8598 1,1566 +16,9% USD/JPY 109,31 +0,19% 109,11 108,87 -6,9% GBP/USD 1,2449 -0,41% 1,2500 1,2413 -15,6%ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,38 45,81 -0,9% -0,43 +3,5% Brent/ICE 46,74 46,95 -0,4% -0,21 +2,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.227,83 1.228,70 -0,1% -0,87 +15,8% Silber (Spot) 17,06 17,08 -0,1% -0,02 +23,4% Platin (Spot) 940,10 937,00 +0,3% +3,10 +5,5% Kupfer-Future 2,47 2,51 -1,3% -0,03 +14,8% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/brb
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November 16, 2016 09:01 ET (14:01 GMT)
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