03.01.2017 22:44:46

MÄRKTE USA/Wall Street startet 2017 mit Aufschlägen - Öl auf Talfahrt

   Von Florian Faust

   NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street ist verhalten optimistisch ins neue Jahr gegangen. Doch der feste Dollar und ein Absturz der Ölpreise verhinderten zwischenzeitlich höhere Aufschläge. Auch ausnahmslos positive Daten aus den USA vermochten die Stimmung kaum nachhaltig zu stützen, auch nicht überraschend gute Konjunktursignale aus China. Am Montag waren die US-Märkte wegen eines Ausgleichstags für Neujahr, das auf einen Sonntag gefallen war, geschlossen. Der US-Aktienmarkt folgte am Dienstag zunächst den positiven Vortagesvorgaben aus Europa. Gegen Mittag US-Ostküstenzeit ließ der Schwung allerdings deutlich nach, als die Ölpreise den Rückzug antraten. Erst im späten Geschäft erholte sich der Aktienmarkt nach einem Schlussspurt wieder etwas.

   Der Dow-Jones-Index gewann 0,6 Prozent auf 19.882 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite stiegen um 0,8 bzw. 0,9 Prozent. Das Umsatzvolumen stieg auf 987 (Freitag: 803) Millionen gehandelter Aktien. Auf 2.306 (1.363) Kursgewinner entfielen an der NYSE 742 (1.643) -verlierer, unverändert schlossen 68 (114) Titel. "Der Markt verbucht zwar Gewinne, aber sie fühlen sich ein bisschen wie Verluste an nach dem Ausverkauf bei Energie", sagte Chefhändler Mark Kepner von Themis Trading. Im Dezember hatte der US-Aktienmarkt neue Rekordhochs markiert, ausgelöst durch die Erwartung steigender Staatsausgaben und einer Steuerreform durch die neue Regierung des designierten US-Präsidenten Donald Trump. "Der Markt blickt nun gespannt auf die Amtseinführung Trumps am 20. Januar und die anschließenden Schritte. Bei einer Enttäuschung könnte es zu einer deutlich negativen Reaktion kommen", ergänzte Marktbeobachter David Buik von Panmure Gordon.

US-Daten überzeugen Die US-Industrie hat im Dezember ihre Dynamik nochmals gesteigert. Der vom IHS Markit Institut veröffentlichte Einkaufsmanagerindex stieg in zweiter Veröffentlichung auf den höchsten Stand seit 21 Monaten und zeigte sich klar auf Expansionskurs. Noch überzeugender präsentierte sich der nationale ISM-Index der Einkaufsmanager im verarbeitenden Gewerbe, der die Erwartungen übertraf und ebenfalls klar Wirtschaftswachstum signalisierte. Auch die stark beachteten Unterindizes für Neuaufträge und Beschäftigung legten zu. Dazu gesellten sich Bauausgaben im November über Marktprognose.

Ölpreise fahren Achterbahn Die Ölpreise drehten deutlich ins Minus, nachdem sie zuvor auf ein 18-Monatshoch geklettert waren. Die Hoffnung, dass die am Sonntag in Kraft getretenen Fördersenkungen des Erdölkartels Opec den Markt 2017 stabilisiere, stützte zunächst. Die überraschend guten Konjunkturdaten aus China und den USA trieben die Preise zunächst ebenfalls an. Marktteilnehmer hegten jedoch Zweifel, ob sich die Vertragsteilnehmer rund um die Opec an ihre Vorgaben hielten. "Gerade Staaten wie Iran, Irak, Saudi-Arabien und Russland müssen genau unter die Lupe genommen werden", sagte ein Ölhändler mit Blick auf das Fördergebaren dieser Staaten. Daneben belastete aber auch die Dollarstärke. An anderer Stelle wurde mit den eingebrochenen Erdgaspreisen argumentiert, denen Rohöl gefolgt sei. Letztlich stürzte der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI um 2,6 Prozent auf 52,33 Dollar ab, für Brent ging es um 2,4 Prozent auf 55,47 Dollar nach unten. Die Preise sanken damit auf ein Zweiwochentief.

   Erstaunlich robust zeigte sich der Goldpreis. Der wieder Stärke zeigende Dollar und die Aussicht auf weiter anziehende Zinsen in den USA konnten einen Preisanstieg nicht verhindern. Der Preis für die Feinunze legte gegenüber Freitag zum US-Settlement um 0,9 Prozent auf 1.162 Dollar zu und schloss damit auf dem höchsten Stand seit Mitte Dezember. Im späten Geschäft kostete das Edelmetall 1.160 Dollar. Zu Jahresbeginn sei eine größere Umplatzierung von Kapital zu beobachten, wovon Gold profitiert habe, hieß es. Auch steigende Inflationsdaten rund um den Globus machten Gold attraktiver, hieß es.

   Richtig durchgestartet war der US-Dollar, der zum Euro auf ein 14-Jahreshoch stieg. "Die Dollarrally wird weiter von den Hoffnungen getrieben, dass die relativ starke US-Konjunktur von den geplanten Trump-Maßnahmen zusätzlich stimuliert wird", so Devisen-Analyst Boris Schlossberg von BK Asset Management. Zuletzt ging der Euro mit 1,0403 Dollar um nach Wechselkursen um 1,0470 am Vorabend. Mit den positiven US-Daten war der Euro zwischenzeitlich auf 1,0340 Dollar gesunken.

   Leicht abwärts ging es mit den US-Anleihen, die damit den internationalen Vorgaben folgten. Belastet wurde der Rentenmarkt von steigenden Inflationsdaten - wie zum Beispiel in Deutschland. Die positiven US-Daten schürten entsprechende Sorgen auch in den USA und belasteten damit US-Renten. Allerdings erholten sich die Notierungen mit den zurückkommenden Aktienkursen deutlich. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen erhöhte sich um einen Basispunkt auf 2,45 Prozent.

General Motors von Trump kritisiert Unternehmensnachrichten waren am ersten Handelstag des Jahres 2017 dagegen rar. Für die Aktie von General Motors ging um 0,9 Prozent nach oben, nachdem der Wert vorbörslich noch unter Druck gestanden hatte. Trump hatte den Autobauer auf Twitter kritisiert. Er schrieb, der Konzern schaffe sein in Mexiko gebautes Modell Chevy Cruze zollfrei über die US-mexikanische Grenze. "Baue in den USA oder zahle hohe Zölle", forderte der künftige Präsident von GM. Marktteilnehmer begründeten den Dreh der Aktie ins Plus damit, dass man abwarten müsse, was Trump nach seiner Amtseinführung wirklich umsetze.

   Die Wettbewerberaktie von Ford legte um 3,8 Prozent zu. Ford will bei der Reichweite von Elektroautos den Anschluss an andere Hersteller schaffen. Für das Jahr 2020 plant der Automobilhersteller die Markteinführung eines sportlich ausgelegten Geländewagens mit Elektroantrieb und einer Reichweite von mindestens 300 Meilen. Die Nachricht ging ein wenig unter, weil das Unternehmen am Dienstag zugleich die Aufgabe von Plänen zum Bau einer Fertigungsstätte in Mexiko verkündete.

   Die Premiumautobauer Audi, BMW und Daimler haben erneut einen prominenten Partner für ihren Kartendienst Here gefunden. Der US-Chiphersteller Intel erwirbt eine Beteiligung von 15 Prozent an dem ehemals zu Nokia gehörenden Kartendienst. Intel zogen um 0,9 Prozent an.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 19.881,76 0,60 119,16 0,60 S&P-500 2.257,83 0,85 19,00 0,85 Nasdaq-Comp. 5.429,08 0,85 45,97 0,85 Nasdaq-100 4.911,33 0,98 47,71 0,98

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7.35 Uhr Mo, 17.39 Uhr % YTD EUR/USD 1,0406 -0,77% 1,0487 1,0470 -1,1% EUR/JPY 122,4491 -0,50% 123,0624 122,84 -0,2% EUR/CHF 1,0692 -0,23% 1,0717 1,0714 -0,2% EUR/GBP 0,8506 -0,19% 0,8525 1,1740 -0,2% USD/JPY 117,66 +0,28% 117,34 117,34 +0,7% GBP/USD 1,2233 -0,56% 1,2302 1,2296 -0,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,53 53,72 -2,2% -1,19 -2,2% Brent/ICE 55,73 56,82 -1,9% 0,00 -1,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.159,65 1.152,10 +0,7% +7,55 +0,7% Silber (Spot) 16,29 15,93 +2,3% +0,36 +2,3% Platin (Spot) 937,95 903,60 +3,8% +34,35 +3,8% Kupfer-Future 2,49 2,51 -0,6% -0,02 -0,6% === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

   DJG/DJN/flf

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   January 03, 2017 16:14 ET (21:14 GMT)

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