04.05.2018 15:48:44
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MÄRKTE USA/Wall Street startet nach "Payrolls" etwas leichter
NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street ist mit kleinen Verlusten in den Freitag gestartet. Kurz nach Handelsbeginn verliert der Dow-Jones-Index 0,3 Prozent auf 23.862 Punkte. Der S&P-500 fällt ebenfalls um 0,3 Prozent, während der Nasdaq-Composite 0,1 Prozent niedriger tendiert.
Die Anleger blickten mit einer gewissen Skepsis auf die laufenden Gespräche zwischen den USA und China zur Beilegung des Handelsstreits, sagen Marktteilnehmer. Die mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktdaten enthielten derweil Licht und Schatten. Der Beschäftigungsaufbau blieb mit 164.000 neuen Stellen hinter der Konsensschätzung der Volkswirte von 195.000 zurück. Dafür lag die Arbeitslosenquote mit 3,9 Prozent ebenfalls unter der Prognose von 4,0 Prozent.
Da aber in den USA praktisch Vollbeschäftigung herrscht, sind diese Zahlen kaum relevant. Mehr Beachtung dürfte die Entwicklung der Stundenlöhne finden, denn sie erlaubt Rückschlüsse auf die Inflation. Hier wurde im Monatsvergleich ein Anstieg um nur 0,15 Prozent verzeichnet, während Ökonomen mit plus 0,2 Prozent gerechnet hatten.
"Payrolls" kein Grund für Zinsängste
Inflation ist eines der Kriterien, an denen die US-Notenbank ihre Geldpolitik ausrichtet. Die nun veröffentlichten Lohndaten zeigen, dass die Fed nicht unter erhöhtem Handlungsdruck steht. Sie dürften die Angst vor raschen Zinserhöhungen weiter lindern. Schon am Mittwoch hatten die Währungshüter im Anschluss an ihre jüngste Zinssitzung entsprechende Befürchtungen zerstreut, indem sie signalisierten, dass sie ein leichtes Überschießen ihres Inflationsziels von 2 Prozent tolerieren würden.
An den Märkten lässt die Überzeugung nach, dass es in diesem Jahr zu insgesamt vier Zinsschritten kommen wird. Die Fed-Fund-Futures preisen vier Zinserhöhungen nunmehr nur noch mit einer 38-prozentigen Wahrscheinlichkeit ein. Unmittelbar vor der Veröffentlichung der Payrolls waren es 41 Prozent, am Donnerstag sogar noch 48 Prozent.
Noch in der vergangenen Woche hatten Zinsängste die Anleihezinsen drastisch nach oben getrieben und zu einem Ausverkauf an den Aktienmärkten geführt. "Ich würde annehmen, dass die Fed die Inflation noch ein bisschen anziehen lässt, schon allein deshalb, weil sie so lange unter ihrem Ziel geblieben ist", sagt Sean Clark, CIO von Clark Capital Management. "Wenn die übrige Welt keine Inflation verzeichnet, dürfte die Wahrscheinlichkeit gering sein, dass wir überraschend eine Inflation erleben", fügt er hinzu.
Auch Mike Thompson, President von S&P Investment Advisory Service, rät den Anlegern, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, nämlich die gute Ertragsentwicklung der Unternehmen und die weltweit gute Wirtschaftslage. "Ich verfolge seit 15 Jahren die Berichterstattung der Unternehmen", sagt Thompson. "Und ich glaube, ich habe noch nie ein derart solides Quartal erlebt wie dieses", ergänzt er in Anspielung auf die aktuelle Bilanzsaison, die bislang überwiegend positiv überrascht hat.
Dollar legt nach Arbeitsmarktdaten zu - Anleihen reagieren kaum
Der Dollar hatte schon vor Bekanntwerden der Daten leicht zugelegt und baut seine Gewinne nach dem Arbeitsmarktbericht aus. Der Euro fällt dabei auf den tiefsten Stand in diesem Jahr. Für die Gemeinschaftswährung werden etwa 1,1920 Dollar gezahlt. Am Vorabend waren es rund 1,1990 Dollar.
Etwas Zulauf verzeichnet vor allem das lange Ende des Anleihemarkts. Dort drücken steigende Notierungen die Zehnjahresrendite um 2 Basispunkte auf 2,93 Prozent. Am kurzen Ende des Marktes, das erfahrungsgemäß stärker von Zinserwartungen bewegt wird, tut sich dagegen kaum etwas. Das deutet darauf hin, dass Anleger nicht mit einem drastischen Anstieg der Inflation rechnen. Eine stark anziehende Teuerung führt hingegen in der Regel dazu, dass Anleger sich von Anleihen trennen, weil steigende Preise die Zinsen "auffressen".
Der Goldpreis fällt zurück, nachdem der Dollar zugelegt hat. Ein fester Dollar verteuert Gold für Käufer aus anderen Währungsgebieten. Allerdings verhindern die schwindenden Zinserhöhungsängste größere Verluste, denn auch das zinslos gehaltene Gold wäre Verlierer steigender Zinsen. Die Feinunze sinkt um 0,2 Prozent auf 1.309 Dollar.
Die Erholung der Ölpreise kommt ebenfalls mit der Aufwertung des Dollar ins Stocken. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI legt noch leicht um 0,3 Prozent zu auf 68,63 Dollar. Brentöl hat jedoch alle Gewinne abgegeben und notiert kaum verändert bei 73,60 Dollar. Die Akteure am Ölmarkt spekulieren darauf, dass die USA das Atomabkommen mit Iran aufkündigen. Die Entscheidung darüber muss US-Präsident Trump bis zum 12. Mai fällen. Wenn das Abkommen aufgekündigt würde, so die Überlegung, würden neue Sanktionen gegen Teheran verhängt. In der Folge dürfte weniger iranisches Öl auf den Markt kommen.
Am Freitag veröffentlichte vor der Startglocke unter anderem das chinesische Internetunternehmen Alibaba Geschäftszahlen. Anders als die vorbörsliche Indikation vermuten ließ, gibt die Aktie 0,7 Prozent nach.
Schon am Donnerstag nach Börsenschluss hat Weightwatchers seinen Zahlenausweis vorgelegt. Sowohl Umsatz als auch Gewinn des Anbieters von Produkten zur Gewichtsreduktion lagen klar über den Schätzungen der Analysten. Zudem verzeichnete Weight Watchers am Ende des ersten Quartals die höchste jemals verzeichnete Kundenzahl. Und auch der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2018 konnte überzeugen. Die Aktie gewinnt 6,8 Prozent.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 23.862,35 -0,28 -67,80 -3,47
S&P-500 2.622,81 -0,26 -6,92 -1,90
Nasdaq-Comp. 7.081,77 -0,09 -6,38 2,58
Nasdaq-100 6.639,42 -0,06 -4,06 3,80
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,48 0,8 2,47 127,8
5 Jahre 2,76 -1,7 2,78 83,9
7 Jahre 2,88 -1,5 2,89 62,9
10 Jahre 2,93 -1,9 2,95 48,5
30 Jahre 3,11 -0,8 3,12 4,3
DEVISEN zuletzt +/- % Fr., 8:37 Uhr Do, 17.25 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1926 -0,51% 1,1972 1,1959 -0,7%
EUR/JPY 130,00 -0,67% 130,64 130,39 -3,9%
EUR/CHF 1,1942 -0,14% 1,1958 1,1945 +2,0%
EUR/GBP 0,8828 -0,03% 0,8827 1,1331 -0,7%
USD/JPY 109,06 -0,12% 109,13 109,02 -3,2%
GBP/USD 1,3509 -0,48% 1,3562 1,3551 -0,0%
Bitcoin
BTC/USD 9.691,72 +0,1% 9.627,49 9.432,42 -29,0%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 68,63 68,43 +0,3% 0,20 +14,3%
Brent/ICE 73,60 73,62 -0,0% -0,02 +12,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.309,30 1.312,14 -0,2% -2,84 +0,5%
Silber (Spot) 16,39 16,44 -0,3% -0,05 -3,2%
Platin (Spot) 899,80 905,50 -0,6% -5,70 -3,2%
Kupfer-Future 3,05 3,06 -0,4% -0,01 -8,1%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/raz
(END) Dow Jones Newswires
May 04, 2018 09:49 ET (13:49 GMT)
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