28.07.2017 15:40:45

MÄRKTE USA/Wall Street von Verlusten bei Technologiewerten belastet

   Von Barbara Kollmeyer

   NEW YORK (Dow Jones)--Ein bereits bekanntes Muster der vergangenen Wochen scheint an der Wall Street eine Neuauflage zu erleben. Nach einem Rekordhoch der Nasdaq drehte die technologielastige Börse am Vortag unversehens ins Minus. Damit scheint sich der volatile Handel der Technologiewerte zu wiederholen. Am Freitag deutet der Aktienterminmarkt auf eine etwas leichtere Eröffnung am breiten Kassamarkt hin, für die Nasdaq könnte es aber deutlicher gen Süden gehen. Am Vortag hatten die bislang am besten gelaufenen Technologiewerte ihren schwärzesten Tag seit drei Wochen. Das Schreckgespenst übertrieben hoher Bewertungen im Technologiesektor scheint wieder umzugehen, nachdem Facebook auf ein Allzeithoch geklettert waren. Befeuert werden die Sorgen zudem von Amazon, die vorbörslich um 3,6 Prozent nachgeben. Der Online-Händler verbuchte einen Gewinneinbruch um 77 Prozent im abgelaufenen Quartal und enttäuschte zudem mit den Ertragszielen.

   Belastet wird der Markt aber auch von der immer deutlicher zu Tage tretenden Handlungsunfähigkeit von US-Präsident Donald Trump. Dieser Umstand lasse eine baldige Steuerreform immer unwahrscheinlicher erscheinen, heißt es im Handel. Trump hat im Streit um die Gesundheitsreform erneut eine herbe Niederlage einstecken müssen. Der Senat lehnte es mit knapper Mehrheit ab, das Gesundheitssystem seines Vorgängers Barack Obama zumindest teilweise abzuschaffen. "Um es klar zu sagen, ohne die Stimuli und die Steuerreform können wir uns von Trumps Traum verabschieden. BIP-Wachstumsraten von 3 Prozent oder mehr, die er versprochen hatte, werden wohl so bald nicht das Tageslicht erblicken", sagt Marktanalyst Naeem Aslam von ThinkMarkets. Wie weit die US-Wirtschaft von Trumps Traum entfernt ist, können Anleger selbst überprüfen. Denn die US-Wirtschaft ist im zweiten Quartal um 2,6 Prozent gewachsen und damit etwas weniger als mit 2,7 Prozent vorhergesagt. Auch der Arbeitskostenindex lag leicht unter der Prognose.

   Auch am Devisenmarkt hinterlässt die politische Schlappe Trumps Spuren, der Euro steigt auf 1,1729 nach Wechselkursen klar unter der Marke von 1,17 Dollar am Vorabend. Das etwas unter den Erwartungen gebliebene US-Wachstum stützt die Gemeinschaftswährung dagegen nur kurz. Der Goldpreis legt mit einem Aufschlag von 0,5 Prozent auf 1.266 Dollar etwas deutlicher zu. Händler glauben zwar nicht an eine durch die BIP-Daten veränderte Geldpolitik in den USA, Anleger scheinen diesen Gedanken am Goldmarkt aber nicht ganz ausschließen zu wollen. Auch der schwache Dollar stützt den Goldpreis.

   Am Ölmarkt ziehen die Preise weiter an und steigen auf ein Zweimonatshoch. Laut Daten von RigData hat sich das Wachstum bei den aktiven Öl- und Gasförderanlagen in den USA deutlich verlangsamt. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 0,2 Prozent auf 49,17 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 0,6 Prozent auf 51,79 Dollar.

   Am Rentenmarkt ziehen die Notierungen mit den BIP-Daten etwas an, verlieren aber auf Tagessicht unverändert. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen legt einen halben Basispunkt auf 2,32 Prozent zu.

Goodyear schockt mit Gewinnwarnung Exxon Mobil verfehlt mit dem Gewinn die Analystenprognosen, die Titel sinken um 1,8 Prozent. Die Wettbewerberpapiere von Chevron geben indes nur 0,1 Prozent nach. Auch hier lag das Ergebnis unter der Markterwartungen.

   Der Reifenhersteller Goodyear Tire & Rubber Co sorgt mit einer Gewinnwarnung für Verunsicherung. Nach einem Gewinnrückgang um 27 Prozent im zweiten Quartal traut sich der Konzern auch im Gesamtjahr weniger zu als bisher. Die Aktie bricht vorbörslich um 8,7 Prozent ein. Merck & Co ziehen dagegen um 0,5 Prozent an. Der Pharmakonzern hat im zweiten Quartal den Umsatz leicht und den Gewinn deutlich gesteigert und dabei die Erwartungen übertroffen. Positiv werden auch Geschäftszahlen und Ausblick von Intel aufgenommen, deren Aktie um 1,2 Prozent zulegt.

   Die Fluggesellschaft American Airlines hat dank eines Anstiegs der Passagierzahlen und einer besseren Auslastung ihren Umsatz im zweiten Quartal um 7,2 Prozent gesteigert. Allerdings stiegen die Kosten überproportional, so dass die Fluglinie einen geringeren operativen Gewinn erzielte. Die Papiere ermäßigen sich um 1,0 Prozent. Der Spielehersteller Electronic Arts übertraf zwar im ersten Geschäftsquartal die Konsensschätzungen, der Umsatzausblick für das zweite lag aber unter den Erwartungen, was die Aktie um 3,1 Prozent drückt.

   Die Aktie des Online-Reiseportals Expedia verbucht ein Plus von 0,8 Prozent. Zwar hatte der bereinigte Gewinn je Aktie unter der Analystenschätzung gelegen, doch beeindruckte der deutlich gestiegene operative Gewinn. Spielzeughersteller Mattel ist im zweiten Quartal überraschend tief in die roten Zahlen gerutscht. Auch der Umsatz enttäuscht. Für die Aktie geht es um 5,2 Prozent nach unten. Starbucks stürzen um 6,9 Prozent ab. Die Kaffeehauskette will alle ihre Teavaa-Niederlassungen schließen, Geschäftszahlen und Ausblick stoßen dagegen durchaus auf Wohlwollen.

=== US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,36 0,0 1,36 16,1 5 Jahre 1,86 1,2 1,85 -6,2 7 Jahre 2,13 1,3 2,12 -11,5 10 Jahre 2,32 0,7 2,31 -12,6 30 Jahre 2,93 0,9 2,92 -13,8

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7.40 Uhr Do, 17.32 Uhr % YTD EUR/USD 1,1719 +0,21% 1,1694 1,1663 +11,4% EUR/JPY 130,21 +0,34% 129,77 130,21 +5,9% EUR/CHF 1,1342 +0,06% 1,1335 1,1255 +5,9% EUR/GBP 0,8958 +0,22% 0,8939 1,1214 +5,1% USD/JPY 111,11 +0,12% 110,98 111,61 -5,0% GBP/USD 1,3081 -0,02% 1,3083 1,3078 +6,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,19 49,04 +0,3% 0,15 -13,7% Brent/ICE 51,80 51,49 +0,6% 0,31 -11,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.263,51 1.259,00 +0,4% +4,51 +9,7% Silber (Spot) 16,66 16,58 +0,5% +0,08 +4,6% Platin (Spot) 929,85 923,00 +0,7% +6,85 +2,9% Kupfer-Future 2,87 2,88 -0,2% -0,00 +13,9% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/flf/mgo

   (END) Dow Jones Newswires

   July 28, 2017 09:10 ET (13:10 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 10 AM EDT 07-28-17

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