13.03.2017 14:36:43

MÄRKTE USA/Wall Street zwischen Fed und Niederlande-Wahl

   NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street steht zu Beginn der neuen Woche unter dem Eindruck der anrollenden Zinserhöhung in den USA und den niederländischen Parlamentswahlen. Beide Ereignisse finden am Mittwoch statt. Dass die US-Notenbank die Leitzinsen um 25 Basispunkte anheben wird, preisen die Märkte mit einer Wahrscheinlichkeit von über 90 Prozent ein. Doch laut Händlern werten Anleger dies nicht als Schreckgespenst, sondern als Beleg für eine brummende Konjunktur. Denn der Konjunkturoptimismus hatte zuletzt mit weitgehend überzeugenden Daten Fahrt aufgenommen. Auch die Europäische Zentralbank hatte sich jüngst optimistischer zur Wirtschaftsentwicklung in der Eurozone geäußert.

   Sorge bereit dagegen die Wahl in den Niederlanden, wo sich die Rechtspopulisten anschicken, die stärkste Fraktion zu stellen. Auch der nahende Brexit-Antrag der Briten schürt die Verunsicherung, was tendenziell gegen den Aktienmarkt spricht. Daher halten sich positive und negative Einflüsse in etwa die Waage. Vorbörslich suggeriert der Aktienterminmarkt einen wenig veränderten Handelsbeginn am Kassamarkt.

Ölpreise bleiben schwach "Ich fürchte, das Tempo der Rally, die wir beobachten konnten, ist nicht sehr nachhaltig", sagt Investmentstratege Joseph Tanious von Bessemer Trust. Das Engagement von Hedgefonds am Aktienmarkt ist jüngst auf Rekordniveau geklettert, wie entsprechende Daten zeigen. Daher könne ein Stimmungsumschwung schnell zum Ausstieg dieser spekulativen Anleger führen, heißt es im Handel. Andererseits sind offene Leerverkaufspositionen und damit Wetten auf sinkende Kurse bei Aktien, börsennotierten Fonds und Aktienterminkontrakten auf das tiefste Niveau seit zehn Jahren gefallen.

   Steigende Besorgnis liefert auch der Blick auf die Ölpreise. Diese fallen nach ihrem jüngsten Einbruch weiter, von Erholung kann keine Rede sein. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um weitere 0,4 Prozent auf 48,28 US-Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 0,4 Prozent auf 51,18 Dollar. Es zeige sich immer deutlicher, dass die steigende Förderung in den USA, die Versuche anderer Ölproduzenten auf eine Verringerung der Ölschwemme, zunichte mache, heißt es im Handel. Zuletzt waren selbst aus der US-Schieferölindustrie mahnende Stimmen laut geworden, dass zuviel gefördert werde. Die Anzahl der aktiven Förderanlagen in den USA war in der Vorwoche erneut gestiegen.

   Am Devisenmarkt stagniert der Dollar nach seiner Abwertung im Zuge schwacher Lohnzuwächse in den USA zum Wochenschluss. Der Euro geht bei 1,0670 Dollar um und damit auf dem Stand vom Freitagabend. Mit über 1,07 Dollar notierte der Euro im Tageshoch auf dem höchsten Stand seit vier Wochen. Der Goldpreis dreht derweil ins Minus und verliert trotz Dollarschwäche 0,2 Prozent auf 1.203 Dollar je Feinunze. Die Aussicht auf eine US-Zinserhöhung in der laufenden Woche schaffe wenig Anreize für Goldkäufe, so Beobachter. Am US-Rentenmarkt verharren die Notierungen weitgehend auf dem Niveau des Wochenschlusses: Der moderate Anstieg der Löhne lindere etwas die Sorge vor rasch steigenden Zinsen, die schon in Umlauf befindliche Schuldtitel unattraktiv machten, heißt es. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt um einen Basispunkt auf 2,59 Prozent.

Indexänderung schafft Bewegung Unter den Einzelaktien zeigen sich Wal-Mart vorbörslich unverändert. Der Einzelhandelsriese möbelt sein Brasilien-Geschäft auf und investiert rund 320 Millionen US-Dollar in den fünftgrößten Markt der Welt. Änderungen in der Zusammensetzung des marktbreiten S&P-500 bewegen dagegen die Kurse. Der Kurs von Advanced Micro Devices (AMD), die neu in den Index aufgenommen werden, steigt um 4,2 Prozent. Die beiden anderen Aufsteiger Raymond James Financial und Alexandria Real Estate rücken um 0,6 und 1,0 Prozent vor. Den Aufsteigern weichen müssen Urban Outfitters, First Solar und Frontier Communications. Während sich Urban Outfitters gut behaupten, geben First Solar und Frontier Communications 1,5 bzw. 4,5 Prozent nach. Alle Indexänderungen werden am Montag vor Handelsbeginn wirksam. === DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Fr, 17.50 EUR/USD 1,0665 -0,1% 1,0679 1,0673 EUR/JPY 122,38 -0,2% 122,68 122,77 EUR/CHF 1,0758 -0,3% 1,0789 1,0780 GBP/EUR 1,1455 +0,0% 1,1389 1,1394 USD/JPY 114,75 -0,1% 114,88 114,99 GBP/USD 1,2219 +0,5% 1,2164 1,2163 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   March 13, 2017 09:06 ET (13:06 GMT)

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