20.07.2017 22:28:45

MÄRKTE USA/Wenig verändert - Dollar sackt gegen Euro ab

   NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat sich am Donnerstag innerhalb einer engen Spanne wechselhaft gezeigt und wenig verändert geschlossen. Gleich zu Beginn kletterten der S&P-500 wie der Nasdaq-Composite auf neue Rokordstände, später fielen die Indizes wieder zurück. Eine insgesamt gut laufende Berichtssaison stand gegen einzelne Enttäuschungen, aber auch gegen die Sorge, dass die Aktienbewertungen zu hoch sein könnten. Laut M.M.Warburg haben 78 Prozent der bisher 80 Berichtsunternehmen aus dem S&P-500 die Gewinnerwartungen übertroffen und 75 Prozent die Umsatzerwartungen.

   Der Dow-Jones-Index verlor 0,1 Prozent auf 21.612 Punkte. Der S&P-500 tendierte unverändert, der Nasdaq-Composite rückte um 0,1 Prozent vor. Das Volumen stieg auf 752 (Mittwoch: 710) Millionen Aktien. Dabei kamen auf die 1.484 (2.195) Kursgewinner 1.446 (764) -verlierer. Unverändert gingen 146 (123) Titel aus der Sitzung.

   Die Musik spielte vor allem am Devisenmarkt. Mit der Pressekonferenz von EZB-Präsident Mario Draghi sackte der Dollar gegen den Euro massiv ab. Auch wenn Draghi wenig Neues sagte, klang er vielen doch nicht taubenhaft genug, um den Euro unten zu halten. Im Gegenteil, die Gemeinschaftswährung eroberte binnen kurzem die Marke von 1,15 zurück und stieg anschließend noch über 1,16 Dollar. Draghi hatte festgestellt, dass das Wirtschaftswachstum an Schwung gewinne und breiter werde. Aber auch technische Faktoren trieben Teilnehmern zufolge den Euro, der schließlich bei 1,1624 Dollar notierte, der höchste Stand seit August 2015.

   Die Bank of Japan (BoJ) hatte das Ergebnis ihrer Sitzung schon in den frühen Morgenstunden mitteleuropäischer Zeit veröffentlicht. Die BoJ hat ihre Inflationsprognose gesenkt und wird daher wohl vorerst an ihrer ultralockeren Geldpolitik festhalten. An den Finanzmärkten zeigten die BoJ-Aussagen kaum Wirkung. Nur die japanische Währung Yen gab zum US-Dollar etwas nach, erholte sich aber später wieder.

   An Konjunkturdaten wurden vor Handelsbeginn die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus der Vorwoche und der Philadelphia-Fed-Index für Juli veröffentlicht. Die Zahl der Erstanträge ging überraschend deutlich zurück, während der Philly-Fed-Index etwas stärker als erwartet zurückging. Kurz nach Handelsbeginn folgte der Index der Frühindikatoren, der etwas stärker zulegte als erwartet.

T-Mobile trotz guter Zahlen schwach Von den am Mittwoch nach Börsenschluss veröffentlichten US-Unternehmenszahlen hatten die von T-Mobile US zunächst überzeugt, doch dann rutschte die Aktie 1,4 Prozent ins Minus. Dabei hat das Unternehmen den Gewinn im zweiten Quartal mehr als verdoppelt und seine Wachstumsziele erhöht. Gerade die sehr guten Zahlen animierten aber einige Teilnehmer zu Verkäufen. Denn das gut aufgestellte Unternehmen ist nun möglicherweise nicht mehr auf ein Zusammengehen mit anderen, etwa Sprint, angewiesen. Im vergangenen Jahr hatte aber die Fantasie auf eine solche Fusion die Aktie nach oben getrieben.

   QUALCOMM fielen um 4,9 Prozent. Der Chiphersteller hat im dritten Geschäftsquartal wegen eines Rechtsstreits mit Apple einen Gewinneinbruch erlitten. Zwar lag das Ergebnis im Rahmen der Erwartungen, jedoch enttäuschte der zurückhaltende Ausblick, der ebenfalls durch den Streit mit dem iPhone-Konzern und seinen Zulieferern geprägt ist.

   Mit Enttäuschung wurden auch die Zahlen von American Express aufgenommen. Die Aktie sank um 0,7 Prozent. Für die Alcoa-Aktie ging es um 0,6 Prozent nach oben. Der Aluminiumkonzern hat im zweiten Quartal wie schon im Auftaktvierteljahr einen Gewinn geschrieben und deutlich mehr umgesetzt als im Vorjahreszeitraum.

   Abbott Labs hat seine Ziele für das laufende Jahr angehoben, nachdem das bereinigte Quartalsergebnis je Aktie mit 62 Cent um 1 Cent über dem oberen Ende der eigenen Prognosespanne gelegen hatte. Die Aktie des Pharmakonzerns gewann 2,9 Prozent.

   Philip Morris verloren 1,4 Prozent. Der Zigarettenhersteller hat im zweiten Quartal zwar mehr umgesetzt, der Gewinn je Aktie ging jedoch leicht zurück. Für das laufende Jahr ist der Konzern nun pessimistischer und senkte seine Prognose. Eine Kaufempfehlung von Morgan Stanley verhalf Nike zu einem Plus von 2,3 Prozent.

   Die Aktie von Sears sprang um 10,6 Prozent nach oben, nachdem das Unternehmen eine Zusammenarbeit mit Amazon angekündigt hat. Haushaltsgeräte der Marke Kenmore sollen künftig über den Online-Händler vertrieben werden.

   Zugleich sackten Home Depot um 4,1 Prozent ab und sind damit schwächster Wert im Dow. Teilnehmer rätselten etwas über die Kursbewegung, vermuteten aber, sie könne mit der Kooperation Sears-Amazon zu tun haben. Diese könne als direkte Herausforderung an Home Depot und andere Verkaufsketten gesehen werden, die vergleichbare Produkte anbieten.

Hohe US-Fördermenge bremst Ölpreis Nachdem die Ölpreise am Mittwoch kräftig zugelegt hatten, ging es nun nach unten. Der Preis für ein Barrel Leichtöl der US-Sorte WTI fiel um 0,7 Prozent auf 46,79 Dollar. Die Preise hatten am Vortag von den überraschend deutlich gesunkenen US-Ölvorräten profitiert, doch rückte nun laut Händlern wieder stärker die Tatsache ins Bewusstsein der Akteure, dass in den USA nach wie vor sehr viel Öl gefördert wird und ein Abbau des Überangebots damit in weiter Ferne liegt.

   Der Goldpreis stieg mit dem zum Euro nachgebenden Dollar um 0,2 Prozent auf 1.244 Dollar je Feinunze. Daneben stützten auch Meldungen, wonach der mit den Russland-Beziehungen des US-Präsidenten beschäftigte Sonderermittler nun auch die Geschäftsverbindungen Trumps unter die Lupe nimmt. Am Anleihemarkt legten die Kurse leicht zu. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen fiel im Gegenzug um 1 Basispunkt auf 2,26 Prozent. Teilnehmer verwiesen auf Andeutungen von EZB-Präsident Mario Draghi, wonach das Anleihen-Kaufprogramm zeitlich gestreckt werden könnte.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 21.611,78 -0,13 -28,97 9,36 S&P-500 2.473,45 -0,02 -0,38 10,48 Nasdaq-Comp. 6.390,00 0,08 4,96 18,70 Nasdaq-100 5.921,22 0,09 5,06 21,75

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,36 0,0 1,36 15,4 5 Jahre 1,82 -0,3 1,82 -10,3 7 Jahre 2,08 -0,5 2,08 -16,9 10 Jahre 2,26 -1,0 2,27 -18,4 30 Jahre 2,83 -2,1 2,85 -23,6

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.26 Uhr Mi, 17.25 Uhr % YTD EUR/USD 1,1624 +0,93% 1,1517 1,1526 +10,5% EUR/JPY 130,14 +0,76% 129,15 128,72 +5,9% EUR/CHF 1,1063 +0,58% 1,0999 1,0995 +3,3% EUR/GBP 0,8964 +1,35% 0,8844 1,1311 +5,2% USD/JPY 111,95 -0,17% 112,14 111,69 -4,2% GBP/USD 1,2969 -0,41% 1,3022 1,3037 +5,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,73 47,12 -0,8% -0,39 -17,9% Brent/ICE 49,27 49,7 -0,9% -0,43 -16,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.243,81 1.240,80 +0,2% +3,01 +8,0% Silber (Spot) 16,31 16,27 +0,3% +0,04 +2,4% Platin (Spot) 927,25 921,00 +0,7% +6,25 +2,6% Kupfer-Future 2,72 2,71 +0,2% +0,01 +7,7% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/raz

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   July 20, 2017 16:11 ET (20:11 GMT)

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