16.07.2019 14:49:46

MÄRKTE USA/Zurückhaltung trotz guter Bankenzahlen

NEW YORK (Dow Jones)--Wie schon am Vortag deutet sich am Dienstag eine kaum veränderte Eröffnung an der Wall Street an. Nachdem alle großen Indizes am Montag neue Rekordmarken erreicht haben, treten die Futures nun auf der Stelle. Anleger dürften die zahlreichen Konjunkturdaten abwarten, die am Dienstag veröffentlicht werden.

Mit Goldman Sachs, JP Morgan und Wells Fargo haben vor Handelsbeginn drei Banken-Schwergewichte Quartalszahlen vorgelegt. Alle drei haben mehr verdient als erwartet, gleichwohl fallen die Kursreaktionen unterschiedlich aus. Die Aktien von JP Morgan sinken um 1,6 Prozent. Ähnlich wie der Zahlenausweis der Citigroup am Montag zeichnete sich der Quartalsbericht durch ein starkes Privatkundengeschäft und ein schwächeres Investmentbanking aus.

Goldman legen um 0,9 Prozent zu. Hier dürfte wohl die Anhebung der Quartalsdividende um 47 Prozent stützen. Der Kurs von Wells Fargo zeigt sich nach den Zahlen knapp behauptet.

Über den US-Banken hängt das Damoklesschwert niedriger und demnächst wohl noch weiter sinkender Zinsen. Die Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell vor dem US-Kongress in der vergangenen Woche und das Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung haben am Markt die Überzeugung gefestigt, dass die Notenbank noch in diesem Monat die Zinsen senken wird.

An Konjunkturdaten wurden vor Börsenbeginn Juni-Daten zu Einzelhandelsumsatz sowie Import- und Exportpreisen veröffentlicht. Der viel beachtete Einzelhandelsumsatz stieg im vergangenen Monat stärker als erwartet. Die Importpreise gingen etwas stärker zurück als prognostiziert. Später folgen noch die Juni-Daten zu Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung und die Lagerbestände aus dem Mai.

ZEW bremst Euro - Brexit-Angst drückt Pfund

Am Devisenmarkt kommt der Euro zum Dollar etwas zurück, belastet unter anderem von dem schwächeren ZEW-Index für Juli. Mit den starken US-Einzelhandelsumsätzen kommt zusätzlich etwas Druck auf. "Durch die Datenveröffentlichung werden die Spekulationen auf eine EZB-Zinssenkung Ende dieses Monats tendenziell verstärkt", heißt es von der Helaba zum ZEW. Mehrere Banken rechnen nun schon mit zwei Zinssenkungen a 10 Basispunkten im EZB-Einlagensatz in diesem Jahr. Die Gemeinschaftswährung fällt auf rund 1,1220 Dollar von Kursen um 1,1260 am Morgen.

Noch stärker unter Druck steht das britische Pfund. Die jüngste Debatte zwischen den beiden Top-Bewerbern um das Amt des Premierministers habe die Angst vor einem abrupten Brexit befeuert, sagen Devisenhändler. Sowohl Boris Johnson als auch Jeremy Hunt hatten gesagt, dass sie die sogenannte Backstop-Regelung für die Grenze zwischen der Republik Irland und Nordirland nicht akzeptieren würden, die zuvor mit der Europäischen Union ausgehandelt worden war. Mit dieser Haltung dürften sie bei den europäischen Regierungschefs auf Widerstand stoßen und ein Ausscheiden Großbritanniens aus der EU ohne Vertrag riskieren.

Die Ölpreise tendieren wenig verändert, nachdem der Sturm Barry den Golf von Mexiko am Montag passiert hat, ohne viel Schaden anzurichten. Barry hatte nur kurze Zeit den Status eines Hurrikans genossen. Die Degradierung zum gewöhnlichen Sturm in Verbindung mit der noch immer hohen Ölförderung in den USA bremsten die Preise, so die Analysten der London Capital Group. Das Barrel US-Rohöl der Sorte WTI kostet 59,66 Dollar und damit 0,1 Prozent mehr als am Montag. Brentöl notiert kaum verändert bei 66,46 Dollar.

Knapp behauptet zeigt sich der Goldpreis. Die Feinunze ermäßigt sich um 0,2 Prozent auf 1.411 Dollar. Der Aufwärtstrend des Edelmetalls sei intakt, trotz der jüngsten Rekorde an den Aktienmärkten, sagen Marktteilnehmer. Edward Moya, Senior Market Analyst bei Oanda, sieht den kurzfristigen Widerstand des Goldpreises bei 1.500 Dollar. Das zinslos gehaltene Gold dürfte von den voraussichtlich weiter sinkenden Zinsen profitieren.

Am Anleihemarkt geben die Notierungen nach den Einzelhandelsdaten nach. Die Zehnjahresrendite steigt um 2 Basispunkte auf 2,11 Prozent.

Johnson & Johnson überzeugt mit höherer Umsatzprognose

Außer den drei Großbanken hat Johnson & Johnson über den Verlauf des zweiten Quartals berichtet. Der Konsumgüterkonzern meldete ein kräftiges Gewinnplus und hob sein Umsatzziel leicht an. Die Aktie legt im vorbörslichen Handel daraufhin um 0,5 Prozent zu.

Mit einem Minus von 7,4 Prozent reagiert die Aktie von Domino's Pizza auf die Zahlen der Pizzakette. Der Umsatz lag im zweiten Quartal unter den Erwartungen.

Kochboxenversender Blue Apron erweitert sein Angebot mit den fleischlosen Produkten von Beyond Meat. Das wird mit einem Kursplus von 7,7 Prozent honoriert. Beyond Meat liegen 0,9 Prozent im Plus.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,86 2,9 1,83 65,6

5 Jahre 1,87 3,0 1,84 -5,0

7 Jahre 1,99 2,7 1,96 -25,9

10 Jahre 2,11 2,0 2,09 -33,4

30 Jahre 2,62 1,3 2,61 -44,4

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7:48 Uhr Mo, 17.20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1217 -0,40% 1,1260 1,1257 -2,2%

EUR/JPY 121,30 -0,15% 121,61 121,53 -3,5%

EUR/CHF 1,1080 -0,01% 1,1092 1,1085 -1,6%

EUR/GBP 0,9028 +0,34% 0,8999 0,8995 +0,3%

USD/JPY 108,14 +0,24% 107,99 107,94 -1,4%

GBP/USD 1,2424 -0,73% 1,2514 1,2515 -2,7%

Bitcoin

BTC/USD 10.620,75 -1,21% 10.764,75 10.486,25 +185,6%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 59,66 59,58 +0,1% 0,08 +25,3%

Brent/ICE 66,46 66,48 -0,0% -0,02 +20,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.410,89 1.414,00 -0,2% -3,12 +10,0%

Silber (Spot) 15,39 15,39 -0,0% -0,00 -0,7%

Platin (Spot) 844,96 844,50 +0,1% +0,46 +6,1%

Kupfer-Future 2,71 2,71 +0,1% +0,00 +2,6%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln/flf/smh

(END) Dow Jones Newswires

July 16, 2019 08:50 ET (12:50 GMT)

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Beyond Meat 3,87 1,28% Beyond Meat
Domino's Pizza Inc. 441,35 -1,56% Domino's Pizza Inc.
Goldman Sachs 599,90 -2,20% Goldman Sachs
Johnson & Johnson 155,26 2,29% Johnson & Johnson
JPMorgan Chase & Co. 252,40 -0,65% JPMorgan Chase & Co.
Wells Fargo & Co. 74,29 -1,04% Wells Fargo & Co.