17.02.2023 12:16:43

MARKT USA/Zinsängste dürften Aktien weiter belasten

Zinsängste dürften die US-Börsen am Freitag weiter nach unten schicken. Dazu steht in den USA ein langes Feiertagswochenende an, für viele Anleger ein weiterer Grund, sich zurückzuhalten. Am Montag ruht der Handel an der Wall Street wegen des Präsidentengedenktags "Washington's Birthday". Die Futures auf die großen Aktienindizes deuten eine leichtere Eröffnung am Kassamarkt an.

Am Donnerstag hatten die Kurse kräftig nachgegeben, nachdem überraschend deutlich gestiegene Erzeugerpreise und falkenhafte Äußerungen von US-Notenbankern Erwartungen befeuert hatten, dass die Federal Reserve die Zinsen stärker als bislang angenommen erhöhen wird. An den Finanzmärkten wird die Wahrscheinlichkeit eines Zinsschritts um 50 statt 25 Basispunkten im März mit 21 Prozent eingepreist, vor einer Woche waren es nur 9 Prozent. Auch die Volkswirte von Goldman Sachs haben ihre Zinsprognosen erhöht. Sie rechnen nun mit einer Anhebung um je 25 Basispunkte im März, Mai und Juni.

Ian Williams, Stratege beim britischen Broker Peel Hunt, sieht die Sache gelassener. Die Erzeugerpreise seien durch ungünstige Wettereinflüsse verzerrt gewesen, und die falkenhafte Kommentare seien von zwei Fed-Vertretern gekommen, die derzeit nicht stimmberechtigt im Offenmarktausschuss der Notenbank seien, merkt er an.

Am Freitag werden mit dem Präsidenten der Federal Reserve Bank von Richmond, Tom Barkin, und Fed-Gouverneurin Michelle Bowman zwei weitere Vertreter der US-Notenbank auftreten. An Konjunkturdaten werden die Import- und Exportpreise sowie der Index der Frühindikatoren veröffentlicht, jeweils aus dem Januar.

Auf Unternehmensseite hat Applied Materials (vorbörslich +1,2%) solide Geschäftszahlen vorgelegt, das gerade angelaufene Geschäftsjahr 2023 jedoch als "herausfordernd" bezeichnet. Doordash (+6,3%) hat auf bereinigter Basis mehr verdient als erwartet und nach eigenen Angaben das beste Quartal der Unternehmensgeschichte verzeichnet.

Moderna fallen um 6,5 Prozent. Ein Grippeimpfstoffkandidat des Unternehmens hat in einer klinischen Studie nicht durchgängig überzeugt.

Tesla (-0,9%) stehen neben einer Rückrufaktion Klagen von ehemaligen Mitarbeitern ins Haus. Diese wurden entlassen, weil sie eine gewerkschaftliche Vertretung in dem Unternehmen gründen wollten.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln/ros

(END) Dow Jones Newswires

February 17, 2023 06:17 ET (11:17 GMT)

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