26.09.2006 17:02:00
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MVV Energie: Shared-Services-Gesellschaften senken Kosten in der Gruppe
Nachdem die Aufsichtsräte der Stadtwerke Kiel und Ingolstadt in der letzten Woche und der Aufsichtsrat der MVV Energie am heutigen Dienstag die notwendigen Verträge beschlossen haben, haben nun alle zuständigen Gremien des größten deutschen Stadtwerke-Konzerns dem Vorschlag des Vorstandes der MVV Energie zur Gründung von insgesamt fünf so genannten Shared-Services-Gesellschaften zugestimmt. Am Markt treten die Gesellschaften unter der gemeinsamen Dachmarke "24/7" auf, die für einen 24stündigen Service an sieben Tagen in der Woche steht und damit ihren Dienstleistungscharakter unterstreicht.
Nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden der Unternehmensgruppe, Dr. Rudolf Schulten, wird damit die Zusammenarbeit des Mannheimer Mutterhauses und der Beteiligungen Stadtwerke Kiel AG und Energieversorgung Offenbach AG sowie der Stadtwerke Ingolstadt und Solingen in den Bereichen Netze, Informationstechnologie, Abrechnung, Zähler- und Messwesen sowie Energiehandel auf eine völlig neue Grundlage gestellt: "Zum einen erfüllen wir damit im Bereich der Netze die neuen gesetzlichen Vorschriften, zum anderen eröffnen sich uns Synergiepotenziale in Höhe von rund 12 Mio. Euro pro Jahr; damit stärken wir unseren Konzern im Wettbewerb."
An der Abrechnungs- und Kundenbetreuungsgesellschaft "24/7 United Billing GmbH", die seit dem Beteiligungserwerb der MVV Energie an der Energieversorgung Offenbach (EVO) im Jahr 2001 ihren Sitz als KSG GmbH in Offenbach hat, wird die EVO künftig 70 Prozent der Anteile halten. Zusätzlich werden die Stadtwerke Kiel mit 30 Prozent beteiligt, der Sitz der Gesellschaft bleibt in Offenbach. Mit der gemeinsamen Gesellschaft wird eine leistungsstarke Einheit geschaffen, die über eine Million Kundenverträge abrechnet. Mit ihren wettbewerbsfähigen Preisen konnte sich die Gesellschaft bereits heute auf dem künftig hart umkämpften Abrechnungsmarkt erfolgreich positionieren.
Ähnlich ist die Situation im Zähler- und Messwesen. Hieran beteiligt sich neben der MVV Energie mit 49 Prozent die Energieversorgung Offenbach mit 51 Prozent. Sitz der Gesellschaft "24/7 Metering GmbH" ist ebenfalls Offenbach. Mit der gemeinsamen Gesellschaft bereiten sich die beiden Unternehmen auf den anstehenden Wettbewerbsdruck externer Anbieter vor, die auf den Markt drängen werden.
Mit der gemeinsamen Netzgesellschaft "24/7 Netze GmbH" von MVV Energie (70 Prozent) und Energieversorgung Offenbach (30 Prozent) mit Sitz in Mannheim erfüllen die Unternehmen nicht nur neue gesetzliche Vorschriften aus dem Unbundling. Gleichzeitig entsteht damit auch eine gemeinsame Plattform für den aufgrund der Regulierung anstehenden Ausbau der regionalen Zusammenarbeit. Gerade im Rhein-Main-Neckar-Raum sehen die Unternehmen hierfür sehr viel Potenzial.
Die Informationsverarbeitung wird künftig in einer gemeinsamen Tochtergesellschaft "24/7 IT-Services GmbH" von MVV Energie und Stadtwerken Kiel zusammengeführt. Die beiden Mutterhäuser halten dabei jeweils 50 Prozent der Anteile an der IT-Tochter mit Sitz in Kiel. Ziele dabei sind die Realisierung von Kosteneinsparungen, aber auch Qualitätsverbesserungen und eine höhere Ressourcenauslastung.
An der Energiehandels-Gesellschaft "24/7 Trading GmbH", die ihren Sitz in Mannheim haben wird, beteiligen sich neben der MVV Energie (51 Prozent), den Stadtwerken Kiel (25,1 Prozent) und der Energieversorgung Offenbach (12,5 Prozent) auch die Stadtwerke Solingen (5 Prozent) und die Stadtwerke Ingolstadt (2,5 Prozent). Die MVV Energie hält zudem noch die verbleibenden 3,9 Prozent treuhänderisch, um noch weiteren interessierten Energieunternehmen den Weg zum Einstieg in die Gesellschaft zu ermöglichen. Die Gesellschaft bündelt die im Konzern vorhandenen Handelskompetenzen und gewährleistet einen einheitlichen Marktauftritt gegenüber dem Großhandelsmarkt für Strom und Gas.
Zugestimmt hat der Aufsichtsrat der MVV Energie auch den bereits angekündigten Anpassungen der Energiepreisen in Mannheim. Nachdem das Unternehmen seine Preise im abgelaufenen Geschäftsjahr im Gegensatz zu anderen Energieunternehmen in Deutschland trotz gestiegener Bezugskosten konstant gehalten und sich dadurch im Branchenvergleich ins Preismittelfeld verbessert hatte, kommt das Unternehmen nun auch nicht mehr an einer Preiserhöhung um durchschnittlich 5 Prozent vorbei. Das Unternehmen plane für die nächsten zwölf Monate jedoch keine weitere Preiserhöhung.
Die Aktie von MVV Energie verliert aktuell 0,83 Prozent auf 21,56 Euro. (26.09.2006/ac/n/nw)
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