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18.01.2013 22:14:00

Nabucco - Verträge für Shah-Deniz-Kooperation unterzeichnet

Die Anteilseigner der geplanten "Nabucco"-Gaspipeline haben am Freitag in Wien Verträge über eine Kooperation mit den Shah-Deniz-Gasfeld-Partnern sowie Aktien-Optionen für diese Gaspartner unterzeichnet. Das sei "ein wichtiger Meilenstein" zur Entwicklung der "Nabucco West", die von der bulgarisch-türkischen Grenze nach Mitteleuropa führen soll, wurde erklärt. Die Shah-Deniz-Konsorten Socar, BP, Statoil und Total verfügen über eine 50-prozentige Aktienoption an der Nabucco-Gesellschaft, die nach einer positiven Entscheidung dieser Gruppe für die "Nabucco West" gewährt werden soll.

Der "wichtige Durchbruch" vom Freitag in Wien - dem vorige Woche eine weitgehende Einigung zwischen Nabucco-Eignern und Shah-Deniz-Konsorten in Sofia vorausgegangen war - sei auch "ein klares Zeichen für die Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit von Nabucco West, die auf den wachsenden Märkten von Südosteuropa und Mitteleuropa vielversprechende Geschäftsgelegenheiten bietet", sagte Reinhard Mitschek, Geschäftsführer der Nabucco Gas Pipeline International GmbH (NIC), am Abend in einer Aussendung.

Ab 2018 sollen über diese Leitung jährlich rund 10 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus Aserbaidschan in die EU-Staaten transportiert werden, hatte es zuletzt geheißen. Europa will sich mit diesem Gas unabhängiger von russischem Erdgas machen. Das Shah-Deniz-Konsortium erschließt dort ein riesiges Gasfeld. Enden soll die Nabucco West beim Gasknotenpunkt Baumgarten im östlichen Niederösterreich.

Voraussetzung für den Einstieg der Shah-Deniz-Konsorten sei aber, dass die Nabucco West den Zuschlag für den Transport von Gas aus Aserbaidschan ab der türkisch-bulgarischen Grenze nach Mitteleuropa erhalte, hatten die Nabucco-Gesellschaft und das Shah-Deniz-Konsortium vorige Woche nach dem Treffen in Sofia erklärt. Diese Entscheidung soll bis spätestens Ende Juni 2013 fallen. Neben der Nabucco West ist noch die Transadria-Pipeline (TAP) im Rennen um das Gas aus aserbaidschanischen Quellen. Auch dort hat sich das Gasquellen-Konsortium einen Einstieg für den Fall des Zuschlags gesichert.

Die diesen Freitag in Wien unterzeichneten Verträge sehen neben einer engen Zusammenarbeit zur Abstimmung von Zeitplan und Projektentwicklung für Nabucco West und Shah Deniz II sowie die 50-prozentige Aktienoption auch "die gemeinsame Finanzierung der weiteren Entwicklung von Nabucco West bis hin zur Auswahlentscheidung der europäischen Pipeline von Shah Deniz" vor, wie es heißt. Wie sich die Anteile an der Nabucco-Gesellschaft im Detail ändern werden, könne man noch nicht sagen, hieß es schon vorige Woche nach der Einigung in Sofia seitens der OMV.

Derzeit sind an der Nabucco-Projektgesellschaft NIC mit je 17,3776 Prozent der österreichische Mineralölkonzern OMV, die türkische Botas, die Bulgarian Energy Holding (BEH) und die rumänische Transgaz sowie die deutsche RWE beteiligt. Allerdings verhandelt der deutsche Konzern schon länger mit der OMV über einen Ausstieg aus dem Nabucco-Projekt - die MOL-Tochter FGSZ ist dagegen auf 13,1122 Prozent zurückgefallen, weil sie an Kapitalerhöhungen nicht teilgenommen hatte, geht aus dem Firmen-Compass hervor.

(Schluss) sp/hf

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