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Zeitenwende 12.01.2013 03:00:00

Neue Ära bei SAP: Datenanalyse per Knopfdruck

von Thomas Schmidtutz, Euro am Sonntag

Das kündigte SAP jüngst auf einer Pressekonferenz in Frankfurt an. Bei SAP Business Suite powered by HANA liegen praktisch alle Daten in riesigen Arbeitsspeichern. Die neue In-Memory-Computing Plattform erlaube praktisch auf Knopfdruck einen Überblick über sämtliche Daten wie Vertriebspipeline oder Finanzkennzahlen, sagte der für Service und Support zuständige SAP-Vorstand Gerd Oswald im Vorfeld der Veranstaltung der Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag.

So werde man künftig etwa im Support früher als bislang in der Lage sein, mögliche Probleme zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Zudem will der Konzern den Jahresabschluss künftig früher vorlegen. In den vergangenen Jahren hatte das Unternehmen die Eckzahlen traditionell in der dritten Januarwoche vorgelegt. „Das wollen wir künftig eine Woche schneller schaffen“, sagte Finanzvorstand Werner Brandt.

Mit dem Projekt SAP HANA steht der Konzern vor einer Zeitenwende. Die aktuelle Plattform SAP Business Suite geht im Kern auf das 2003 eingeführte R/3 zurück. Die Business Suite bildet weltweit bei nahezu allen großen Konzernen das Rückgrat für interne Prozesse wie Lagerhaltung, Produktion, Finanzbuchhaltung oder Personalwesen. Mit SAP Business Suite on HANA will der Konzern nun die nächste Stufe zünden.

HANA ermögliche es Unternehmen, „völlig neue Geschäftsmodelle entwickeln“, sagte Oswald. So könnten Kreditinstitute künftig ihr Risikomanagement mit SAP HANA erheblich verbessern. „Banken wissen künftig praktisch auf Knopfdruck, ob sie schon pleite sind, wenn sie sich richtig verzockt haben, oder nicht“, heißt es aus der Branche. Oswald sagte, das Interesse an der neuen Technologie sei „riesig“. Alleine zum Start im laufenden Jahr will der Konzern weltweit „mehrere 100 Kunden auf die SAP Business Suite on HANA umstellen“. Zu den ersten Kunden gehören etwa der italienische Süßwarenkonzern Ferrero (Rocher, Nutella) und der Landmaschinenhersteller John Deere. Im kommenden Jahr peile man eine deutlich größere Zahl an, sagte Oswald.

Zu möglichen Preisen wollen sich der Konzern zunächst nicht äußern. Beobachter erwarten jedoch, dass Kunden für die neue Plattform tiefer in die Tasche greifen müssen als bislang. Für die bis 2015 angepeilten Ziele von 20 Milliarden Euro Umsatz und 35 Prozent operative Marge wäre das eine gute Nachricht.

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