19.10.2016 16:17:00

OMV-Chef: Kerosin und Tankstellen sichern Raffinerie ab

Für die Raffinerie in Schwechat ist der Verkauf von Kerosin (Flugbenzin) an den nahen Flughafen Wien Schwechat eine große Absicherung, sagte OMV-Chef Seele am Mittwoch vor Journalisten. Denn die Luftfahrt könne aus heutiger Sicht nicht auf Elektroantrieb umgestellt werden und angesichts der Nähe sei auch kein anderer Zulieferer bei den Transportkosten konkurrenzfähig.

In Schwechat "gibt es derzeit keine Alternativen zu meinem hervorragenden Kerosin", so Seele. Daher werde auch weiter daran geforscht, die Energiedichte zu erhöhen, damit Flugzeuge mit möglichst wenig Gewicht möglichst weit fliegen können.

Den Absatz von Benzin und Diesel aus Schwechat hat die OMV aus Sicht Seeles mit dem Aufbau eines eigenen Tankstellennetzes abgesichert - mit der Marke OMV für Qualitätsangebote und Avanti bzw. Hofer für die Diskontschiene. Im Bereich Chemieproduktion sichere wiederum der bis 2028 laufende Vertrag mit Borealis den Absatz ab.

Seele verwies darauf, dass die OMV insgesamt relativ risikolos aufgestellt sei. Das müsse man auch berücksichtigen, wenn man über Investitionen in der unruhigen Region des Nahen Ostens diskutiere. Im Bereich der Förderung (upstream) sei man zu 80 Prozent im politisch stabilen Bereich tätig. Im kundennahen Ölgeschäft (downstream) sei man mit den Tankstellen in der Türkei zwar in einem risikoreichen Geschäft, dieses versuche man aber soeben abzustoßen und damit das Türkei-Risiko zu reduzieren. Wenn man dafür in Russland tätig werde, so könne man sagen, die OMV tausche das politische Risiko zwischen der Türkei und Russland. In diesem Kontext meinte Seele, auch der Iran bleibe hoch interessant, selbst wenn die Geschäfte nicht kurzfristig sprunghaft anlaufen werden. Der Markt dort sei zwar hoch kompetitiv, aber "der Teller ist so reich gedeckt, dass man dabei sein muss als OMV".

Für ein Unternehmen wie die OMV sei politische Unsicherheit nur eines von vielen Risikoelementen. Es gebe auch das Geschäftsrisiko, das technische Risiko, das etwa in der Nordsee besonders hoch sei, oder ein Steuer- und Regulierungsrisiko. Letzteres war mit ausschlaggebend für den Verkauf von 49 Prozent an der Gasleitungstochter Gas Connect Austria (GCA). Denn die Durchleitungstarife seien laufend gesenkt worden. Da aber 80 Prozent des transportierten Gases nur im Transit durch Österreich fließen, hätten davon nicht die Verbraucher in Österreich profitiert, sondern nur die Firmen, die Gas durchleiten, so Seele. Man habe aber mit weiteren Senkungen der Transportpreise rechnen müssen.

(Schluss) tsk/ivn

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