28.06.2019 19:44:42

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Börsen-Zeitung: Zum Halbjahr alles gut/Kommentar zur

Asset-Halbjahresbilanz von Werner Rüppel

Frankfurt (ots) - Mit diesem Ergebnis hätte vor sechs Monaten kaum

jemand gerechnet. Doch fällt die Bilanz zum Halbjahr für alle Assets

durchweg positiv aus: Die Kryptowährung Bitcoin hat gut 200% an Wert

gewonnen, Öl hat 27% zugelegt, und die Aktienmärkte haben sich mit

einem Plus von 18% im S&P 500 und 17% im Dax von den Tiefs Ende 2018

wieder deutlich erholt (Berechnung jeweils in Euro). Auch Gold

kletterte um 11%, und selbst Bundesanleihen mit einer Laufzeit von

zehn Jahren erzielten einen Gewinn von knapp 5%. Dabei fällt auf,

dass vor allem Risikoaktiva markante Wertzuwächse erzielt haben.

Trotz Belastungsfaktoren wie anhaltenden Handelskriegs,

konjunktureller Abschwächung und häufig wechselnder Ansichten des

US-Präsidenten haben die Märkte offensichtlich vom Risk-off- in den

Risk-on-Modus gedreht. Zurückzuführen ist die gute Halbjahresbilanz

vor allem auf zwei Faktoren. Zum einen fand im vergangenen Jahr und

insbesondere zum Ultimo hin ein Ausverkauf bei Bitcoin und bei Aktien

statt. Solche Abstürze führen zu ausgeprägten Erholungstendenzen,

sobald die Richtung wieder wechselt. Zum anderen haben die Götter

des Geldes, die großen Notenbanken wie Fed und EZB, einen von

Volkswirten und Analysten kaum erwarteten Schwenk von einer Straffung

hin zu einer wieder lockeren Geldpolitik vollzogen. Und das übrigens

aus gutem Grund: Die Konjunktur zeigt Bremsspuren, und die

Teuerungsrate fällt ausgesprochen niedrig aus. "Lower for longer"

heißt jetzt wieder das Motto, das Niedrigzinsumfeld bleibt bestehen.

Zum Halbjahr ist also alles gut, doch stellt sich natürlich die

Frage, wie es in der zweiten Hälfte weitergeht. Bei Bitcoin fällt

eine Prognose indes schwer. Dort ist sehr viel spekulatives Geld

unterwegs, manches mutet wie ein Blase an, und markante

Kurseinbrüche wie zuletzt am vergangenen Donnerstag sind immer

möglich. Wer hier zocken will, sollte auf jeden Fall sein Risiko

begrenzen. Gold ist auf Sicht von zehn Jahren nur um 50% gestiegen,

während der US-Aktienindex S&P 500 satte 220% zugelegt hat, so eine

aktuelle Berechnung der Fondsgesellschaft DWS. Doch profitiert das

gelbe Metall derzeit von geringen Opportunitätskosten in Form

niedriger US-Realzinsen sowie seinem Nimbus als Stabilitätsanker in

einer unsicheren Welt. Der jüngste Anstieg könnte sich also in der

zweiten Jahreshälfte durchaus fortsetzen. An den Anleihemärkten liegt

die Rendite zehnjähriger US-Treasuries bei gerade einmal 2%, während

die Rendite zehnjähriger Bunds deutlich im negativen Bereich

rangiert. Auch für Corporates sind die Renditen mau. Und im

kurzfristigen Bereich hat die EZB den Zins ohnehin abgeschafft. Auch

wenn ein deutlicher Zinsanstieg in den nächsten Monaten wenig

wahrscheinlich ist, so sind die Performanceaussichten bei Fixed

Income begrenzt. Unter Chance-Risiko-Aspekten erscheinen diese als

keine gute Wahl. Was tun im Null- oder Niedrigzinsumfeld? Diese Frage

wird etliche Investoren auch in der zweiten Jahreshälfte umtreiben.

Als Alternative bleiben die insbesondere in Europa noch moderat

bewerteten Aktien, die auch eine attraktive Dividendenrendite von

rund 4% bieten. Dies allerdings unter der Voraussetzung, dass die

Notenbanken an ihrem Lockerungskurs festhalten. "Die Richtung ist

klar: Zinsen runter und Liquidität weiter rauf", erwartet Frank

Fischer, Chefstratege bei Shareholder Value, von den Notenbanken und

sagt: "Für die Börsen ist das gut." Der Einbruch der Aktienmärkte im

vergangenen Jahr scheint nur eine Korrektur in der langfristigen

Aufwärtsbewegung zu sein, die im März 2009 begonnen hat. Der S&P 500

hat bereits ein neues Hoch erreicht, der Dax ist auf dem Weg

dahin. Eines ist aber auch klar: Mit seinen hohen Gewinnen war das

erste Halbjahr auch bei Aktien wohl die bessere Hälfte.

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