02.08.2018 08:00:00

Prosieben verdient weniger und kündigt Strategie-Update an

Von Matthias Goldschmidt

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Prosiebensat1 Media SE hat im zweiten Quartal operativ weniger verdient und umgesetzt. Das MDAX-Unternehmen hatte wegen Konsolidierungseffekten und saisonalen Schwankungen bei Programmkosten ein schwächeres zweites und drittes Quartal angekündigt. Die Jahresprognose bestätigte das Unternehmen und kündigte für November eine Aktualisierung der Strategie an. Erst zu Jahresbeginn hatte sich der Konzern eine neue Struktur verordnet.

"Aktuell arbeiten wir mit Nachdruck an einem strategischen Update und werden die Ergebnisse auf unserem diesjährigen Capital Markets Day im November vorstellen", sagte der neue Vorstandschef Max Conze, der seit zwei Monaten im Amt ist, laut Mitteilung.

Im abgelaufenen zweiten Quartal sank das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA), die zentrale operative Kenngröße des Konzerns, um 4 Prozent auf 259 Millionen Euro. Auch das dritte Quartal werde wegen der Schwankungen bei den Programmkosten schwächer ausfallen, so Prosieben. Die Effekte sollen sich auf Jahressicht aber ausgleichen.

Der Umsatz sank im abgelaufenen Quartal um 5 Prozent auf 912 Millionen Euro. Im Entertainment-Geschäft, das das lineare TV-Geschäft und die digitalen Unterhaltungsangebote umfasst, ging der Umsatz um 2 Prozent auf 646 Millionen Euro zurück. Auf Halbjahressicht war der Umsatz unverändert. Der Marktanteil im TV-Zuschauermarkt sei im ersten Halbjahr trotz Fußball-WM und Olympischer Winterspiele stabil geblieben, so Prosieben.

Das E-Commerce-Geschäft, das Portale wie Jochen Schweizer, Parship und Verivox umfasst und mittlerweile unter dem Namen Nucom firmiert, schrumpfte im Quartal nach der Dekonsolidierung der Reiseportale Etraveli und Weg.de um 9 Prozent auf 168 Millionen Euro. Bereinigt um diese Effekte stiegen die Erlöse.

Im Produktionsgeschäft sackte der Umsatz um 13 Prozent ab. Der Konzern verwies zur Begründung auf Währungseffekte und den schwierigen US-Produktionsmarkt.

Unter dem Strich verdiente Prosieben mit 126 Millionen Euro etwa 8 Prozent mehr. Während Analysten beim Nettogewinn mit etwas weniger gerechnet hatten, lagen die übrigen Kennzahlen im Rahmen der Erwartungen.

Auf Ganzjahressicht geht Prosieben unverändert davon aus, den Umsatz weiter im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich zu steigern. Allerdings werden im dritten Quartal voraussichtlich noch weitere Gesellschaften entkonsolidiert, was im Ausblick noch nicht berücksichtigt ist. Die bereinigte EBITDA-Marge soll weiter im mittleren 20-Prozentbereich liegen, 2017 betrug sie 25,8 Prozent, im zweiten Quartal 28,4 Prozent. Mögliche Akquisitionen im Jahresverlauf sind im Ausblick ebenfalls noch nicht enthalten.

Kontakt zum Autor: matthias.goldschmidt@wsj.com

DJG/mgo/sha

(END) Dow Jones Newswires

August 02, 2018 02:00 ET (06:00 GMT)

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