19.07.2022 22:29:38

ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Börsen mit viel frischem Schwung

NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Dienstag wieder in die Erfolgsspur gefunden. Zu Wochenbeginn war bei den Anlegern noch die Risikobereitschaft geschwunden, nun kehrte sie wieder schwungvoll zurück. Dies zeigte sich parallel am schwachen US-Dollar, der Anlegern zuletzt als sicherer Hafen gedient hatte. Mutiger wurden die Anleger auch wegen Gerüchten über ein Wiederanlaufen der Gaspipeline Nord Stream 1 nach Europa.

Der Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones 30 Industrial) weitete seine Gewinne stetig aus. Über die Ziellinie ging er 2,43 Prozent höher bei 31 827,05 Punkten und damit nah am Tageshoch. Der marktbreite S&P 500 legte um 2,76 Prozent auf 3936,69 Zähler zu. Der technologielastige NASDAQ 100 zog sogar um 3,13 Prozent auf 12 249,42 Punkte an - und kehrte damit schwungvoll über die runde 12 000 er Marke zurück.

Eher schwache Unternehmenszahlen hemmten nur bei Einzelaktien wie IBM die Kaufbereitschaft, sie bremsten aber nicht den Gesamtmarkt. Börsianern zufolge war zuletzt schon viel Negatives eingepreist und nun würden mutigere Anleger nach Schnäppchen Ausschau halten. Risikobereiter wurden sie auch, weil die Spekulationen rund um eine Reaktivierung der Gaspipeline die Sorgen vor einer globalen Energiekrise milderten.

Mit einem Kursrutsch um 5,3 Prozent war IBM war abgeschlagen der größte unter nur zwei Dow-Verlierern. Vom zweiten Quartal des IT-Riesen zogen Experten zwar ein positives Fazit, bemängelt wurden aber ein gesenktes Cashflow-Ziel und der Ausblick auf das dritte Jahresviertel. Laut Analyst Wamsi Mohan von der Bank of America verfehlte dieser die Konsenserwartung deutlich.

Johnson & Johnson (JohnsonJohnson) wurden zum zweiten schwachen Dow-Wert, indem sie um 1,5 Prozent fielen. Der Konsumgüter- und Pharmakonzern senkte wegen des starken US-Dollars bereits zum zweiten Mal seine Jahresziele. Die eigentlich als robust bewerteten Quartalszahlen schlugen auch hier nicht positiv durch.

Kräftige Gewinne verbuchten dagegen die Boeing-Anleger, die Aktie zog an der Dow-Spitze um 5,7 Prozent an. Der Flugzeugbauer punktet derzeit mit Flugzeugbestellungen im Rahmen der Luftfahrtmesse im britischen Farnborough - mit dem Fazit, dass die Amerikaner auch am zweiten Messetag die Nase gegenüber dem europäischen Konkurrenten Airbus (Airbus SE (ex EADS)) vorn haben.

Viel Nachfrage gab es nach einigen Aktien aus dem US-Autosektor: Ford (Ford Motor) und General Motors (GM) zogen jeweils um mehr als fünf Prozent an, während die Titel des Elektroauto-Spezialisten Tesla nur um zwei Prozent stiegen. Bekannt wurde, dass GM im kommenden Jahr eine Elektro-Variante des Chevrolet Blazer auf den Markt bringen und damit dem Model Y von Tesla Konkurrenz machen will.

An der Nasdaq-Börse fielen die Aktien von Novavax mit einem 11,6-prozentigen Kurssprung auf. Der Covid-19-Impfstoff, der kürzlich eine Notfallzulassung erhalten hatte, bekam nun von einem US-Beratergremium Rückendeckung. Dies gilt als wichtiger Schritt, um in den USA in einer Zeit wieder steigender Infektionsfälle ein weiteres Instrument gegen das Virus zur Verfügung zu stellen.

Unter die großen Nasdaq-Gewinner mischten sich mit plus 8,2 Prozent auch die Papiere der auf Online-Singlebörsen fokussierten Match Group. Diverse Analysten äußerten sich am Dienstag positiv zu den Aussichten des Unternehmens - darunter Nat Schindler von der Bank of America. Er glaubt, dass die Aktie auch in einem Abschwung ihre Stärke zeigen wird. Er habe den Eindruck, dass das Wachstum erst am Anfang stehe, betonte der Experte.

Die steigende Risikobereitschaft zeigte sich an den Finanzmärkten auf breiter Basis. Anders als zuletzt stieg nun der Euro getrieben von Spekulationen, dass die EZB am Donnerstag eine stärker als bisher eingepreiste Zinsanhebung verkünden könnte. Mit zuletzt gezahlten 1,0225 Euro kehrte der Kurs klar über die Marke von 1,02 Dollar zurück. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0245 (Montag: 1,0131) Dollar festgesetzt.

Auch den als Rückzug geltenden US-Anleihen wendeten Anleger vermehrt den Rücken zu. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries fiel um 0,42 Prozent auf 117,97 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen stieg im Gegenzug auf 3,02 Prozent./tih/he

--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Indizes in diesem Artikel

Dow Jones 44 722,06 -0,31%