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12.12.2014 22:31:47

ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Schlechteste Wochenbilanz seit Jahren

NEW YORK (dpa-AFX) - Der scheinbar unaufhaltsame Ölpreisverfall hat die New Yorker Aktienbörsen am Freitag weiter ausgebremst. Die Wall Street blickt nun auf die schlechteste Wochenbilanz seit Jahren. Der Rutsch der US-Ölsorte WTI unter die psychologisch wichtige Marke von 60 US-Dollar habe weitere Unsicherheit in die weltweiten Kapitalmärkte gebracht, sagte Marktanalyst Craig Erlam vom Broker Alpari UK. Die Investoren scheuten mehr und mehr das Risiko und verkauften Aktien. Zudem habe die verhaltene Entwicklung der Industrieproduktion in China Sorgen um das weltweiten Wachstum wieder zurückgebracht, ergänzten Börsianer.

Der Dow-Jones-Industrial-Index (Dow Jones) schloss 1,79 Prozent tiefer bei 17 280,83 Punkten. Er hat damit seine Kursgewinne seit Anfang November in dieser Woche komplett aufgezehrt. Seit Montag fiel der weltweite Leitindex um 3,78 Prozent von seinem Rekordhoch am vergangenen Freitag zurück. Das ist die schlechteste Wochenbilanz seit mehr als drei Jahren. Der umfassendere S&P-500-Index (S&P 500) verzeichnete den stärksten wöchentlichen Rückgang seit Mai 2012. Er ging am Freitag mit einem Tagesminus von 1,62 Prozent auf 2002,33 Punkte aus dem Handel. An der Computerbörse Nasdaq schloss der Auswahlindex NASDAQ 100 vor dem Wochenende mit einem Minus von 1,11 Prozent auf 4199,28 Punkten.

Gute Konjunkturdaten aus den USA konnten die Börsen nicht unterstützen: "Die Konsumentenstimmung ist robust und so dürfte kein Zweifel an der konjunkturellen Dynamik in den USA aufkommen. Darauf hatten bereits die starken Einzelhandelsdaten hingewiesen", kommentierte Volkswirt Ralf Umlauf von der Helaba den besser als erwartet ausgefallenen Michigan-Index. Der Rückgang der Erzeugerpreise ist der Landesbank zufolge hauptsächlich den sinkenden Ölpreisen geschuldet.

ÖLWERTE BLEIBEN IM FOKUS

Alle 30 Werte aus dem Leitindex von Dow Jones schlossen am Freitag im Minus. Mit den Ölpreisen blieben dabei die Aktien aus der Öl- und Gaskonzerne weiter im Fokus. Der Preisrutsch beim Rohöl hatte die schwer gewichteten Energiewerte bereits im Wochenverlauf deutlich belastet: der Branchenindex S&P 500 Energy büßte seit Montag mehr als acht Prozent ein. Im Dow-Jones-Index verbilligten sich die Papiere von Chevron vor dem Wochenende um 2,41 Prozent auf 102,38 US-Dollar. Die höher gewichteten Anteile von ExxonMobil (XOMA) verloren 2,91 Prozent auf 86,60 Dollar. In dieser Woche summiert sich ihr Kursverlust auf 7,50 Prozent.

Im Dow-Jones-Index ergab sich aber vor dem Wochenende ein insgesamt diffuses Bild ohne klaren Branchentrend: Größter Verlierer waren die Aktien von IBM mit einem Kursverlust von 3,53 Prozent auf 155,38 Dollar. Am besten hielten sich dagegen Konsumwerte wie Wal-Mart (Wal-Mart Stores), die sich in dem Index mit einem Minus von nur 0,02 Prozent am besten hielten. Sie hatten am Vortag schon von einem stärker als erwarteten Umsatzanstieg der Einzelhändler im November profitiert. Diese hatten Sorgen um ein schwaches Weihnachtsgeschäft ausgeräumt.

ADOBE SPRINGEN KRÄFTIG NACH OBEN

Adobe Systems (Adobe Systems) legten dagegen neun Prozent auf 76,02 Dollar zu. Der vor allem für seine "Photoshop"-Software bekannte Anbieter von Computerprogrammen hat die Online-Fotoagentur Fotolia geschluckt. Zudem kommt Adobe auch bei seinem Umbau hin zum Geschäftsmodell mit der Cloud voran. Der Wechsel zu einem Abo-Modell mit fortlaufenden Zahlungen hatte zunächst einen Umsatzeinbruch ausgelöst, nun überraschte das Geschäftsquartal positiv.

Die Anteile am Kamerahersteller GoPro gingen 0,78 Prozent höher ins Wochenende. Nach einer langen Verlustserie kam es den Papieren zugute, dass die US-Großbank JPMorgan nun eine Kaufempfehlung aussprach. Die Anteile am Online-Kreditvermittler LendingClub knüpften an ihr fulminantes Bördendebüt an und legten mehr als fünf Prozent zu. Am Vortag war die Aktie um 56,20 Prozent über den Ausgabepreis aus ihrem ersten Handelstag gegangen. LendingClub bringt im Internet Sparer, die Geld anlegen wollen, und Kredit-Interessenten zusammen.

Der Eurokurs eroberte die 1,24-Dollar-Marke klar zurück. Er wurde bei 1,2455 Dollar gehandelt. Am US-Rentenmarkt gewann die richtungweisende zehnjährige Staatsanleihe 21/32 auf 101 14/32 Punkte. Ihre Rendite lag bei 2,09 Prozent./fat/stk

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