16.12.2012 14:59:35
|
ROUNDUP: Cromme lehnt Rücktritt als ThyssenKrupp-Chefaufseher ab
Die Aktionärsvereinigung DSW hatte in der vergangenen Woche eine "offene Diskussion auch über die Rolle von Aufsichtsratschef Gerhard Cromme" verlangt. Die DSW, die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, will Vorstand und Aufsichtsrat bei der nächsten Hauptversammlung nur dann entlasten, "wenn die notwendige Transparenz geschaffen wurde". Das Aktionärstreffen ist für den 18. Januar in Bochum geplant.
Mit Blick auf das Milliardendebakel beim Bau von Stahlwerken in Brasilien und den USA räumte Cromme im "Spiegel" zwar ein, als Aufsichtsrat ständig informiert worden zu sein. "Nur hat sich jetzt gezeigt, dass viele Informationen über Jahre hinweg deutlich zu optimistisch waren und sich später als falsch herausgestellt haben", sagte Cromme.
Der Chefaufseher verteidigte die Entscheidung des Kontrollgremiums, dass drei Vorstände und damit der halbe Vorstand vorzeitig ihren Posten räumen. Der Aufsichtsrat habe damit den Weg für einen Neuanfang unter ThyssenKrupp-Chef Hiesinger ebnen wollen.
Der Essener Stahlkonzern muss ein Rekordminus von fünf Milliarden Euro für das zurückliegende Geschäftsjahr 2011/2012 (30. September) verkraften. Hintergrund sind vor allem die massiven Verluste beim Bau der Stahlwerke. Nachdem der Konzern bereits im vorigen Geschäftsjahr 2,1 Milliarden Euro abschrieb, kamen nun weitere 3,6 Milliarden hinzu. Cromme sprach von Fehlern im Projektmanagement, von denen der Aufsichtsrat bis zum Jahr 2008 vom zuständigen Vorstand nicht informiert worden sei. "Wir bekamen immer nur die Information, dass alles in bester Ordnung sei", sagte Cromme dem "Spiegel".
Neben den Verlusten machen ThyssenKrupp Kartellvorwürfe zu schaffen. Dabei geht es um unerlaubte Absprachen im Edelstahlsektor, bei Rolltreppen und bei Schienen. In Bezug auf die Kartellvorwürfe sagte Cromme: "Vieles von dem, was hochkam, regt mich wahnsinnig auf. Vor allem, weil der Aufsichtsrat wirklich alles unternommen hat, um solche Verstöße zu verhindern." Dazu zähle auch der Schritt, Hiesinger von Siemens an die Spitze von ThyssenKrupp geholt zu haben. "Einen Kulturwandel schaffen Sie nur durch Leute von außen."
Besorgt zeigt sich dem "Spiegel" zufolge auch der Chef der Krupp-Stiftung, Berthold Beitz. "Was ich fühle, ist eine große Enttäuschung über die eingetretene Entwicklung", habe der 99-Jährige auf Anfrage dem Magazin mitgeteilt. Auf die Frage, ob Cromme und Hiesinger sein Vertrauen hätten, habe Beitz knapp mit "Ja" geantwortet. Dem "Handelsblatt" hatte Beitz zuvor gesagt: "Cromme bleibt". Cromme und Hiesinger seien ein gutes Gespann.
Cromme gilt als designierter Nachfolger von Beitz für den Vorsitz in der Krupp-Stiftung. Sie ist mit gut 25 Prozent der Anteile wichtigster Aktionär des Dax (DAX)-Konzerns und hat maßgeblichen Einfluss auf die Unternehmenspolitik./kie/fld/DP/jsl
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Siemens AGmehr Nachrichten
27.11.24 |
Zurückhaltung in Europa: Euro STOXX 50 zum Ende des Mittwochshandels in Rot (finanzen.at) | |
27.11.24 |
Schwacher Handel: So entwickelt sich der STOXX 50 am Mittwochnachmittag (finanzen.at) | |
27.11.24 |
Siemens-Analyse: Deutsche Bank AG verleiht Siemens-Aktie Buy in jüngster Analyse (finanzen.at) | |
27.11.24 |
Schwacher Handel in Europa: STOXX 50 präsentiert sich mittags schwächer (finanzen.at) | |
27.11.24 |
DAX 40-Wert Siemens-Aktie: So viel Gewinn hätte ein Investment in Siemens von vor 3 Jahren eingefahren (finanzen.at) | |
27.11.24 |
STOXX-Handel STOXX 50 zum Handelsstart leichter (finanzen.at) | |
27.11.24 |
Mittwochshandel in Europa: Euro STOXX 50 fällt zum Start des Mittwochshandels zurück (finanzen.at) | |
26.11.24 |
STOXX 50 aktuell: STOXX 50 schlussendlich in Rot (finanzen.at) |
Analysen zu Siemens AGmehr Analysen
27.11.24 | Siemens Buy | Deutsche Bank AG | |
26.11.24 | Siemens Outperform | RBC Capital Markets | |
25.11.24 | Siemens Outperform | Bernstein Research | |
19.11.24 | Siemens Buy | Deutsche Bank AG | |
15.11.24 | Siemens Buy | Deutsche Bank AG |
Aktien in diesem Artikel
Siemens AG | 179,10 | -0,54% | |
thyssenkrupp AG | 3,81 | 1,28% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 261,75 | -0,18% | |
STOXX 50 | 4 274,67 | -0,39% | |
EURO STOXX 50 | 4 733,15 | -0,61% | |
EURO STOXX Technology | 995,00 | -1,53% | |
FTSE GLOB G IND | - | ||
Prime All Share | 7 504,99 | -0,17% | |
HDAX | 10 134,10 | -0,11% | |
CDAX | 1 657,29 | -0,29% | |
DivDAX | 181,76 | 0,10% | |
NYSE International 100 | 7 588,88 | 0,30% | |
EURO STOXX | 492,45 | -0,47% | |
DivDAX | 461,48 | 0,10% |