15.11.2020 17:06:40
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Rüstungsbranche fürchtet um Zugang zu deutschem Finanzmarkt
FRANKFURT (Dow Jones)--Die deutsche Rüstungsindustrie befürchtet, mit den neuen DAX-Regularien ihren Zugang zu den Finanzmärkten zu verlieren. "Für uns ist es unverständlich, dass Unternehmen, die im öffentlichen Auftrag und in vollem Einklang mit geltendem internationalen Recht agieren, den Zugang zu DAX-Indizes verlieren sollen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Rüstungsindustrieverbandes BDSV, Hans-Christoph Atzpodien, dem Handelsblatt.
Atzpodien reagiert auf Vorschläge der Deutschen Börse, mit der anstehenden DAX-Reform erweiterte Qualitätskriterien für börsennotierte Unternehmen in allen Indizes der DAX-Familie festzulegen. Neben dem Nachweis der Profitabilität, der pünktlichen Vorlage von Quartalsberichten und dem Nachweis eines Prüfungsausschusses im Aufsichtsrat sollen als einzige Branche Waffenproduzenten von der Aufnahme in den DAX ausgeschlossen werden. Konkret soll dies für Firmen "mit Umsätzen von mehr als zehn Prozent mit kontroversen Waffen" gelten.
Wenn diese Regel durchgesetzt wird, würde etwa Airbus aus dem MDAX ausgeschlossen, schreibt das Handelsblatt. Das Unternehmen erzielt mit seiner Rüstungssparte Defence & Space, die unter anderem den Eurofighter herstellt, mehr als 10 Prozent seines Umsatzes. Ohne die Regel wäre Airbus degegen im vergrößerten DAX40 dabei.
Lobbyist Atzpodien wehrt sich dagegen, seine Industrie generell von Nachhaltigkeitskriterien auszuschließen. "Sicherheit lässt sich nur aufrechterhalten, wenn die Sicherheitsorgane entsprechend ausgerüstet sind", sagte er dem Handelsblatt. Waffen für diesen Zweck seien also nicht nur mit Nachhaltigkeit vereinbar, sie trügen dazu bei, sie zu ermöglichen.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/rio
(END) Dow Jones Newswires
November 15, 2020 11:07 ET (16:07 GMT)
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