05.03.2013 10:58:00
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Schlacke-Verbot könnte voestalpine jährlich 30 Mio. Euro kosten
Im Herbst 2012 war Schlacke in die Kritik geraten: Laut einer Studie, die der Dachverband präsentiert hat, soll der chromhaltige Stoff gesundheitsschädlich sein. Die Asfinag gab bekannt, keine Schlacke einzusetzen, solange die rechtliche Lage nicht geklärt ist. "Wir wollen vermeiden, dass wir später das Material womöglich deponieren müssen", erklärte ein Sprecher. Alternative Baustoffe wie Schotter könnten für den Straßenbauer aber teuer werden.
Sollte das Umweltministerium in der Verordnung festlegen, dass Schlacke gefährlicher Abfall ist, kommen auf die Stahlindustrie große Belastungen zu. Bei der voestalpine, die jährlich rund 650.000 Tonnen Schlacke produziert, würden die Kosten für die Deponierung plus Abgabe laut Altlastensanierungsgesetz 50 Euro pro Tonne ausmachen. "Das wäre eine jährliche Gesamtbelastung von 30 Mio. Euro", so Konzernsprecher Gerhard Kürner. Das Unternehmen hätte zudem mit einem deutlichen Wettbewerbsnachteil zu kämpfen. Bei der Wahl eines Standortes würden laut Kürner auch die Anwendungsmöglichkeiten von Nebenprodukten berücksichtigt.
Laut Martin Eisenberger, Rechtsvertreter des Verbands österreichischer Entsorgungsbetriebe, könnte die Stahlbranche auch rückwirkend für die vergangenen fünf Jahre zur Zahlung der Abgabe verpflichtet werden. Das wären im Fall der voestalpine rund 150 Mio. Euro.
Das Umweltministerium betont, dass man sich der Problematik bewusst sei. "Wir wollen, dass Schlacke auch weiterhin im Straßenbau verwendet werden darf", wird Christian Holzer, Sektionschef für Abfallwirtschaft, im Bericht zitiert. Es habe bisher auch keinen Hinweis gegeben, dass sich Chrom herausgelöst hat. "Wir wollen allerdings sichergehen, dass Schlacke nur mehr in gebundener Form in der Deck-und Tragschicht im Straßenbau zur Anwendung kommt und nicht mehr in ungebundener Form im Unterbau." Für Holzer ist Schlacke per Definition aber Abfall und kein Nebenprodukt.
(Schluss) tob/inn/cri
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