Starke Zahlen |
10.06.2023 22:48:00
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Shortseller Jim Chanos warnt: Viel zu hohe Erwartungen an NVIDIA-Aktie und weitere KI-Unternehmen
• Jim Chanos sieht Hype kritisch
• Hohe Erwartungen nicht gerechtfertigt
NVIDIA begeistert mit Ausblick
Im vergangenen Monat legte der US-amerikanische Chipkonzern NVIDIA Zahlen zum ersten Quartal des Geschäftsjahres 2024 vor - und löste damit einen wahrlichen Run an der Börse aus. In den Büchern stand ein Umsatz in Höhe von 7,19 Milliarden US-Dollar - und damit 19 Prozent mehr als noch im Vorquartal. Darüber hinaus begeisterte der Konzern Anleger mit einer Umsatzprognose von 11,00 Milliarden US-Dollar. Analysten hatten im Vorfeld mit deutlich weniger gerechnet. Dabei zeigte sich NVIDIA besonders vom derzeitigen KI-Trend angetrieben. So benötigen die rechenintensiven künstlichen Intelligenzen meist leistungsstarke Chips, mit denen NVIDIA natürlich dienen kann. "Die Computerindustrie durchläuft zwei gleichzeitige Übergänge - beschleunigtes Computing und generative KI", betonte NVIDIA-CEO Jensen Huang. "Eine Billion US-Dollar an weltweit installierter Rechenzentrumsinfrastruktur wird von allgemeinem zu beschleunigtem Computing übergehen, während Unternehmen darum ringen, generative KI in jedes Produkt, jede Dienstleistung und jeden Geschäftsprozess zu integrieren." Damit sieht man sich gut für die Zukunft aufgestellt.
NVIDIA-Aktie im Höhenflug
An der Börse führte die Zahlenvorlag zu regelrechten Euphoriekäufen. Nachdem NVIDIA am 24. Mai nach Börsenschluss die Bücher öffnete, sprang die Aktie des Chip-Giganten bereits im nachbörslichen Handel deutlich an. Im regulären NASDAQ-Geschäft ging es dann weiter aufwärts. Bis zum Handelsschluss stand ein Plus von 24,37 Prozent auf 379,80 US-Dollar an der Kurstafel. Damit war die Kursrally aber noch lange nicht beendet. In den Tagen danach kletterten NVIDIA-Titel auf ein Rekordhoch bei 419,38 US-Dollar. Derzeit werden die Scheine an der NASDAQ bei 388,40 US-Dollar gehandelt (Schlusskurs vom 9. Juni 2023). Auf Jahressicht gewann der Tech-Titel bereits 163,51 Prozent.
Jim Chanos sieht Kursentwicklung der NVIDIA-Aktie kritisch
Trotz der positiven Unternehmensnachrichten ist aber nicht jeder Marktteilnehmer gut auf den Kursanstieg der NVIDIA-Aktie zu sprechen. So kritisierte David Trainer vom Investment-Research-Unternehmens New Constructs etwa, dass die Bewertung des Unternehmens mit einer Marktkapitalisierung von zeitweise fast einer Billion US-Dollar deutlich zu hoch angesetzt sei. Sollte NVIDIA die Einnahmen im zweiten Quartal tatsächlich verdoppeln, liege ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von fast 80 vor - ein Hinweis auf eine starke Überbewertung. Und auch der bekannte Shortseller Jim Chanos beäugt den Hype um NVIDIA kritisch. "Die Wall Street ist ziemlich gut darin, das Angebot auf die Nachfrage abzustimmen", schrieb der Marktkenner unter dem Pseudonym Diogenes auf seinem Twitter-Profil.
NVIDIA will neue Aktien platzieren
Zusätzlich veröffentlichte er einen Screenshot, auf dem ein Ausschnitt eines Prospekts zu sehen ist, den NVIDIA bei der US-Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC) eingereicht hat.
(2) More AI "market cap" filed on Friday. Imagine that. $NVDA pic.twitter.com/AaqGHF8FRw
- Diogenes (@WallStCynic) May 28, 2023
Dort geht es um die Möglichkeit, neue Aktien und andere Wertpapiere im Wert von bis zu 10 Milliarden US-Dollar an Investoren auszugeben. "Mehr AI-‘Marktkapitalisierung‘ am Freitag eingereicht. Stellen Sie sich das vor", kommentierte Chanos die Pläne. So befürchtet die Börsenpersönlichkeit, dass die hohen Erwartungen der Investoren an den KI-Markt sowohl die NVIDIA-Aktie als auch andere Branchen-Titel aufblähen könnten, wie "Business Insider" berichtet. Dies könnte besonders im Hinblick auf das auf breiter Front erwartete Ende der Zinserhöhungen der Fed für ein böses Erwachen sorgen.
Ob Chanos Short-Positionen gegen den Chipkonzern hält, ist nicht bekannt. Kürzlich wurde öffentlich, dass NVIDIA-Leerverkäufer im Rahmen der jüngsten Zahlenvorlage und der anschließenden Kursrally Verluste in Milliardenhöhe hinnehmen mussten.
Redaktion finanzen.at
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