Fokus auf China 07.05.2019 17:46:00

So steht es um den Tesla-Konkurrenten NIO

So steht es um den Tesla-Konkurrenten NIO

Der Autobauer solle, laut Geschäftsführer Jack Cheng, europäisches Styling, eine chinesische Seele und den amerikanischen Gründergeist vereinen. Das Design stammt aus München, in Oxford werden Materialien entwickelt, aus San Jose soll das Silicon Valley prägen und im Automotive Campus im Westen Shanghais findet der Großteil der Fertigung statt.

Wirbel um NIO lässt nach

Mit diesem gewissen Etwas wollte das Unternehmen die Märkte direkt erobern. In China konnte das Startup bereits Fuß fassen, wann NIO es aber auf den europäischen und den US-Markt schafft bleibt fraglich. Verzögerungen in China, die Verschiebung des Baus der neuen Fertigungsanlage, sowie die Zurückhaltung am europäischen Markt gegenüber Elektroautos lassen vermuten, dass Europa und die USA noch auf Elektroautos von NIO warten müssen. In den USA sieht sich der Autobauer, electrive.net zufolge, zudem mit Sammelklagen von Investoren konfrontiert. Diese bemängelten, dass das Unternehmen seine Baupläne für das eigene Werk aufgegeben hatte und beschwerten sich über falsche Aussagen und irreführende Informationen. Die Auslieferung des Modell ES8 habe sich zudem verzögert und China die Subventionen für Elektrofahrzeuge reduziert, worüber NIO nicht informiert habe.

Der Fokus der 9.500 Mitarbeiter richte sich, wie FOCUS Online berichtet, daher zunächst auf den heimischen Automarkt, der gleichzeitig der weltgrößte ist. In China wachse der Markt für Elektromobilität stark. Im vergangenen Jahr wurden 68,4 Prozent mehr Elektroautos verkauft als 2017. NIO konnte 2018 nach eigenen Angaben 11.348 Fahrzeuge des Typs ES8 ausliefern. In China gäbe es derzeit 14 NIO-Welten, der Vertrieb über Händler sei nicht geplant. Die Modelle seien zudem ausschließlich online zu erwerben.

Nun stehen neue Investitionen an. Im Herbst letzten Jahres vereinbarte der Autobauer mit der Regierung weitere 2,4 Milliarden Dollar in die Region in Forschung und Entwicklung zu investieren, wie Automobil Produktion berichtet. Eine eigene Fahrzeugfertigungsanlage in Shanghai solle gebaut werden, um schneller eine Fertigungslizenz zu erhalten. Für diese müssen die beiden Modelle ES8 und ES6 beim NIO-Partner JAC in Hefei produziert werden. Zwei Forschungszentren am Standort Shanghai besitzt das Unternehmen bereits.

Neuheiten vom Automobil-Hersteller

Das neuste Modell, der NIO ET, der bei der Shanghai Auto Show vorgestellt wurde, könne, einem Bericht von Focus Online zufolge, Modellen von Audi oder Tesla Konkurrenz machen. Er solle aber mit noch moderneren Technologien ausgestattet sein. Diese sollen zudem kostengünstiger umgesetzt werden. Vor dem NIO ET stellte das Unternehmen die beiden elektrischen Modelle ES8 und ES6 vor. Der NIO ET stelle eine gute Ergänzung zu den SUVs des Startups dar: Eine Oberklasselimousine, viertürig, die etwas von einem Coupé hat. Mit dem neuen Wagen könnten Kunden von der Konkurrenz am Elektroauto-Markt abgeworben werden. Nachdem das Unternehmen seinen Kunden 2017 und 2018 jeweils ein neues Modell vorstellen konnte, gibt man sich nun aber auch hier vorsichtig für die Zukunft. "Ich kann wirklich nicht sagen, ob wir bei den NIO Days dieses Jahr ein neues, drittes Modell sehen werden", meinte Geschäftsführer Cheng.

Es bleibt abzuwarten, wann NIO bereit ist den nächsten Schritt zu machen, um neue Märkte zu erobern und wie das Unternehmen die Herausforderungen der Elektroautobranche meistert. Vizepräsident Jack Cheng erklärte sich jedenfalls auch für neue Partnerschaften bereit, um die Unternehmensziele zu erreichen: "Wir sind auf jeden Fall offen für jede Art von Allianzen."

Redaktion finanzen.at

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Bildquelle: Nio,Nio.io

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