Ströer-Aktie springt hoch: Ströer setzt auf starkes Jahresendgeschäft - Umsatz und operativer Gewinn gestiegen

Der Umsatz stieg in den drei Monaten bis Ende September um 11 Prozent auf 484 Millionen Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kletterte um gut 10 Prozent auf 147 Millionen Euro. Der Konzerngewinn betrug 35,2 Millionen Euro nach 39,1 Millionen. Bereinigt lag er bei 38,5 nach 46,3 Millionen Euro.

Co-CEO Christian Schmalzl sprach von einer hohen Dynamik des Auftragsbuchs im Out-of-Home-Segment. "Das über unseren bisherigen Erwartungen liegende zweistellige organische Wachstum der Jahresendbuchungen lässt eine positive Entwicklung zum Beginn des neuen Jahres erwarten", sagte der Manager.

Der Ausblick für das laufende Jahr ist unverändert. Wie aus dem Neunmonatsbericht hervorgeht, geht das Unternehmen für den Gesamtkonzern unverändert von der im Geschäftsbericht dargestellten Prognose aus. Demnach sollen die Einnahmen vergleichbar moderat wachsen und das bereinigte EBITDA weitgehend stabil bleiben. 2022 erzielte Ströer einen Umsatz von 1,77 Milliarden Euro und ein bereinigtes EBITDA von 541 Millionen Euro. Nach neun Monaten lag der Umsatz bei 1,35 Milliarden Euro, das bereinigte EBITDA bei 375 Millionen Euro.

Ströer dynamisch über 50-Euro-Marke - JCDecaux ziehen mit

Mit einer Kurs-Rally auf den höchsten Stand seit Ende März haben die Aktien von Ströer auf die Quartalsbilanz für die Monate Juli bis September reagiert. Um fast 10 Prozent auf 50 Euro ging es am Mittag via XETRA für die Papiere des Dienstleisters für Außenwerbung nach oben. In der Spitze überwand der Kurs die runde 50-Euro-Marke. An der Pariser Börse zog es die Aktien des Werbespezialisten JCDecaux um 5,27 Prozent auf 16,37 Euro mit nach oben.

Nach einem erneut überraschend starken Quartal rechnet Ströer für die kommenden Monate mit einer anhaltenden Dynamik. Das Auftragsbuch für Außenwerbung im vierten Quartal sei bereits deutlich gefüllt, teilte das Unternehmen mit.

"Angesichts eines schwachen deutschen Anzeigenmarktes hat Ströer über ein starkes drittes Quartal berichtet", schrieb Analyst Marcus Diebel von JPMorgan in einer ersten Reaktion. Für das Segment Out-of-Home (OoH) habe Ströer ein prozentual zweistelliges Wachstum in Aussicht gestellte. Er habe bislang mit einem Wachstum von 4,5 Prozent gerechnet. Und das zu einem Zeitpunkt, zu dem TV-Sender mit einem schwächelnden Werbegeschäft zu kämpfen hätten.

Mit dem hohen Kursgewinn haben die Ströer-Aktien eine monatelange Seitwärtsbewegung um die Marke von 44 Euro nach oben verlassen. Zudem überwanden sie erstmals seit Anfang Juni die 200-Tage-Linie bei gut 46 Euro, die als Indikator für den längerfristigen Kurstrend gilt.

FRANKFURT (Dow Jones / dpa-AFX)