Im Visier der NHTSA |
08.03.2023 22:08:00
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Tesla-Aktie verliert: US-Aufsicht untersucht Model Y wegen abfallender Lenkräder - Tesla kontrolliert notwendige Genehmigungen stärker
Laut NHTSA wurden die Fahrzeuge ohne Befestigungsschrauben ausgeliefert. Die Ermittlung umfasst demnach gut 120 000 Tesla Model Y des Jahrgangs 2023. Eine Stellungnahme von Tesla lag zunächst nicht vor. Die Verkehrsaufsicht könnte im nächsten Schritt einen Rückruf anordnen.
Tesla kontrolliert notwendige Genehmigungen stärker
Der US-Elektroautobauer Tesla hat auf fehlende Genehmigungen im Rahmen von Baumaßnahmen reagiert. Im Unternehmen sei ein neuer Bereich der "baurechtlichen Freigabe zur Nutzung" eingerichtet worden, hieß es aus dem Unternehmen. Die Brandenburger Landesregierung hatte am vergangenen Freitag nach einem Treffen mit Vertretern des Unternehmens erklärt, dass Tesla Konsequenzen zugesichert habe. Am Mittwoch kündigte Umweltminister Axel Vogel (Grüne) an, dies solle geprüft werden.
"Mein Haus wird verfolgen, ob nachhaltige Verbesserungen eingetreten sind - also ob solche Fälle dann im Ergebnis nicht mehr vorkommen", sagte Vogel im Umweltausschuss des Brandenburger Landtags. Tesla hatte auf einem Parkplatz der Fabrik nach Angaben des Landkreises Oder-Spree mehr als 100 Pfähle ohne Genehmigung in die Erde eingebracht. Die Bauarbeiten wurden gestoppt. Inzwischen sei ein Bauantrag dafür gestellt worden, sagte eine Sprecherin des Landkreises Oder-Spree. Der Umweltminister sagte, nach dem Wissen des Ministeriums werde das Grundwasser dabei nicht tangiert. Dies müsse der Kreis aber im Rahmen der Baugenehmigung prüfen.
Die Pfähle waren nicht der erste Fall dieser Art. Im vergangenen Jahr war bekannt geworden, dass ein Abfalllager nicht genehmigt war. Beim Bau des Werks hatte das Unternehmen zeitweise unterirdische Rohre ohne Genehmigung verlegt. Außerdem hatte Tesla Tests zum Einsetzen von Pfählen begonnen, ohne dafür bereits grünes Licht zu haben. Das US-Unternehmen stellt seit März vergangenen Jahres in Grünheide Elektroautos her. Umweltverbände befürchten Risiken, weil ein Teil des Werksgeländes in einem Wasserschutzgebiet liegt. Der Autobauer beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 10 000 Mitarbeiter, geplant sind in einer ersten Ausbauphase 12 000 Beschäftigte.
Tesla-Aktien fallen weiter - Aufsicht untersucht und Berenberg stuft ab
Ermittlungen gegen Tesla und ein skeptischer Analystenkommentar haben am Mittwoch die jüngste Talfahrt der Aktien beschleunigt. Die Papiere des Elektroautobauers büßten an der NASDAQ letztlich 3,04 Prozent auf 182,00 US-Dollar ein und zählten damit zu den schwächsten Werten im Technologiewerte-Index NASDAQ 100.
Tesla geriet nach Beschwerden über fehlende Lenkradbefestigungen ins Visier der Verkehrsaufsicht NHTSA. Die Behörde gab bekannt, wegen zwei Berichten über während der Fahrt abgefallene Lenkräder eine vorläufige Untersuchung eingeleitet zu haben. Laut NHTSA wurden die Fahrzeuge ohne Befestigungsschrauben ausgeliefert. Eine Stellungnahme von Tesla lag zunächst nicht vor.
Zudem stufte Analyst Adrian Yanoshik von der Privatbank Berenberg die Tesla-Aktien auf "Hold" ab. Die Ausrichtung auf kleinere Elektrofahrzeuge dürfte das Marktpotenzial zwar deutlich ausweiten, benötige aber Zeit, argumentierte er. Nach den jüngsten Kursgewinnen der Anteilscheine machte der Experte für diese nun nur noch begrenztes Aufwärtspotenzial aus.
Insgesamt sind die meisten Analysten jedoch weiter positiv gestimmt. Von den 48 von der Nachrichtenagentur Bloomberg erfassten Experten raten 27 zu einem Kauf der Tesla-Aktien. 15 empfehlen wie Yanoshik, erst einmal an der Seitenlinie zu verharren, und 6 sprechen sich für einen Verkauf der Papiere aus.
Derweil bleiben die Tesla-Aktien nach dem starken Jahresstart weiter anfällig für Gewinnmitnahmen. Mittlerweile beläuft sich das Plus auf 48 Prozent. Der Nasdaq hat in diesem Zeitraum "lediglich" um 12 Prozent zugelegt.
Die Tesla-Papiere notieren nach nunmehr drei Verlusttagen in Folge wieder auf dem Niveau von Anfang Februar. Das Chartbild ist seit letzte Woche Donnerstag angeschlagen, als der Kurs unter die 21-Tage-Durchschnittslinie fiel, die den kurzfristigen Trend beschreibt. Unternehmenschef Elon Musk war bei einem Investorentag erhoffte Details zu künftigen Modellen des Elektroautobauers schuldig geblieben.
Die nächste Unterstützung liefert der 50-Tage-Durchschnitt bei aktuell gut 164 Dollar. Er ist ein Maß für die mittelfristige Entwicklung. Nach oben hin hat sich der viel beachtete 200-Tage-Schnitt bei aktuell knapp 220 Dollar als ein starker Widerstand auf lange Sicht erwiesen.
WASHINGTON / GRÜNHEIDE / NEW YORK (dpa-AFX)
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