Wettbewerb |
18.07.2023 22:12:00
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Tesla und weitere EV-Hersteller unterzeichnen Fairness-Abkommen - Ende des Preiskampfes in Sicht?
• Abkommen basiert auf Prinzipien der Selbstregulierung
• Kartellrechtliche Probleme bezüglich des Abkommens
Das Abkommen: Ende des Preiskampfes in Sicht?
Im Rahmen des China Auto Forum 2023 in Shanghai haben 16 EV-Hersteller am 5. Juli 2023 - darunter prominente Namen wie BYD, NIO und Tesla - ihr Engagement gegen den tobenden Preiskampf offiziell bekannt gegeben. Sie verpflichteten sich zu einer fairen Marktordnung und erklärten, sie würden den Wettbewerb nicht durch "abnormale Preise" beeinträchtigen, wie Teslamag in einem Beitrag berichtet. Ziel dieses Fairness-Abkommens sei es, eine stabile Marktordnung in der Branche zu gewährleisten und den intensiven Preiskampf, der sich aufgrund der rasanten Expansion des Marktes entwickelt hatte, einzudämmen.
Die Initiative folgte einer Aufforderung des China Association of Automobile Manufacturers (CAAM) vom März 2023 an die Branche, eine Abkühlung der Preisreduktionen unter den Wettbewerbern zu erwägen.
Abkommen auf Basis der Selbstregulierung
Trotz der öffentlichen Bekanntmachung ist es wichtig zu beachten, dass diese Preisvereinbarung offiziell nicht durchsetzbar ist und somit auf einer Basis der Selbstregulierung funktioniert, so Reuters in einem Beitrag. In ihrer Verpflichtungserklärung haben die Hersteller außerdem angekündigt, ihre Marketingpraktiken zu regulieren und irreführende Verbraucherinformationen zu vermeiden.
Darüber hinaus wollen sie sich auf die Produktqualität konzentrieren und Dienstleistungen anbieten, die den Bedürfnissen der Verbraucher nach einem besseren Leben entsprechen. Sie betonten zudem ihre gesellschaftliche Verantwortung und das Bestreben, zur Stabilisierung des Wirtschaftswachstums beizutragen und Risiken zu minimieren.
Preisdruck im Wettbewerb: Abkommen bereits gescheitert?
China ist bekanntermaßen der größte Automobilmarkt weltweit und laut dem Beratungsunternehmen AlixPartners wird erwartet, dass Chinas Gesamtautoverkäufe in diesem Jahr um drei Prozent auf 24,9 Millionen Fahrzeuge steigen. Diese Prognose würde den chinesischen Automarkt auf das Verkaufsniveau zurückführen, das vor der COVID-19-Pandemie erreicht wurde, heißt es weiter. Blickt man in die Zukunft, so wird ein Anstieg auf 30,6 Millionen Fahrzeuge bis 2030 prognostiziert, wobei bis zu diesem Zeitpunkt mehr als die Hälfte, der in China verkauften Fahrzeuge, Elektrofahrzeuge sein sollen.
Der intensive Wettbewerb hatte zu verstärkten Preissenkungen geführt, die zwar den Absatz von Elektrofahrzeugen förderten, aber auch die Rentabilität der gesamten Branche bedrohten. Analysten, die in einem Beitrag von Reuters zitiert wurden, wiesen darauf hin, dass Verbraucher möglicherweise auf größere Preisnachlässe gewartet hätten, bevor sie ein Auto kauften.
Nur wenige Tage nach der Bekanntgabe des Abkommens, zog die CAAM jedoch die Zusage für das Abkommen wieder zurück, wie Reuters berichtet. Als Grund gab der Verband an, die Vereinbarung verstoße möglicherweise gegen das chinesische Kartellrecht.
Somit bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt und ob andere regulatorische Ansätze in Erwägung gezogen werden, um eine stabile und faire Marktumgebung in der chinesischen Elektroautomobilbranche zu gewährleisten.
D. Maier / Redaktion finanzen.at
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