UNIQA Insurance Aktie
WKN: 82110 / ISIN: AT0000821103
Klimawandel im Blick |
26.06.2025 17:58:00
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UNIQA-Aktie mit Plus: UNIQA-Chef fordert Elementarversicherung - Politik soll handeln
"Ein PPP-Modell wird nötig werden, mit dem wir die Menschen in Österreich wirklich schützen", sagte der Manager. "PPP" meint öffentlich-private Partnerschaften.
Derzeit handle es sich um "freiwillige Entscheidungen" der Katastrophenfonds, ob diese 20, 30 oder vielleicht 40 Prozent des Zeitwerts ersetzen. Gerne geben sich dann einhergehend führende (Landes-)Politikerinnen oder -Politiker als gütige Helfer in der Not.
Österreich besonders vom Klimawandel-Auswirkungen betroffen
Aber: "Derzeit gibt es keine Garantie zur Kooperation eines Rechtssubjekts mit dem Staat im Sinne eines verbrieften Ersatzes des Neuwerts von 100 Prozent." Naturkatastrophen seien aber in zunehmender Frequenz und Intensität zu erwarten - gerade in der Alpenrepublik, die von den Auswirkungen des Klimawandels besonders betroffen sei. Dazu komme noch die hiesige Topographie.
"Österreich ist weltweit gemessen am Bruttoinlandsprodukt finanziell am viertstärksten betroffen von Naturkatastrophen", sagte der Versicherungschef. "Was uns frustriert ist, dass wir die Prognosen antizipiert und kommuniziert haben - es ist keine Überraschung, was jetzt passiert." Der Klimawandel selbst sei "stumm", die einhergehenden Katastrophen aber keine Einzelfälle.
"Wir warten dringend auf die Politik"
Zum Argument, die Versicherungen wollten mit einer PPP-Elementarversicherung nur Geld verdienen, entgegnete Brandstetter, dass das nicht der Fall sei. "Finanzökonomisch könnte ich sagen, das ist mir wurscht." Hochwässer kosteten pro Haus 5.000 bis 10.000 Euro, weil die Schäden derzeit nicht deckbar seien. Meist zahlten die Versicherungen solche Summen hier aus "ohne nachzudenken", da die Schäden offensichtlich viel höher liegen.
Umso wichtiger sei eine Elementarversicherung in großen Katastrophenfällen, wo Sachverständige bei ihren Nachschauen gar nicht mehr nachkommen. Es gehe in einer gesamtheitlichen Lösung auch darum, im Fall des Falles zigtausende Schäden zu orchestrieren.
"Es gibt derzeit keine Indikation, dass es zu einer Lösung kommt", bedauerte Brandstetter. "Wir sind gesprächsbereit und Bund sowie Länder wissen das. Wir warten dringend auf die Politik."
UNIQA-CEO: Pensionsreform-Debatte wegen erdrückender Kosten ein Muss
UNIQA-Chef Andreas Brandstetter hat einen eindringlichen Appell an die Bundesregierung und die Sozialpartner gerichtet, wonach das Pensionsthema angegangen gehöre. "Wir müssen überlegen, wie wir das Pensionsalter erhöhen", sagte der Manager am Donnerstag im Klub der Wirtschaftspublizisten. Immer mehr Werktätige müssten immer mehr Pensionen sichern und der Staat habe "erdrückende Kosten", die andere Investitionen wie etwa in Forschung und Bildung verunmöglichten.
"Die erste Säule (gesetzliche Pensionen, Anm.) ist wichtig und gut", betonte Brandstetter. "Wir werden aber überlegen müssen, was wir tun, wenn wir älter werden." Hierbei gehe es sowohl um das faktische als auch das gesetzliche Pensionsalter. "Wie eine Riesenlast sitzen die Ausgaben für Pensionen auf diesem Land. Die Fakten sind erdrückend", fordert er die Offenheit ein, das Thema anzugehen, eine Gesprächsbereitschaft der Stakeholder, die dann zu kleinen stetigen Schritten führen könne, ohne massive Einschnitte.
"Derzeit keine Sozialpartner-Diskussion"
"Es gibt derzeit aber keine Sozialpartnerschaft, die das Thema wirklich diskutiert", bedauerte der UNIQA-CEO. Die jeweiligen Seiten - Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter - seien hier wie eine "Parallelgesellschaft, wie eine Ehe, in der man nebeneinander lebt und versucht, sich nicht weh zu tun." Es gehe darum, über den Schatten zu springen, Dinge anders zu machen als bisher. Ein Automatismus, angepasst zur steigenden Lebenserwartung wie in Dänemark, sei aber schon angebracht. Es sei "verlorene Zeit, die Augen vor diesem Thema, das den Menschen auch zuzumuten ist, zu verschließen".
Gleichzeitig betonte Brandstetter: "Ich verstehe die Polarisierung auf beiden Seiten, auch die Abwehrhaltung." Es brauche die Debatte über passende Modelle, um die Sorgen glaubhaft zu zerstreuen.
"Geht um Dialog, nicht massive Einschnitte"
Freilich solle nicht in bestehende Pensionen eingegriffen werden. Auch Änderungen für Menschen über 55 Jahre wären nicht okay. "Es geht um das Führen des Dialogs", forderte Brandstetter. Das sei ihm als Staatsbürger wichtig, nicht als UNIQA-Chef, denn als solchen könne ihm die Thematik auch "wurscht" sein. Eine Reform der zweiten und dritten Säule des Pensionssystems (Betriebs- bzw. Privatvorsorgepensionen, Anm.) sei bei seiner Assekuranz in keinen Geschäftsplänen eingepreist. "Ich habe nichts vom Versuch, meine Stimme zu erheben, aber ich muss, denn das jetzige System funktioniert nicht, es ist schlecht für das Land, das Konto ist nicht gedeckt. Das fuchst mich einfach - und nicht nur mich."
Beitrag der Arbeitgeberseite obligatorisch
Freilich müsse auch die Arbeitgeberseite ihren Teil beitragen. Hierbei geht es darum, die Menschen gesund länger in Beschäftigung zu halten. Die UNIQA und sicher auch viele weitere Unternehmen und Unternehmenschefs seien dazu bereit, versprach Brandstetter. Früher habe die UNIQA auch das Altersteilzeitmodell genutzt, jetzt aber gebe es keine Programme mehr, um Ältere zum Gehen zu motivieren - die älteren Arbeitnehmenden sollen nunmehr gehalten werden.
Die UNIQA-Aktie gewann in Wien letztlich 0,72 Prozent auf 11,18 Euro.
APA

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